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Lagrosiea - Der Schattenkreis (German Edition)

Lagrosiea - Der Schattenkreis (German Edition)

Titel: Lagrosiea - Der Schattenkreis (German Edition)
Autoren: Sascha Zurawczak
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noch Bolgantiorie, Wradors ergrauter Regenbogenvogel im Raum, der scheinbar schlafend auf seiner Stange saß .
    „Lasst euch bloß nicht täuschen“, sagte Wrador , „der stellt sich schlafend. Eine alte Angewohnheit, die er in letzter Zeit zunehmend pflegt. Aber setzt euch doch erst mal.“
    Lagon tat wie ihm geheißen, während Bundun auf seiner Schulter sitzen blie b.
    „So, meine jungen Freunde“, begann Wrador , „habe ich euch wieder mal hier. Und wieder ist der Grund derselbe: Eure andauernden Alleingänge und Verstöße gegen die Vorschriften. Ich gebe zu, dass ich selber der Meinung bin, das s Vorschriften in Ausnahmesituationen herzlich wenig nützen und meistens sogar hinderlich sind. Aber trotzdem ist die Art, wie ihr euch über Anweisungen, Befehle und Gesetze hinweg setzt , nicht mehr zu tolerieren! Besonders du , Lagon, musst einsehen, dass du zu einer Organisati on gehörst, die T ausende von Mitgliedern hat , und viele von uns haben mehr Fähigkeiten, mehr Erfahrung und vor allem mehr Reife, als ihr alle zusammen. Euer Glück ist, dass ihr es wieder einmal geschafft habt, ohne größeren Schaden angerichtet zu haben, aus dem Schlamassel , den ihr euch eingebrockt habt, heil wieder raus zu kommen. Ganz Korroniea hat gesehen, wie ihr den Schattengeist bezwungen habt, darunter waren auch einige Könige, die euch alle kennen lernen wollen. Mir liegt ein Schreiben des Königs von Kaldorien vor, der euch für die Rettung seiner Nichte, Prinzessin Liendra, den Ritterschlag anbietet.“
    „Klasse!“ , rief Silp entzückt.
    „Na also!“ , freute sich Mundra . „Ritter sein ist auch eine Auszeichnung.“
    „Natürlich habe ich in eurem Namen abgelehnt, da Liewanen grundsätzlich keine Ehrentitel für ihre Dienste annehmen !“ , sagte Wrador streng.
    Die Enttäuschung im Blick von Silp und Mundra waren offensichtlich.
    „Unter diesen Umständen wäre es natürlich ein Skandal euch raus zu werfen, was natürlich nicht heißt, dass ihr ohne Konsequenzen aus eurem Abenteuer davon kommt!“
    Mit einem Mal war es ganz still, denn alle Beteiligten wussten, dass Wrador die Möglichkeit und auch das Recht hatte, ihnen ihre restliche Dienstzeit als Liewanen, die in der Regel mit der Lebenszeit gleichzusetzen war, nicht gerade leichter zu machen.
    „Offensichtlich“, fuhr Wrador fort , „zieht ihr die Vorzüge und die Unabhängigkeit, die sonst nur einer Eliteeinheit der Liewanen zusteht, vor. Deshalb werdet ihr ab morgen um diese Zeit Korroniea verlassen haben und zusammen mit einem Liewanen des Dritten Pfades zur Festung Groß Sielak im Land der vielen Wasser reisen. Dort werdet ihr zu Eliteliewanen oder auch zu Liewanen des Dritten Pfades ausgebildet.“
    Mundra schrie begeistert auf und Silp machte einen kleinen Freudensprung. Nur Lagons Begeisterung hielt sich in Grenzen, da Bundun ihm Unheil verkündend ins Ohr flüsterte: „Da stimmt was nicht! Wrador ist vielleicht ein netter Kerl, aber so dumm ist er nicht , uns für unseren Ungehorsam auch noch zu belohnen. Da würde unter den Liewanen sofort Anarchie ausbrechen!“
    „Da hast du Recht“, sagte Lagon und zu Wrador respektvoll aber deutlich: „Wo ist der Haken?“
    „Der Haken ist, dass ihr die Ausbildung auf keinen Fall als Belohnung ansehen solltet“, erklärte Wrador „ihr werdet einen Lehrer bekommen, der die Anweisung hat, keine Schwäche zu dulden. Ihm wurde erklärt, dass er bei eurer Erfahrung fehlerfreie Leistungen erwarten kann. Die Festung Groß Sielak liegt mitten in einem See, der ein Meer für sich zu sein scheint. Es wird für euch kaum Möglichkeiten geben, die Insel , auf der die Festung steht , zu verlassen. Das Essen dort soll, auf die Dauer gesehen , ungenießbar sein.“
    „Und wie lange soll die Ausbildung auf der Festung dauern?“ , fragte Lagon.
    „Das hängt ganz vor euch ab“, antwortete Wrador , „ein paar Monate, ein Jahr vielleicht, oder aber den Rest eures Lebens. Bis ihr es gelernt habt!“
    Allmählich erkannt Lagon den Sinn in Wradors Bestrafung. Er ging nicht davon aus, dass Lagon und seine G efährten die Ausbildung in a bsehbarer Z eit abschließen würden . Wahrscheinlich würden sie für Jahre aus Korroniea und damit aus dem aktiven Liewanendienst entfernt werden…was Lagon gar nicht mal so unangenehm erschien. Doch er wusste, dass er, genauso wie die and e ren , den Ruf eines Draufgängers besaß. Er, der es liebt e sich in Todesgefahr zu begeben und für den es nichts Schlimmeres gab , als
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