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Lass es bloss nicht Liebe sein

Lass es bloss nicht Liebe sein

Titel: Lass es bloss nicht Liebe sein
Autoren: Phillipa Fioretti
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Sebastian, woraufhin William mit dem Revolver auf ihn zielte und dumpf bemerkte: » Bleiben Sie, wo Sie sind. Ich hab ein paar Fragen an Sie.« William senkte die Hand mit der Waffe und beobachtete, wie sich die Panik in Robbies Miene verlor und er ein kaltes Pokerface aufsetzte.
    » Ich hab einen Käufer, der jede Minute hier sein kann, Isyanov. Keine Chance, dass Sie die Sache jetzt noch stoppen.«
    » Das hab ich auch nicht vor. Verkaufen Sie das Buch, machen Sie meinetwegen damit, was Sie wollen. Sagen Sie mir nur, wo Lily ist.«
    Robbie stemmte die Hände in die Hüften und wieherte los. » Was? Ich glaub, ich hör nicht richtig!«
    » Wo ist sie?«
    » Sie haben vielleicht Nerven, wedeln mit der Knarre vor meiner Nase rum, bloß um zu erfahren, wo meine Freundin ist. Verpissen Sie sich endlich, und lassen Sie Lily in Frieden. Sie ist glücklich mit mir.«
    Sebastian, der die Szene mit ungläubiger Miene beobachtete, spähte unwillkürlich zu Robbie. William schnappte seinen Blick auf.
    » Was hast du zu melden, Sebastian? Ist sie doch, oder?«
    Ich bin hier, du schöner Mann, hätte sie am liebsten gerufen. Er erkundigte sich nach ihr und nicht etwa nach dem Buch. Es ging ihm einzig und allein um sie. Oh, du bist ein Schatz. Wenigstens einer, für den sie an erster Stelle kam.
    Und Robbie, dieser Mistkerl– hatte er sie noch alle beisammen? Von wegen glücklich, das war Jahre her. Wollte oder konnte er nicht einsehen, dass ihre Liebe erkaltet war und die Beziehung nur noch auf Lügen und Abhängigkeiten aufbaute?
    » Nein, sie ist nicht glücklich mit dir. Genauso wenig wie alle anderen, mit denen du rummachst.«
    » Halt die Klappe, Seb«, schnappte Robbie.
    » Nein, du hältst die Klappe, du Wichser. Du weißt nicht, wo sie ist, und es geht dir auch ziemlich am Arsch vorbei. Es wird Zeit, dass endlich mal einer Klartext redet. Lily hat sich viel zu lange von dir schikanieren lassen.«
    Ein paar Meter vor ihnen schob ein Eiskremverkäufer mit seiner Karre vorbei, der Generator brummte leise.
    Besorgnis und Bestürzung mischten sich in Williams Zügen, er blickte abwechselnd von Seb zu Rob.
    » Soll das heißen, Sie wissen nicht, wo sie ist?«
    » Sie verließ Lucca gemeinsam mit uns«, antwortete Sebastian, » nachdem ich ihr eingeredet hatte, dass Sie ein gerissener Kunstdieb wären, der… äh… Ist auch nicht wirklich wichtig, was ich ihr erzählt hab. Sie war jedenfalls fertig mit der Welt, und ich könnte mich treten, dass ich das Mädchen angelogen hab. Lily liebt Sie, Mann, und nicht dieses wertlose Stück Scheiße hier neben mir.«
    Robbie schüttelte fassungslos den Kopf. » Verdammt, Seb, fick dich ins Knie. Wenn das hier vorbei ist…«
    Sebastian schnellte gereizt zu ihm herum. » Fick dich doch selbst. Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben. Und sie auch nicht. Nach dem Haufen Müll, den du ihr aufgetischt hast. Steck dir deine sechs Millionen Dollar meinetwegen sonst wohin.«
    Heiliger Bimbam, sie stritten wegen ihr.
    Sebastian besaß wenigstens so viel Rückgrat, dass er William reinen Wein einschenkte. Sie war schon fast geneigt, Seb zu verzeihen.
    » Und, wo ist sie jetzt?«
    » Als wir am Fabro Autogrill anhielten, ist sie aus dem Wagen gesprungen und weggerannt«, gab Sebastian zu. » Giftete, sie hasse uns alle beide, und schloss sich in einer Duschkabine ein.«
    Williams Miene verhärtete sich. Er funkelte Robbie vernichtend an.
    » Sie haben Sie einfach dort gelassen? In einer Duschkabine, in einer Raststätte, in einem Land, wo sie nicht mal ein paar Brocken Italienisch kann, an einem Ort, wo rund um die Uhr Trucker ein- und ausgehen? Da haben Sie Ihre geliebte Lily gelassen?«
    Robbie zuckte mit den Schultern. » Wir fahren morgen nochmal hin…«
    Bevor er den Satz beendet hatte, lag er mit gebrochenem Nasenbein am Boden, Blut spritzte auf sein Hemd. Sebastian versuchte, William zu stoppen, der zu einem weiteren Faustschlag ausholte.
    Lily blieb vor Schreck die Luft weg. Herrje, so viel Blut. Robbie am Boden. Sie kniff sich vorsichtshalber in den Arm. Nein, sie träumte nicht. Stattdessen sah sie, dass William sich mit ausholenden Schritten entfernte.
    Frustriert seufzend reckte Lily den Kopf über die Mauer.
    Robbie tastete behutsam seine Nase ab und stöhnte. Einige Spaziergänger liefen zu ihnen, boten Hilfe an, Sebastian jedoch beteuerte, dass alles okay sei. Ganz offensichtlich warteten die beiden zunehmend nervös auf den Käufer.
    Lily fing Sebastians Blick auf und war
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