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Lassiter und die Agentin des Trusts

Lassiter und die Agentin des Trusts

Titel: Lassiter und die Agentin des Trusts
Autoren: Jack Slade
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dass ich dir noch mal ein Ding verpasse.«
    Der Revolvermann war noch nicht wieder richtig bei Besinnung. Mit zitternder Hand schrieb er seinen Namen unter das Papier. Hathaway nahm es an sich und wandte sich an den anderen, dem Lassiter vorsichtshalber den Colt aus dem Holster gezogen hatte, und gab ihm den Bleistift.
    »Was soll das?«, fragte der Mann schrill. »Was unterschreibe ich da?«
    »Damit verpflichtest du dich, drei Jahre in unserer glorreichen Army zu dienen«, knurrte Hathaway. »Wenn du nicht unterschreibst, verpasse ich dir auf der Stelle eine Kugel wegen Widerstands gegen einen Offizier der US Army, verstanden?«
    »Ich will nicht zur Army!«, jammerte der Mann, nahm jedoch den Bleistift, als Lassiter den Druck der Revolvermündung in seinem Nacken verstärkte, und unterschrieb.
    Nachdem der Captain die Schriftstücke eingesteckt hatte, sagte er zufrieden zu dem Mann, den Lassiter vor der Kanone hatte: »Wenn ihr euch nie wieder in Bismarck sehen lasst, könnte ich die Dinger vielleicht vergessen! Wenn ich jedoch einem von euch hier noch einmal begegne, werde ich den von euch unterschriebenen Wisch benutzen, und ihr werdet als Deserteure erschossen, wenn man euch erwischt. Und jetzt verschwindet und haltet euch von Pendleton fern. Kommt nicht auf die Idee, den Saloon von vorn wieder zu betreten!«
    Er zog den Revolvermann mit der blutende Nase, der immer noch einen glasigen Blick hatte, hoch und stieß ihn seinem Kumpan in die Arme.
    »Da raus!«, knurrte er und wies auf die Eingangstür des Hotels.
    Lassiter hatte inzwischen die Patronen aus dem Colt des zweiten Mannes genommen und ihm den Revolver wieder ins Holster gesteckt. Es dauerte eine Weile, bis die Hoteleingangstür hinter ihnen zufiel, dann grinste der Captain Lassiter an und knurrte: »Dann wollen wir Mr. Pendleton mal unsere Aufwartung machen.«
    Er wartete Lassiters Zustimmung nicht ab und war mit ein paar Schritten an der Tür, zog sie auf und trat ohne zu zögern in den Saloon, in dem sich fast zwei Dutzend Revolvermänner an der Theke drängten und von drei Keepern mit Getränken versorgt wurden.
    Die Tische im großen Raum waren leer. Nur an einem großen runden Tisch in der hinteren Ecke das Saloons saßen drei Männer und eine Frau, die sofort Lassiters Aufmerksamkeit auf sich zog, obwohl er wusste, dass er sich besser auf die Revolverschwinger konzentrieren sollte, die sofort Front gegen sie machten, als sie die Uniform des Army-Offiziers erkannten.
    Sie hatte den Kopf angehoben. Ihre Blicke trafen sich und schienen sich ineinander zu verkrallen. Er meinte, noch nie in solch tiefblaue Augen geschaut zu haben, und fühlte sich wie hypnotisiert. Mit einer graziösen Bewegung der rechten Hand schob sie sich eine Strähne ihres goldfarbenen Haars aus der Stirn, und für einen Sekundenbruchteil sah er die Zungenspitze über ihre vollen, wunderbar geschwungenen Lippen huschen.
    Einer der Revolvermänner an der Theke trat Matt Hathaway in den Weg. Der Captain holte nur kurz aus. Sein linker Handrücken knallte gegen die Brust des Mannes und schleuderte ihn aus dem Weg.
    Plötzlich hielten alle Männer ihre Revolver in den Fäusten. Es war totenstill im Saloon geworden, nur vom Klicken einrastender Revolverhähne unterbrochen.
    »Jeder Schuss ist ein Nagel für Ihren Sarg, Pendleton!«, klang Hathaways scharfe Stimme durch die Stille.
    Der Mann neben der blonden Schönheit machte eine heftige Bewegung mit der Rechten, und ein Revolver nach dem anderen verschwand wieder im Holster.
    Lassiter folgte dem Captain, der den großen runden Tisch ansteuerte und einen Schritt davor stehen blieb. Er riss sich von dem faszinierenden Anblick der Blonden los und betrachtete den Mann neben ihr, der Robert Pendleton sein musste, der mächtigste Mann am Missouri.
    Er wirkte unscheinbar. Er hatte eine Stirnglatze. Die aufgeworfenen Lippen ließen ihn wie ein Lüstling aussehen. Vielleicht war er das auch, wenn Lassiter an die Schöne neben ihm dachte. Doch dann sah er den Blick Pendletons auf sich gerichtet, und er hatte das Gefühl, von einer Klapperschlange belauert zu werden.
    Der Mann neben Pendleton war wohl der Hotelbesitzer, den Lassiter schon von der Rezeption her kannte. Der andere war ein schlanker Bursche mit glatt nach hinten gekämmten schwarzen Haaren. Vom ersten Moment an, als sich ihre Blicke begegneten, wusste der große Mann, dass es ihr Schicksal war, sich hier zu begegnen. Und für einen von ihnen würde es den Tod bedeuten.
    Der
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