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Langenscheidt Arzt-Deutsch/Deutsch-Arzt

Langenscheidt Arzt-Deutsch/Deutsch-Arzt

Titel: Langenscheidt Arzt-Deutsch/Deutsch-Arzt
Autoren: Langenscheidt
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Sammelbezeichnung für: Bauchschmerz, weiß der Geier woher. Weil praktisch jedes Organ im Bauch irgendwann wehtun kann, ist das »akute Abdomen« eine echte Herausforderung. Im Zweifelsfall wird aufgemacht und reingeschaut. Erst recht, seit das endoskopisch geht, sprich: »mikroinvasiv«, mit Schlüsselloch-Chirurgie. Wenn das Schlüsselloch nicht reicht, kann man immer noch die Tür, also den Bauch, aufmachen. Der größte Vorteil der endoskopischen Operationen: Es werden dabei praktisch nie Tupfer im Bauchraum vergessen. [ Zurück ]
    Hämorrhoiden
Zu lange harter Stuhl, und du kannst auf keinem harten Stuhl mehr sitzen, denn die Darmdichtung leiert aus. Wie definiert man nun die präzise Stelle? Dafür stellt sich der Chirurg einfach Ihre Rosette wie ein Zifferblatt vor, und operiert dann bei 3, 7 oder 11 Uhr. Da sag noch einer, Chirurgen hätten keinen Humor!
Hämorrhoiden werden »ligiert«, mit einem Gummiband gewürgt, bis sie aufgeben, oder sie werden durch Spritzen verödet. Freunde natürlicher Heilverfahren bevorzugen es, nach Bielefeld zu reisen. Da veröden Hämorrhoiden von allein.
    Stripping
bedeutet nicht, dass der Chirurg sich auszieht. Er zieht nur die Krampfadern aus ihren Beinen heraus. Erwarten Sie nicht zu viel Erotik.
    Transplantationen
Die Königsdisziplin der Chirurgie ist nicht die Organ-Entnahme, sondern das erfolgreiche Einpflanzen eines fremden Organs. Der Engpass ist übrigens nicht das Geschick der Operateure, sondern das Ungeschick, wie über Organspende in Deutschland gedacht wird. Jeder hätte gerne ein Organ, wenn es ihm das Leben rettet, aber die wenigsten gehen den nächsten logischen Schritt und besorgen sich einen Organspendeausweis. (Download unter www.hirschhausen.com )
Geiz ist geil. Aber spätestens nach dem Tod kann man gefahrlos großzügig werden. Ich glaube an ein Leben nach dem Tode. Also zumindest in Teilen.
Nach der OP
    Thrombose-Prophylaxe: Heparin und Strümpfe
Die Blutung an der Wunde soll stocken, nicht aber das Blut in den Beinen. Damit das nicht passiert, gibt es routinemäßig Heparin. Es wird subkutan, also unter die Haut, gespritzt. Bei einigen Patienten ein Areal, das nicht verfehlt werden kann.
Dazu trägt man Thrombose-Strümpfe. Jeder hasst sie, weil sie immer zu eng sind. Ihr ganzer Sinn besteht ja darin, das Bein zusammenzudrücken. Daher auch Kompressionsstrumpf. Wenn sie wenigstens schwarz wären, könnte man das An- und Ausziehen ja noch mit Stripper-Musik unterlegen. In Grau-Weiß vergeht einem komplett jede erotische Assoziation, obwohl Thrombose-Strümpfe immer halterlos getragen werden.
    Wundinfektion
Drei Gruppen kämpfen im Krankenhaus ums Überleben: das Personal, die Patienten und die Bakterien. Die erfolgreichste Gruppe sind leider die Bakterien! Da gibt es inzwischen in jedem Krankenhaus ein paar, die alle Antibiotika bereits überlistet haben und sich ungestört ausbreiten. Sie gehören zur Belegschaft und breiten sich auch über die Belegschaft aus, konkret über ungewaschene Hände. Weil nur etwa die Hälfte der Ärzte ihre Hände vorschriftsmäßig desinfiziert, schützen Sie sich am besten selber. Vermeiden Sie aktiv unnötiges Händeschütteln.
    MERKE Wenn es wegen einer Krankenhausinfektion zu einem Prozess kommt, wäscht eine Hand die andere – vorher nicht!

Apotheke und Beipackzettel

Das soll helfen?
    Des Menschen Pille ist sein Himmelreich!
Apotheken sind ein spiritueller Ort und für die Seele mindestens genauso wichtig wie die Theke. Kneipenwirt und Apotheker verdienen ihr Geld für zwei Dinge: Zuhören und alkoholische Lösungen. Viele Menschen versuchen, ihre Probleme in Alkohol zu ertränken. Sorgen sind aber gute Schwimmer, und so ist die Stammkundschaft für beide Institutionen dauerhaft gewährleistet. Dass Frauen länger leben als Männer, ist auch eine Frage des Suchtverhaltens und des Preises. Männer trinken Doppelkorn und Klosterbräu, Frauen Doppelherz und Klosterfrau. Apotheken-Tinkturen sind so überteuert, dass sich die weibliche Alkohol-Abhängigkeit oft auf viel niedrigerem Niveau abspielt.
    Apotheken verdienen wie Tankstellen ihr meistes Geld gar nicht mit ihrem Kernprodukt, dem Sprit, sondern mit dem, was um die Kasse herum noch so aufgetürmt ist: Tee, Traubenzucker, Cremes und Diätpulver. Das bekommt man überall billiger, aber nie mit Beratung!
Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker! Ärzte haben nur begrenzt Zeit für den einzelnen Patienten. Der Apotheker kann aber bis Ladenschluss nicht
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