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Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Titel: Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx
Autoren: Peter Freund
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sich Vipern auf ihrem Haupt zu winden. »Du hasst Recht. Niemand widerssteht der Großsen Meissterin – und desshalb wird Laura Leander ihrem Schicksal diessmal nicht entgehen!«

K apitel 3 Eine
schlimme
Vorahnung
    aja schien kurz vorm Explodieren. »Das ist nicht fair, Laura.« Mit finsterer Miene pustete sie die Wangen auf, während sie versuchte mit der in Richtung Speisesaal hastenden Freundin Schritt zu halten. »Du hast wirklich keinen Grund, sauer auf mich zu sein!«
    »Nein?«
    Kaja schüttelte den Kopf, worauf Laura ein bitteres Lachen hören ließ. »Und dass du den ganzen Vormittag nur Blödsinn erzählst, ist das vielleicht kein Grund?«
    »Aber wieso denn?« Kajas Stimme klang weinerlich. Das Mädchen blieb stehen und schaute Laura beinahe flehentlich an. »Du bist wirklich rot geworden, als ich dir erzählt habe, dass Mr. Cool dich ganz verträumt angesehen hat. Und deshalb hab ich gedacht – «
    »Das Denken sollest du besser bleiben lassen«, fiel Laura ihr harsch ins Wort. »Kommt eh nur Unsinn dabei raus.« Damit drehte sie sich um, stürmte um die Ecke – und stieß recht unsanft mit einer Lehrerin zusammen.
    Rebekka Taxus.
    Ausgerechnet Pinky!
    »Verdammt!« Wie eine wütende Kobra zischte die ganz in Pink gekleidete Frau ihre Schülerin an. »Kannsst du nicht aufpasssen, oder hasst du deine ssieben Ssinne wieder mal nicht beissammen, Laura Leander?«
    Für die Dauer eines Wimpernschlags hatte Laura den Eindruck, als kringele sich anstelle der geflochtenen Rastazöpfe ein Dutzend kleiner Schlangen um den Kopf der Mathelehrerin. Unwillkürlich zuckte sie zurück, aber da war die Vision auch schon wieder vorbei. »E… E… Entschuldigung, Frau Taxus«, stammelte sie rasch. »Ich… Ähm… Ich habe Ihnen hoffentlich nicht wehgetan?« Schon rechnete sie mit einer wütenden Schimpftirade, als sich das Gesicht der Lehrerin zu Lauras Verwunderung plötzlich entspannte.
    »Isst doch halb sso wild«, lispelte sie und bemühte sich um ein Lächeln, das einem schleimigen Versicherungsvertreter alle Ehre gemacht hätte. »Sso wass kann schon mal passieren. War doch besstimmt keine Abssicht, oder?«
    »N… N… Nein«, stotterte Laura verwirrt. »Natürlich nicht.«
    »Na, alsso.« Immer noch dieses falsche Lächeln im Gesicht, musterte Pinky das Mädchen aus schmalen Augen. Ihr Blick hatte die Schärfe eines Skalpells.
    Doch Laura war auf der Hut und ließ sich von Rebekkas geheuchelter Freundlichkeit nicht täuschen. So gut es ging, schirmte sie ihr Bewusstsein vor der Dunklen ab, damit diese ihre Gedanken nicht lesen konnte.
    Verdammtes Gör, dachte Rebekka Taxus. Lauras Abwehrkünste werden immer perfekter. So schnell gibt die ihre Gedanken nicht mehr preis! Dennoch war der Lehrerin die Enttäuschung über den misslungenen Versuch nicht im Geringsten anzumerken. Im Gegenteil: Sie strahlte Laura freundlich an und stolzierte erhobenen Hauptes davon. Ihre Stilettos, deren Farbe perfekt mit der ihres engen Kostüms harmonierte, klackten geräuschvoll über die steinernen Fliesen.
    Verwundert sah Laura der Lehrerin nach. Eigenartig, dachte sie. Warum ist die plötzlich so scheißfreundlich zu mir?
    Da stimmt doch was nicht
     
    D er Hospitalgarten von Hellunyat lag im warmen Licht der Mittagssonne. Hohe Feldsteinmauern schirmten ihn gegen den hektischen Betrieb ab, der in den anderen Teilen der mächtigen Gralsburg herrschte. Nur gedämpfte Laute drangen an Morwenas Ohren, während sie durch die Reihen der Beete mit den Pflanzen und Kräutern schritt, aus denen sie Arzneien, Salben und Tinkturen zur Pflege der Kranken gewann. Vor den rot blühenden Blutdisteln blieb sie stehen. Die Heilerin setzte den Blütenextrakt der Disteln, deren angestammte Heimat die Feuchtgebiete rund um den See der Roten Tränen war, vorwiegend zur Reinigung schlechten Blutes ein. Und ein Aufguss der getrockneten Pflanze, vermischt mit Güldenkraut und Wunderwicken, wirkte vorzüglich bei vielerlei Frauenleiden.
    Morwena kniete vor dem Beet nieder und holte eine kleine Sichel aus dem Weidenkorb, den sie mit sich führte. Darauf bedacht, sich an den spitzen Stacheln nicht zu verletzen, schnitt sie einige der hochstieligen Blutdisteln ab. Sie war so konzentriert bei der Sache, dass sie gar nicht bemerkte, dass Paravain sich ihr näherte. Erst als er unmittelbar hinter ihr stand und sein Schatten auf das Beet fiel, fuhr sie mit einem erstickten Aufschrei hoch. »Meine Güte, Paravain! Hast du mich erschreckt!« Anklagend hielt sie
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