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Landy, Derek -Skullduggery 4

Landy, Derek -Skullduggery 4

Titel: Landy, Derek -Skullduggery 4
Autoren: Unbekannt
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Gejohle lebendiger Menschen. Aber würde er es
wirklich tun, wenn er die Wahl hätte? Er wusste es nicht. Er war dabei, eine
der ungeheuerlichsten Taten zu vollbringen, die die Welt je gesehen hatte.
Sollte er dafür nicht büßen? Sollte er den Schmerz nicht so früh wie möglich an
sich heranlassen?
    Er stellte
fest, dass seine Beine sich immer noch bewegten und er sich dem Tunnel
näherte, den Kameras und dem Fußballfeld. Und noch immer fiel ihm nichts ein.
Wenn er jetzt nicht eine Idee hatte, jetzt sofort, würde er in wenigen Sekunden
entweder zum Massenmörder werden oder seine eigene Familie zum Tode
verurteilen.
    "Großmagier",
sagte eine ruhige Stimme an seinem Ohr, "kann ich dich kurz sprechen?"
    Skulduggery Pleasant nahm seinen Arm, seine Knochenfinger
legten sich wie ein Schraubstock um Guilds Ellbogen. Und plötzlich war Guild im
Tunnel der Funktionäre, ging ihn entlang bis zu der Stelle, an der er in den
Haupttunnel für die allgemeine Stadionversorgung mündete, der unter den Rängen
verlief. Er riss sich los und drehte sich um, weil plötzlich Panik in ihm
aufstieg. Pleasant stand da,
sein Schal verbarg die untere Hälfte seines Gesichts, er hatte den Hut tief in
die Stirn gezogen und den Revolver direkt auf Guilds Magen gerichtet.
    "Sanguin
hat meine Familie in seiner Gewalt", zischte Guild, "du darfst mich
nicht davon abhalten."
    "Gib
mir die Maschine."
    "Sie
detoniert, wenn ich sie loslasse. Wo ist Fletcher Renn? Er kann dich und die
anderen retten. Wenn du schnell bist, kannst du ein Dutzend Leute retten, vielleicht
mehr."
    Pleasant rührte sich nicht. "Das Leben deiner Frau und deines Kindes gegen
das Leben von achtzigtausend Fremden? Das erscheint mir unfair, dir nicht
auch?"
    "Du
musst doch am besten wissen, dass ich alles tun würde,
um meine Familie zu schützen. Wenn ich bis zur Mitte des Spielfelds gehe,
verschafft dir das wenigstens noch etwas Zeit."
    "Zeit,
um eine Handvoll Leute zu retten und alle anderen sterben zu lassen?"
    "Wenn
du versuchst, mich aufzuhalten, lasse ich sie gleich hier hochgehen."
    Pleasant nickte und steckte seinen Revolver ein, doch Guild wusste, was kommt.
Als Pleasant mit der Hand einen weiten Bogen
beschrieb, drückte Guild schon gegen die Luft. Der Raum zwischen ihnen
kräuselte sich und ein Wind erhob sich. Im nächsten Augenblick flatterte Guilds
Mantel in einem Sturm von der Stärke eines Orkans, ein Sturm, der jedoch
einzig und allein in dem Gang zu spüren war. So funktionierte das nicht. Gegen
jemanden wie das Skelett hatte er keine Chance.
    Wie um das
unter Beweis zu stellen, verlagerte Pleasant plötzlich
sein Gewicht, und anstatt gegen die Luft zu drücken, zog er jetzt. Guild
stolperte vorwärts und Pleasant trat
hinter ihn, schlang die Arme um seinen Hals und versuchte, ihm die Luft
abzustellen. Guild wehrte sich, Pleasant ließ ihn
los und versetzte ihm einen Tritt gegen den Oberschenkel. Guild kam ins Wanken,
doch Pleasant war direkt hinter ihm und passte
auf, dass er die Maschine nicht fallen ließ. Guild ließ ihn näher herankommen
und drückte ihm dann die kupferne Spinne an die Schläfe. Die Spinnenbeine
rollten sich augenblicklich auf und senkten sich in den Knochen. Es krachte,
als fahre ein Blitz in einen Baum. Pleasant machte
einen Satz zur Seite und brach zusammen.
    Guild
wusste nicht, wie der Skelettdetektiv Schmerz empfand - seine ganze Existenz
war ein noch ungelöstes Rätsel -, doch er bezweifelte, dass selbst der große
Skulduggery Pleasant einen
solchen Schlag einstecken und schnell genug wieder aufstehen konnte, um ihn
aufzuhalten.
    Als er
sich umdrehte, um aufs Fußballfeld zu laufen, sah er Walküre Unruh auf sich
zukommen. Er wollte sie beiseitestoßen, doch sie war schneller. Ein dunkler Schat ten traf ihn im Gesicht und er schwankte. Seine Zeit war abgelaufen und er
konnte nicht riskieren, dass das Mädchen noch einmal einen Zufallstreffer
landete.
    "Tut
mir leid", sagte er und versuchte, die Desolationsmaschine loszulassen,
doch seine Finger wollten sich nicht öffnen.
    Er zischte
wütend, spürte, wie die Luft sich um seine Hand legte und schmerzhaft
verdichtete. Das war Pleasants Werk. Der
Detektiv hatte sich auf einen Ellbogen gestützt und den anderen Arm
ausgestreckt. Guild lief auf ihn zu und zielte mit dem Fuß auf seinen Kopf,
aber Unruh versetzte ihm von hinten einen Schlag, der ihn auf die Knie zwang.
Sie schlang einen Arm um seinen Hals und drückte zu.
    Mit der
freien Hand versuchte Guild, ihren Griff zu lösen.
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