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Ladys Zirkel: Die Fotografin (German Edition)

Ladys Zirkel: Die Fotografin (German Edition)

Titel: Ladys Zirkel: Die Fotografin (German Edition)
Autoren: Bianca Lange
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ihre Tochter in einer neuen Schule angemeldet und angefangen, sich über eine Selbstständigkeit als Fotografin zu informieren. Yvette hatte sich möglichst vorsichtig informiert ohne Lindas Aufmerksamkeit zu erregen.
    Aber nun schien Lindas Entschlossenheit zu erlahmen. Doch warum nur, fragte sich Yvette?
    War es die Stadt, die sie einschüchterte?
    Allein wie sie dort saß, die glatten blonden Haare zu einem achtlosen Zopf gebunden, blass vor Kummer und sich noch kleiner machend als sie eh schon war, sah sie aus wie ein Häufchen Elend. Sie w ar eine so liebliche Frau, zart und mit einer natürlichen Schönheit gesegnet, doch verbarg Linda das gekonnt hinter einem Schleier aus eigener Vernachlässigung. Dabei müsste Linda gar nicht viel tun, um positiver aufzufallen. Auch wenn Yvette Kosmetikerin war, machten für sie nicht Tonnen von Makeup und die teuerste Designerkleidung eine attraktive Frau aus. Ein bisschen mehr Selbstliebe, eine selbstbewusste Körperhaltung und ein bisschen mehr Investition in das Äußere reichten meist schon aus.
    Linda hatte ein entzückendes Gesicht, große wässrigblaue Augen, einen schmalen Mund und eine kleine Nase. Gerne hätte Yvette die feinen Züge der Frau mit ein paar wenigen Pinselstrichen, vielleicht mit einem zarten rosa auf den Wange n, aufgefrischt.
    Sie sah echt verloren aus, hier im pulsierenden KK- Café, welches benannt war nach ihrer Besitzerin, Katharina Konen.
    Da bei war Yvette ursprünglich überzeugt gewesen, es würde ganz einfach werden, sie als ihre vom Zirkel ausgewählte Vertraute zu begleiten. Auch wenn sie charakterlich sehr unterschiedlich waren, war sie zuversichtlich, eine gute Unterstützung sein zu können. Schließlich hatte sie bei der Eröffnung ihres Kosmetikstudios vor zwei Jahren so einiges gelernt, mit dem sie der ambitionierten Fotografin beistehen konnte. Aber mit diesem „Verkriechen ins Schneckenhaus“ konnte Yvette gar nichts anfangen. Sie selbst war sehr ehrgeizig und unbeirrt in die Selbstständigkeit gegangen. Gut, vielleicht ein bisschen zu unbeirrt. Aber glücklicherweise hatte sie damals auch Unterstützung vom Zirkel gehabt und wurde dezent gebremst in ihrem Überschwang.
    Yvette war sich nicht sicher, was sie nun tun sollte.
    Bis jetzt hatte sie Linda nur beobacht, nun aber hatte sie den Eindruck, dass der Zirkel irgendwie eingreifen müsste, um Linda auf den richtigen Weg zu bringen. Sie beschloss die anderen zu informieren.
    Da sie schon mal da war, konnte sie gleich mit Katharina sprechen. Doch Yvette konnte sie gar nicht entdecken. Katharina war die Besitzerin dieses Cafés und gleichzeitig auch ein Mitglied des Ladyzirkels. Normalerweise ließ sie es sich nicht nehmen, an einem so schönen Tag, in ihrem Café mitzuhelfen, obwohl sie genügend Angestellte hatte, die sich um die Gäste kümmerten. Aber wahrscheinlich saß sie mal wieder in ihrem Büro, vor ihren Papierbergen und versuchte sich, durch diese zu arbeiten, vermutete Yvette. Chaotisch wie immer. Sie beschloss nach oben in den zweiten Stock zu gehen, wo sie ihre Freundin vermutete und sie einen Moment mit einem heißen Cappuccino abzulenken.

Linda

    Wie sollte sie jetzt bloß weiter machen? Brauchte sie ein festes Geschäft oder wäre es sinnvoller, als mobile Fotografin zu arbeiten? Wie wohl überhaupt der Bedarf und die Nachfrage hier war?
    Ach, sie wünschte sich, so sein zu können wie diese elegante Frau, die gerade Richtung Tresen ging. Die hatte eine tolle, selbstsichere Ausstrahlung. Bestimmt hatte sie ihr Leben im Griff und lebte so, wie sie es wollte. Auch so zu sein und stolz durch die Tischreihen zu schreiten wäre Lindas Wunsch. Auch äußerlich sah man dieser Frau den Erfolg an, fand die selbstzweifelnde Linda.
    Die schlichte schwarze Hose, die klassische weiße Bluse und die eleganten Slingpumps schmeichel ten ihrer tollen Figur. Ihre dunklen Haare waren zu einem lockeren Zopf gebunden, eine Strähne fiel lässig in ihr Gesicht. Dies war leicht blässlich und verlieh ihr ein sehr feines Aussehen. Sie hatte ihre Augen dunkel betont und einen dezenten pfirsichfarbenen Lippenstift aufgetragen.
    Mit zwei Cappuccini war sie auf dem Weg zu einer Treppe, die sich im hinteren Bereich des Cafés befand. Linda überlegte, was diese Frau wohl beruflich machen könnte. Sie hatte eine solch starke Ausstrahlung, dass man ihr alles zutraute. Die Leitung der Managementabteilung einer großen Firma, die Arbeit als erfolgreiche Anwältin oder gehörte ihr womöglich
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