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Lauf des Lebens

Lauf des Lebens

Titel: Lauf des Lebens
Autoren: LINDA HOWARD
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blieb stehen, als sie Blake sah, und ein Strahlen ging über ihr Gesicht. „Du bist tatsächlich gekommen“, sagte sie atemlos, als hätte sie es nicht zu hoffen gewagt.
    „Mit fliegenden Fahnen sogar“, sagte er und sprang die Treppenstufen mit einem galanten Satz hinauf, der sein leichtes Hinken auf die Schippe zu nehmen schien. Aber da er unmöglich Dione umarmen konnte, ohne die Kinder mit in die Arme zu schließen, zog er kurzerhand alle drei zu sich heran und küsste Dione. Kichernd steckte Amy ihren Finger zwischen die beiden Münder.
    Blake trat einen Schritt zurück und warf dem kleinen Mädchen einen reumütigen Blick zu, den es mit großen, unschuldigen Augen erwiderte. „Bist du der Mann, der uns Dione wegnimmt?“, fragte Kevin und hob sein nasses Gesicht aus Diones Halsbeuge.
    „Ja, der bin ich“, sagte Blake ernst. „Aber ich verspreche euch, dass ich gut auf sie aufpasse, wenn ihr sie mir mitgebt. Ich war auch mal ihr Patient, und ich brauche sie immer noch. Meine Beine tun nachts noch weh, und Dione muss sie massieren.“
    Das konnte Kevin verstehen, und so nickte er schließlich. „Okay“, seufzte er. „Sie ist wirklich gut im Massieren.“
    „Kevin, lass dich mal von Dione absetzen“, bat Francine. Als beide Kinder auf ihren eigenen Beinen standen, schlang Amy ihre speckigen Ärmchen um Blakes Beine und schaute an ihnen hinauf zu seinem Gesicht. Er blickte erst zu ihr hinunter, dann geradewegs in Diones Augen. „Mindestens zwei“, meinte er, „vielleicht sogar drei, wenn bei den ersten zwei Versuchen keine Tochter dabei ist.“
    „Vergiss nicht, dass ich schon dreißig bin“, wandte sie vorsichtig ein. „Fast einunddreißig.“
    „Tatsächlich? Dabei hast du den Körper einer Achtzehnjährigen, nur dass du deutlich besser in Form bist als jede Achtzehnjährige. Ich muss das ja wohl wissen“, murmelte er. Das sehnsüchtige Leuchten seiner Augen ließ Dione erröten. Dann wurde sein Ton wieder nüchtern: „Bist du fertig mit Packen?“
    „Ja, ich bringe meine Koffer runter. Warte hier“, sagte sie schnell, drehte sich auf dem Absatz um und sprang die Treppe hinauf. Ihr Herz hämmerte in ihrer Brust, allerdings nicht vom schnellen Treppensteigen. Ihn zu sehen, war wie einen gewaltigen Stoß zu erhalten, einen Stoß, der nicht wehtat. Sie fühlte sich so durch und durch lebendig. Selbst in ihren Fingerspitzen kribbelte pure Lebensfreude. In achtzehn Tagen würde sie ihn heiraten!
    „Beeil dich!“, rief er, und ein wohliger Schauder lief ihr über den Rücken. Mit ihren zwei Koffern eilte sie die Treppe hinab, so gut man das mit dem Gepäck eben konnte.
    Als sie im Auto saßen, begnügte er sich damit, sie eine ganze Weile einfach nur anzuschauen. Francine und die Kinder waren nicht mit hinaus in den Schnee gekommen, sondern hatten sich bereits im Haus von ihnen verabschiedet. Sie waren also allein – und saßen in einem weißen Kokon, denn der Schnee hatte die Autoscheiben bereits vollständig bedeckt.
    „Ich habe etwas für dich“, flüsterte er und griff in seine Tasche. Er zog das Rubinherz hervor und ließ es vor ihren Augen hin- und herpendeln. „Du kannst es genauso gut gleich behalten“, sagte er, als er es ihr um den Hals legte, „denn nachdem du es mir zurückgegeben hast, hat es eh nicht mehr richtig geschlagen.“
    Tränen brannten in ihren Augen, als das Herz an seinen angestammten Platz zwischen ihren Brüsten glitt. „Ich liebe dich“, sagte sie mit zitternder Stimme.
    „Ich weiß. Mir ging es sehr schlecht, als du mir das Herz zurückgegeben hast, aber nachdem ich mir ein paar Gedanken gemacht hatte, war mir klar, wie viel Angst du gehabt haben musstest. Ich musste dich ziehen lassen, um dich von meiner Liebe zu überzeugen. Dione, dich alleine ins Flugzeug steigen zu lassen, war das Schwierigste und Härteste, was ich je in meinem Leben getan habe. Das Laufenlernen war ein Kinderspiel dagegen.“
    „Ich mach es wieder gut“, wisperte sie und kuschelte sich in seine Arme. Entzückt atmete sie seinen vertrauten Geruch ein, der sie vollkommen betäubte und die Erinnerung an Sonnentage und unbeschwertes Lachen mit sich brachte.
    „Fangen wir doch gleich heute Abend damit an“, schlug er vor. „Oder besser sofort, wenn wir in dem Hotelzimmer ankommen, das ich für uns reserviert habe.“
    „Fliegen wir heute nicht mehr nach Phoenix zurück?“, fragte sie erstaunt.
    „Falls du es nicht bemerkt hast: Wir befinden uns mitten in einem Schneesturm.“ Er
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