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Langenscheidt Mann-Deutsch, Deutsch-Mann

Langenscheidt Mann-Deutsch, Deutsch-Mann

Titel: Langenscheidt Mann-Deutsch, Deutsch-Mann
Autoren: Constanze Kleis , Susanne Froehlich
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schönsten Liebesbeweise. Kurz: Wir sind durchaus auch zufrieden zu stellen – von Männern, die es wenigstens versuchen.

6. Kapitel  
Männliche Maßeinheiten

Raum und Zeit – in der Schule lernt man, dass die Welt längst in jeder Beziehung ordentlich und für alle verbindlich vermessen und definiert wurde. Bis man einen Mann kennen lernt und endlich versteht, was Einstein meinte, als er sagte, dass alles relativ sei. Einen Mann kümmert es nicht, dass die Sekunde als der 86.400ste Teil eines mittleren Sonnentages festgelegt wurde und als die Dauer von 9.192.631.770 Perioden der Strahlung, die dem Übergang zwischen zwei bestimmten Hyperfeinstrukturniveaus des Grundzustandes des Cäsium-Isotops Cs 133 entspricht. Er hat seine ganz persönlichen Maßeinheiten, die allein einem Gesetz folgen: wie sie ihm gerade in den Kram passen.
    Zeit
    ist ein für Männer sehr dehnbarer Begriff. Sein
»Ich komme gleich!«
lässt von fünf Sekunden (Sex!) bis fünf Stunden (Bundesligaspiel mit nachfolgender Siegesfeier) so ziemlich jede Deutung zu. Denn er möchte sich nur ungern festlegen.
    Gleich
Im Sinne von
»Wir sind gleich da«
bedeutet es, dass uns unsere Nachbarn vielleicht das letzte Mal lebend gesehen haben, weil er lieber sterben würde, als nach dem Weg zu fragen. Im Haushalt meint ein »gleich« (
»Ich bringe gleich den Müll runter.«
) »nie«.
    Sofort
Irgendwann in den nächsten zwanzig Jahren. Ausnahme: Er will etwas, etwa die Fernbedienung, die Zeitung, seinen Lieblingspulli zurück aus der Altkleidertüte, etwas zu essen … Dann hat »sofort« eine andere Bedeutung, und zwar »innerhalb der nächsten 30 Sekunden«.
    In einer Minute
meint beim Fußball, dass das Spiel in ungefähr einer Stunde vorbei ist. Beim Sex handelt es sich allerdings oft um Nanosekunden. Wenn er dagegen von unterwegs anruft und sagt, er sei in einer Minute zu Hause, lohnt es sich, noch mit »Krieg und Frieden« anzufangen.
    Später
setzt er eigentlich für alles ein, was ihm bedrohlich werden und ihn zu sehr einschränken könnte. Also Kinder (
»später Schatz, ich fühle mich mit meinen 45 Jahren einfach noch nicht reif genug«
), Beziehungsdiskussionen (
»Ich würde jetzt echt gern mit dir über unsere Zukunft reden, aber dazu haben wir doch später noch genug Zeit«
), Freizeitbeschäftigung (
»Natürlich verkaufe ich die Harley, damit wir uns endlich eine Spülmaschine leisten können, aber doch nicht jetzt im Sommer. Später!«
).
    Ganz fix
Beschönigung. Gern eingesetzt, um die Dauer von Aktivitäten zu beschreiben, von denen er (zu Recht!) annimmt, dass wir lieber einem Baum beim Wachsen zusehen. Also:
    vier-Stunden-Besuche bei seiner Mutter
    zwei Stunden im Baumarkt auf der Suche nach dem perfekten Dübel
    dreißig Minuten Durchzappen
    fünf Tage, die er braucht, um einen neuen Bildschirmschoner auf seinen PC zu laden …
    Nie
Alles, was man nun wirklich nicht von einem Mann verlangen kann:
    während der WM den Urlaub in einem Hotel ohne Satellitenfernsehen verbringen
    Klobrille hochklappen
    den Ex-Lover zum Essen einladen
    bei der Hochzeit den Namen der Frau annehmen
    ihr Tampons mitbringen
    im Partnerlook auftreten ...

    Größenordnungen
    Gibt es für die stets dem Extrem verfallenen Männer eigentlich nur in zwei Versionen: Small und XXL.
    Riesig
    Alle Parklücken, in die wir einparken sollen, und in die nicht mal ein Smart hochkant reinkäme
    UNSER Kleiderschrank
    der Brillantsplitter auf dem Ring, den er uns geschenkt hat
    unser Kosmetik-Bestand im Badezimmer
    der Abwasch, den er machen soll
    die Entfernung von der Wohnung bis zum Supermarkt
    die Beule, die wir ins Auto gefahren haben …
    Winzig
    Das Laufband, das er im Wohnzimmer aufstellen will
    der Subwoofer, der das komplette Auto so ausfüllt, dass kaum noch eine Handtasche Platz hat
    die monatliche Rate für den Porsche Boxster
    die sieben Gin-Tonic gestern Abend
    das Gehirn des Konkurrenten (von anderen Körperteilen gar nicht zu reden)
    die Brüste der neuen Kollegin, mit der er abends so gern noch das Tagesgeschäft durchspricht
    die Portion Leberkäse zwischendurch
    der Öl-Fleck auf dem neuen weißen Teppich
    die Beule, die er ins Auto gefahren hat …
    Gefühle
    Ja, auch wenn es sich nicht auf den ersten Blick und oft nicht mal nach fünf gemeinsamen Jahren erschließt: Männer haben Gefühle! Eine ganze Menge sogar. Hier die männliche Gefühlsskala mit Beispielen, was die Empfindung auslöst:
    Gemütlich
    Eine doppelte Portion Schweinebraten mit
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