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Langenscheidt Arzt-Deutsch/Deutsch-Arzt

Langenscheidt Arzt-Deutsch/Deutsch-Arzt

Titel: Langenscheidt Arzt-Deutsch/Deutsch-Arzt
Autoren: Langenscheidt
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gegen »Schein-Medikamente«, sind nur wenige »echte« klar besser.
Selbst Placebos kann man »höher dosieren«. Eine rote Pille ist stärker als eine weiße, eine Spritze allemal wirksamer als eine Brausetablette.
Gute Ärzte wissen, dass Hoffnung geben der Kern ärztlichen Handelns ist. Medizin ist in weiten Teilen eben keine Wissenschaft, sondern Kunst, Heil-Kunst. Die Kunst, dem Patienten die Zeit zu vertreiben, die der Körper braucht, um sich selbst zu helfen. Schon vor 2000 Jahren sagte ein Heiler:
»Das Wichtigste sind Glaube, Liebe und Hoffnung.«
    So viel Neues ist seitdem nicht dazugekommen.

Nachwort
    Ist Lachen die beste Medizin?
    Darf man sich überhaupt über so etwas Ernstes wie die Medizin lustig machen?
»Das Leben hört nicht auf, komisch zu sein, wenn Menschen sterben – ebenso wenig wie es aufhört, ernst zu sein, wenn man lacht!«
(G. B. Shaw)
    Jetzt habe ich so viel über die Arztsprache gespottet, aber wäre uns nur mit Deutsch wirklich weitergeholfen? Wo bitte ist das »Mittelohr«, etwa zwischen dem rechten Ohr und dem linken Ohr? Gleich hinter dem dritten Auge?
    Oder das Wort »Einführungspreis«. Egal wie teuer die sind, für Zäpfchen zahlst du immer einen Einführungspreis.
    Ich mag auch das Wort »Nichtraucher« nicht. Denn es ist eine Verneinung, keine Bejahung. Es klingt immer so nach persönlichem Versagen wie »Nicht-Schwimmer«. Als hätte man es nicht ganz bis zum Raucher gebracht.
    Wir Deutschen haben die körperfeindlichste Sprache der Welt. Was gibt es schöneres als eine weibliche Brust? – O.K., zwei. Aber wie nennen wir den Gipfel der Ästhetik? Warze! Brust-Warze. Das klingt wie eine Infektion! Das englische »nipple« dagegen lädt zum Spielen ein.
    Oder diese kleine Röllchen, wenn man sich in die Taille greift. Auf Französisch heißen sie »poignées d’amour«, für den Italiener sind es »maniglie dell' amore« und auf Englisch »love handles«. Wie poetisch, in allen Sprachen diese Metapher! Das sind Griffe, um sich bei der leidenschaftlichen Liebe festhalten zu können. Auf Deutsch: »Rettungsring«! Wer rettet uns?
    »Die Ankunft eines Komödianten ist für die Gesundheit einer Stadt wichtiger als ein Eselskarren voller Medikamente.«
Das sagte bereits Thomas Sydenham, einer der bedeutendsten Ärzte, vor bald 400 Jahren. Aber bis heute gibt es Kabarett nicht auf Krankenschein. Heben Sie den Kassenzettel für dieses Buch auf, ich arbeite daran, dass es in wenigen Jahren von den Kassen als Prävention übernommen wird.
    Ist Lachen die beste Medizin? Ein Kind lacht 400-mal am Tag, ein Erwachsener 20-mal, ein Toter gar nicht. Ohne viel von Statistik zu verstehen: Die Tendenz ist eindeutig. Wer lacht, lebt länger. Man kann Humor aber nicht als Tablette einnehmen, nur als Haltung. Es wäre als Medikament gar nicht zugelassen: zu viele Nebenwirkungen. Weniger Herzinfarkte, weniger Infektionen und noch dazu ein gutes Schmerzmittel.
Haben Sie sich schon mal mit dem Hammer auf den Daumen gehauen? Das tut weh. Aber es macht einen großen Unterschied, ob man dabei alleine ist oder in Gesellschaft. Bist du allein, tut es lange weh. Mit jemandem in der Nähe musst du lachen, und der Schmerz lässt nach.
    Wer Schmerzen hat, sollte also nicht alleine sein und etwas zu lachen haben. Dafür gibt es seit 10 Jahren in Deutschland eine spannende Bewegung mit dem Ziel, Clowns in Krankenhäuser zu bringen. Nach dem Vorbild von Patch Adams habe ich einen Verein in Berlin mitgegründet, die »Roten Nasen Deutschland«.
    Im Internet unter www.hirschhausen.com finden Sie mehr darüber, wie Sie therapeutischen Humor unterstützen können. Und wie eine Rote Nase auch Ihr Leben verlängern kann!
    Wie viel soll man lachen, mit wem, vor oder nach den Mahlzeiten? Gibt es Überdosierungen? Kann man sich öfter als zweimal halb totlachen? Versuchen wir es wenigstens!
    Im festen Glauben, dass Lachen die beste Medizin ist, wünsche ich Ihnen immer wieder Haha- und Aha-Erlebnisse mit »Arzt-Deutsch« und freue mich, wenn ich Sie einmal live sehen kann, z. B. bei meinem Bühnenprogramm.
    Ihnen und dem Gesundheitswesen
Gute Besserung!
    Ihr
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