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Lass Die Sorgen - Sei Im Einklang

Lass Die Sorgen - Sei Im Einklang

Titel: Lass Die Sorgen - Sei Im Einklang
Autoren: Anselm Gruen
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Christus hingibt. Einfachheit ist hier Ausdruck von einer Liebe ohne Nebenabsichten. Es ist eine klare Liebe. Und es ist eine Haltung, in der ich durchlässig bin für Christus, und Christi Geist nicht mit meinen eigenen egoistischen Wünschen trübe.
     
     
    Wie die Kinder
    Wenn Jesus uns auffordert, wie die Kinder zu werden, dann meint er vor allem ihre Einfach heit und Klarhe it. Sie haben keine Nebenabsich ten. Sie haben noch klare und unverdorbene Au gen. Man sieht ihnen ihre kindliche Unschuld an. Die frühe Kirche hat die Einfachheit immer auch mit Unschuld und Lauterkeit verbunden. Clemens von Alexandrien meint, Jesus gehe es in seinem Aufruf, dass wir werden sollen wie die Kinder, vor allem um die Einfachheit (haplotes) der Kinder. Die Kinder sind fähig, da s Reich Got tes anzunehmen, weil sie einfach sind. Sie sind offen, Gott in ihr Herz einzulassen und sich von Gott bestimmen zu lassen. Lukas schildert die ersten Christen in der Gemeinde von Jerusalem als Menschen mit einem einfachen und klaren Herzen. ,,Tag für Tag verharrten sie einmütig im Tempel, brachen in ihren Häusern das Brot und hielten miteinander Mahl in Freude und Einfalt des Herzens." (Apg 2,46) Die Christen verwirklichen das, was die stoischen Philosophen vom wahrhaft aufrichtigen und einfachen Menschen geschrieben haben. Sie können miteinander eins werden, weil sie in sich klar und einfach sind, ohne Nebenabsichten und ohne Intrigen. Wer so einfach und klar lebt, der wird von Freude erfüllt. Er ist fähig zur Gemeinschaft und kann sich an diesem ehrlichen und offenen Miteinander freuen.
     
     
    Arglos und ohne Heuchelei
    Die Gnostiker waren eine in der hellenistischen Kultur des frühen Christentums beheimatete, intellektuell an spruchsvolle und in ihren Speku lationen ziemlich komplexe Bewegung, die das Wissen und die gedankliche Auseinanderset zung über alles stellten. Sie spotteten über die Christen, weil sie einfach und kindisch seien, un mündig und ei nfältig. Gegen diesen Spott ver teidigt Clemens von Alexandrien, ein Theologe, der die griechische Philosophie gut kannte, die Christen. Für ihn ist ,,Kind" ein Ehrenname. Er preist in hymnischen Worten das Kindsein der Christen: ,,Kinder sind somit in Wahrheit diejeni gen, die nur G ott als Vater kennen, die Einfa chen, Kindlichen und Reinen." Die Kinder sind arglos und o hne Heuchelei, geraden und rech ten Sinnes. Und Clemens bringt das Kindliche und Einfach e mit dem ewig Jungen und Unver brauchten in Verbindung: ,,Kindlich sind wirklich die jungen Herzen, die inmitten des alten Unverstandes soeben verständig geworden sind. Aus Jungen also besteht das neue Volk im Gegensatz zum alten Volk, aus Jungen, die die neuen Güter kennen gelernt haben. Unser ist die strotzende Fülle des Lebensfrühlin gs, die nie alternde Ju gendzeit, in der wir stets für Erkenntnis reif sind, immer jung und immer zart, immer neu." Ein fachheit beschreibt also den unverbrauchten, jung gebliebenen Menschen, der offen ist für das Leben, offen für das Neue. Er ist nicht ver braucht und satt, sondern lebendig und offen.
     
     
    Sanft wie die Tauben
    In der frühen Ki rche war das Symbol der Einfach heit die Taube. D ie Kirchenväter bezogen sich da bei auf das Wort Jesu ,,Seid arglos (einfach) wie die Tauben." (Mt 10,16) Bei den Griechen war die Taube der Aphrodite geweiht. Sie war also ein Symbol der Liebe. Im Hohenlied klingt das noch an, wenn der Bräutigam seine Braut mit ,,meine Taube, meine Reine" anspricht (Hld 5,2). Die Taube symbolisiert die reine und klare Liebe, die ohne Nebenabsi chten ist. Die Kirchenväter ver binden das Symbol der Taube aber vor allem auch mit der Sanftmut. Die Alten glaubten, die Taube habe keine Galle. Daher kenne sie keine Aggression. Und sie sehen in der Taube ein Bild der Arglosigkeit und Unschuld. Daher sprechen sie von den Christ en als ,,christusgefälligen Tau ben". Die Christen sollen Menschen sein, die ganz und gar von Christi Geist, von seiner Sanft mut und Liebe, von seiner Klarheit und Lauter keit durchdrungen sind.
     
     
    Innerlich klar
    ,,Seid einfältig im Herzen und reich an Geist!" So heißt es im 1. Klemensbrief, den Papst Clemens wohl um das Ja hr 100 geschrieben hat. Wir ver binden Einfalt oft mit mangelndem Verstand. Doch Papst Clemens verbindet die Einfalt des Herzens mit de m Reichtum des Geistes. Wer ein fältig ist im Herzen, der ist frei von Intrigen und frei von egoistischen Nebenabsichten. Er kann klar denken. In ihm kann Gottes
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