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Lass uns unvernünftig sein: Roman (German Edition)

Lass uns unvernünftig sein: Roman (German Edition)

Titel: Lass uns unvernünftig sein: Roman (German Edition)
Autoren: Lori Foster
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immer fest umschlungen. »Saft – verlassen Sie das Haus nie ohne«, sagte Anabel vergnügt.
    »Saft«, wiederholte Nicole. Auffordernd streckte sie ein Ärmchen aus und fuchtelte mit ihren kleinen Fingern in der Luft herum.
    Gil wollte auf der Stelle dahinschmelzen. Sie war mit Abstand das Liebenswerteste und Süßeste, was er je gesehen hatte. »Ich hole ihr den Saft.«
    »Danke.« Anabel hob das Baby ein wenig höher. »Mich dünkt, die Schlafenszeit rückt allmählich näher.« Sie zwinkerte Gil zu, ging zur Ledercouch und löste sich sanft aus Nicoles Umarmung, um das Mädchen auf das Kissen neben sich zu setzen. »Deinetwegen bekommt er noch Komplexe, kleines Monster. Sag noch mal hallo – aber so, als würdest du es dieses Mal auch so meinen.«
    Nicole saß auf dem Sofa, ihre tapsigen bloßen Füße ragten über das Kissen hinaus, und sie sah ihn unverwandt an. Zu Gils Überraschung schenkte sie ihm unvermittelt ein glückstrahlendes Lächeln, wobei sich ihre Stupsnase kräuselte und ihr ganzes Gesicht zu leuchten begann. »Hi.«
    »Braves Mädchen.« Anabel nahm dankbar den Kaffee entgegen, den Alice ihr reichte, trank einen großen Schluck und seufzte zufrieden. »Wunderbar. Sie sind ein Engel. Danke schön.«
    »Es war mir ein Vergnügen.« Alice verließ das Büro.
    Vorsichtig, um sie nicht zu erschrecken, gab Gil seiner Tochter ihren Saft. »Ist er kalt genug für dich?«
    »Sie mag es nicht so kalt. Nicht wahr, Nicki?« Nicole antwortete nicht. Sie hatte die Trinkflasche bereits im Mund und schluckte gierig, bis ihr Saft über das Kinn tropfte. Anabel stellte ihre Kaffeetasse zur Seite und nahm der Kleinen die Flasche ab. Mit schweren Augenlidern drehte Nicole sich auf die Seite, legte ihren Kopf in Anabels Schoß – und war im nächsten Moment eingeschlummert.
    »Sie ist total fertig.« Anabel strich ihr über die dunklen Locken und zog das zerknitterte T-Shirt glatt. »Sie ist schon den ganzen Morgen wach, die arme Kleine. Auf langen Autofahrten wird ihr immer schlecht. Zum Glück musste sie sich auf dem Weg hierher nur einmal übergeben.«
    Unwillkürlich richtete Gil sich auf. »Ihr seid mit dem Auto hier?«
    »Würdest du leiser reden? Sie nickt schnell ein, hat aber einen leichten Schlaf. Wenn sie schon nach zehn Minuten wieder aufwacht, ist sie der reinste Satansbraten. Du wirst uns rausschmeißen, bevor sie dir überhaupt ihre süße Seite zeigen kann.«
    Seine eigene Tochter rausschmeißen? Niemals.
    »Hey, kannst du vielleicht ein bisschen Musik auflegen? Hintergrundgeräusche helfen ihr beim Schlafen, und wir könnten dann ein paar … Dinge bereden.«
    Verärgert über ihren Rüffel und darüber, dass es dem Kind während der Fahrt so schlecht gegangen war, trat Gil zu einem Bedienungspult und drückte einen Knopf. Türen glitten auf und gaben den Blick frei auf einen hochmodernen Fernseher, CD- und DVD-Player. Er suchte eine Weile in seiner CD-Sammlung, zog schließlich eine Beach-Boys -CD hervor und schaltete die Musik ganz leise ein.
    Als die gedämpfte Musik erklang, wandte Gil sich Anabel Truman zu. Er brodelte vor Wut und konnte sich nur mühsam beherrschen.
    Doch ehe er irgendetwas sagen konnte, ergriff Anabel das Wort. Entsetzt blinzelte sie mit ihren grünen Augen und flüsterte: »Was zum Teufel ist das? «
    »Was?«
    »Dieser … Lärm.« Theatralisch schüttelte sie sich.
    »Die Beach Boys? « Er hätte wissen müssen, dass sie Einwände gegen seine Auswahl erheben würde. In der Vergangenheit hatte sie gegen alles, was er tat, Einwände gehabt.
    »Ich hatte vergessen, dass du einen ganz erbärmlichen Musikgeschmack hast.« Sie schnaubte verächtlich. »Du hörst dir den Mist an, den höchstens Fünfzigjährige noch gut finden.«
    Gil straffte die Schultern. Durch ihre lächerlichen Beleidigungen würde er sich nicht ablenken lassen. »Vergiss meine Vorlieben, was Musik angeht. Sprechen wir lieber darüber, wie du hergekommen bist.«
    Achselzuckend erwiderte sie: »Ich bin gefahren.«
    »Den ganzen Weg von Atlanta?«
    »Ja.« Unbekümmert streckte Anabel ihre langen Beine aus und lehnte sich zurück, wobei sie unentwegt ihren Kaffee im Auge behielt, als wäre sie geradezu süchtig danach. Ihre Haltung entblößte noch ein Stückchen ihres Bauches, und Gil fiel es schwer, sich zu konzentrieren. »Wir sind heute Morgen um fünf losgefahren, haben einige Male angehalten, und jetzt sind wir hier.«
    Gil zwang sich, seinen Blick von ihrer lässigen und zugleich aufreizenden
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