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Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Titel: Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange
Autoren: Peter Freund
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gegenseitiges Vertrauen?«
    Was?
    Für einen Moment war Laura so perplex, dass ihr die Kinnlade herunterklappte. Das war ja ein vollkommen neuer Ton, den Sayelle da anschlug!
    Dennoch war sie erleichtert. Der Vater hatte der Stiefmutter nichts erzählt – und das war gut so! Es ging Sayelle schließlich nichts an, was sich hinter den Kulissen von Ravenstein abspielte. So wusste die Stiefmutter nichts vom ewigen Kampf zwischen den Kriegern des Lichts und den Dunklen Mächten, in den Marius und sie verstrickt waren. Gemeinsam mit anderen Wächtern und fantastischen Helfern fochten Laura und ihr Vater im Geheimen gegen die Vertreter des Bösen, die die Welt in den Abgrund stürzen wollten. Sayelle würde das ohnehin als Spinnerei abtun. Das war ja auch kein Wunder! Für sie als Journalistin zählten doch nichts als Fakten, Fakten, Fakten!
    »Entschuldige, dass ich dich unterbrochen habe«, meinte der Vater nun. »Du wolltest noch etwas sagen, nicht wahr?«
    »Also gut.« Laura nahm den Faden wieder auf. »Ich würde das nicht als ›Missverständnisse‹ bezeichnen, sondern vielmehr als…« – sie blickte ihren Bruder Hilfe suchend an – »… als grobe Vernachlässigung!«
    Endlich war es heraus!
    Der Vorwurf ließ Sayelle nicht unberührt. Ihre Augen wurden so groß wie ihre Puderdosen, und sie schnappte nach Luft wie ein Karpfen an Land. »Gu… Gu… Gute Güte, Laura«, stammelte sie, als sie sich wieder etwas gefangen hatte. »Findest du das nicht etwas… äh… übertrieben?«
    »Kein bisschen!«
    »Nun…« Die Stiefmutter lächelte verständnislos. »Es mag durchaus sein, dass ich nicht gerade viel Zeit für euch aufbringen konnte. Aber ihr wisst doch, wie das ist.« Sie hob die Hände in einer Geste des Bedauerns. »Mein Job ist äußerst anspruchsvoll. Er verlangt vollstes Engagement, und das rund um die Uhr. Zudem wusste ich euch im Internat ja bestens versorgt. Es hat euch doch an nichts gefehlt, oder? Außerdem haben wir alle gemeinsam Winterurlaub gemacht! Im Chalet von Max… äh… Herrn Longolius.«
    »Darum geht es doch gar nicht«, brummte Lukas.
    »Nein?« Sayelle tat noch immer erstaunt. »Worum denn dann?«
    »Darum, dass du zusammen mit diesem Zeitungsheini alles unternommen hast, um Laura das Leben so schwer wie nur möglich zu machen!«
    »Aber das stimmt doch gar nicht!«, erwiderte Sayelle empört. »Max hat sich rührend um mich gekümmert, nachdem euer Vater verschwunden ist, und wir –«
    Lukas schnitt ihr das Wort ab. »Und warum hast du Anzeige gegen Professor Morgenstern erstattet? Warum hat Maximilian Longolius diesen Kevin auf Laura angesetzt? Seinen eigenen Sohn, den er der Öffentlichkeit verheimlicht, weil seine Mutter die schreckliche Syrin ist? Und warum habt ihr beide das Buch von Oma Lena aus Papas Bücherschrank geklaut und es vernichtet, nur damit ihm niemand auf die Schliche kommen kann? Und warum…« Der Junge war gar nicht mehr zu bremsen. Er zählte all das auf, was Laura und er an Verdachtsmomenten gegen Sayelle und Maximilian Longolius zusammengetragen hatten. »Meiner Meinung nach hat Laura sogar noch untertrieben«, schloss Lukas seine Ausführungen. »Du hast uns nicht nur vernachlässigt, sondern steckst auch noch mit Lauras Feinden unter einer Decke. Und dieser Longolius ebenfalls! Deshalb habt ihr auch versucht, Laura – und damit auch Papa und mir – nach besten Kräften zu schaden. Was eindeutig beweist, dass dir überhaupt nichts an uns liegt. Das ist alles nur geheuchelt!«
    Eine gespenstische Stille trat ein. Während Sayelle Tränen in die Augen schossen und sie sichtlich um Fassung rang, fuhr sich Marius durch die Haare und blickte seine Kinder ratlos an.
    Laura und Lukas dagegen warfen sich einen trotzigen Blick zu. Genauso war es, bedeutete dieser, wir haben nicht die Spur übertrieben!
    Geräuschvoll atmete Marius aus. »Nun…«, sagte er gedehnt. »Das sind schwerwiegende Vorwürfe, die ihr da erhebt. Sie sind hoffentlich nicht aus der Luft gegriffen – habt ihr dafür auch Beweise?«
    »Ja«, begann Laura, »natürlich haben wir die.« Aber noch im gleichen Moment wurde ihr klar, dass sie kaum etwas vorweisen konnte. Es stimmte natürlich, dass die Stiefmutter Anzeige gegen Direktor Morgenstern erstattet hatte, als dieser das Verschwinden seiner Schülerin nicht der Polizei gemeldet hatte. Aber konnte man ihr das wirklich anlasten? Im Gegensatz zu Aurelius hatte Sayelle doch nicht wissen können, dass Laura nach Aventerra aufgebrochen war,
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