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Lass dich kuessen - lass dich lieben

Lass dich kuessen - lass dich lieben

Titel: Lass dich kuessen - lass dich lieben
Autoren: Anne Eames
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Brüdern.

    Brüder. Ja, das waren sie. Noch gestern hätte er es geleugnet. Aber jetzt nicht mehr. Und weil sie alles getan hatten, um seinen Besitz zu schützen, mussten sie nun fürchten, jemanden zu verlieren, der ihnen sehr nah stand - ihren Vater. Der auch sein Vater war.
    Michael schloss die Augen, Hitze und Rauch brannten ihm in den Nasenlöchern, als er tief Luft holte und betete, wie er noch niemals gebetet hatte.
    Und dann kam der Regen, kein leichter Schauer mehr, vielmehr schüttete es nun wie aus Eimern. Das Krachen der fallenden Bäume nahm ab; das ohrenbetäubende Brüllen der hungrigen Flammen wurde zu einem Flüstern.
    Schließlich glaubte Michael durch die auf Höchststufe laufenden Scheibenwischer vor sich etwas zu erkennen. Ein Dach? Konnte es sein? Ryder musste es auch gesehen haben.
    „Ja! Ja!” Er gab weiter Gas.
    Dann endlich sahen sie die Ranch und stießen einen lauten Schrei der Erleichterung aus.
    Aber als sie hinter Shanes Wagen anhielten, wurden sie nur vom Knacken der verkohlten Bäume begrüßt. Der, für den sie gebetet hatten, war nirgends zu sehen.
    „Er muss hier irgendwo sein. Er muss!”
    Die Verzweiflung in Ryders Stimme spiegelte Michaels eigene Gefühle wider. Michael lehnte den Kopf gegen den Sitz und schloss die Augen. Er fürchtete sich davor auszusteigen.
    Als er die Augen wieder öffnete, sah er den zweiten Feuerwehrwagen, der langsam vor ihnen zum Stehen kam. Auf der Beifahrerseite stieg Max aus, mit gebeugten Schultern und von oben bis unten mit Ruß.
    Michael seufzte erleichtert auf. Ryder sprang aus dem Pick-up, um seinen Vater zu umarmen, doch Shane war noch schneller.
    Michael blieb wie erstarrt sitzen. Eine Mischung aus Angst und anderen Gefühlen machten ihn benommen. Angespannt blickte er durch den heftigen Regen und wartete, ohne zu wissen, worauf, bis Max den Kopf hob. Sie schauten sich in die Augen.
    Und auf einmal wusste Michael, Max war nicht länger einfach ein Mann, der gar nicht so übel war; er war ein weiterer Vater, der einen Platz in seinem Herzen gefunden hatte.

12. KAPITEL
    Im „Palace” waren ein Reporter und ein Kameramann eingetroffen, und sie sprachen gerade mit Jenny, als die Parade von Fahrzeugen langsam die lange Auffahrt hinauffuhr. Einer nach dem anderen stiegen die müden Brüder aus, und die Frauen rannten zu ihnen. Die verrußten Gesichter ignorierend, schlössen sie sie in die Arme, küssten sie und weinten Freudentränen.
    Der Fotograf machte ein paar Bilder dieser glücklichen Wiedervereinigung, während Nicole schnell ins Haus lief, um dem Kameraauge zu entgehen. Michael warf ihr einen wissenden Blick zu und folgte ihr.
    Sobald die Reporter weg waren, trugen Ryder, Shane und Josh ihre schlafenden Kinder aus dem Haus. Michael hatte den Arm um Nicole gelegt, als sie ihnen hinterherwinkten. Sie so nah bei sich zu fühlen War immer schön gewesen, aber nie so schön wie jetzt. Wenn ihr irgendetwas passiert wäre …
    Aber es war ihr nichts passiert. Niemandem von ihnen, und dafür war er unendlich dankbar. Sogar das Haus war verschont geblieben. Er glitt mit der Hand über die Verandabrüstung, und an seinen Händen blieb nur Wasser. Die Farbe hatte gehalten, und fast die ganze Asche war vom Regen weggewaschen worden.
    Ja, er hatte heute Nacht viel Glück gehabt. „Weißt du, mir war gar nicht bewusst, wie viel mir dieses Haus bedeutet, bis ich es fast verloren hätte.” Er könnte das Gleiche über Nicole sagen. Morgen, morgen endlich würde er ihr all das erzählen, was in dieser Woche geschehen war, und ihr die Frage stellen, die er schon so lange stellen wollte. Doch im Augenblick war er erschöpft und ausgelaugt, so dass er nur lächelnd meinte: „Nach all dem hier kann ich mir nicht mehr vorstellen, es an Fremde zu verkaufen. Kannst du das?”
    „Nein. Du hast so hart daran gearbeitet…”
    „Wir”, unterbrach er sie. „Du hast genauso viel getan wie ich.” Er stieß einen Seufzer aus, als ihm die ganze Tragweite seiner Entscheidung bewusst wurde. „Aber wenn ich es behalte, wird es finanziell ziemlich eng werden … vielleicht für eine ganze Weile.”
    Als sie nichts darauf erwiderte, stupste er sie leicht an. „Komm her”, flüsterte er mit rauer Stimme.
    Sie kuschelte sich an ihn.
    „Noch dichter.”
    Zögernd und ein wenig erstaunt schaute sie zu ihm auf.
    Er hob sie hoch. „Leg die Beine um meine Taille. Ich möchte dein Herz an meiner Brust schlagen fühlen. Ich möchte dich lieben, bis ich nicht mehr
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