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Lady Almina und das wahre Downton Abbey: Das Vermächtnis von Highclere Castle (German Edition)

Lady Almina und das wahre Downton Abbey: Das Vermächtnis von Highclere Castle (German Edition)

Titel: Lady Almina und das wahre Downton Abbey: Das Vermächtnis von Highclere Castle (German Edition)
Autoren: Gräfin von Carnarvon
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können. Dank der hingebungsvollen Liebe und Großzügigkeit ihres Vaters kannte Almina keinen finanziellen Mangel und steckte sich stets hohe Ziele – zu Lebzeiten ihres ersten Mannes war sie damit äußerst erfolgreich.
    Im Ersten Weltkrieg brachte Almina eine ungeheure Energie auf, um anderen Menschen zu helfen, und scheute dabei weder Kosten noch Mühen. Sie konzentrierte sich vielmehr darauf, den Menschen das zu geben, was sie in dem Moment am meisten benötigten. So half sie, viele Leben zu retten, und weder die Männer, die sie pflegte, noch deren Familien vergaßen dies. Heute erinnert in Highclere nichts mehr an das Krankenhaus; nur die Geschichten sind lebendig geblieben. Bis heute kommen Besucher, um über ihre Erinnerungen zu sprechen oder etwas über ihre Angehörigen herauszufinden.
    Mehr als einmal rettete Alminas Fürsorge und Pflege auch ihrem Mann das Leben, und ihre lange, glückliche Ehe ermöglichte es ihm, seinem Ruf zu folgen und seine Arbeit in Ägypten fortzusetzen. Carnarvon und Carter waren ein außergewöhnliches Team, beides Querköpfe, doch zugleich zielstrebig und beharrlich. Bis heute ist das Grab Tutanchamuns das einzige königliche Grabmal altägyptischer Zeit, das unversehrt gefunden wurde; ein heiliger Gral, der einzigartige Schätze enthüllt. Wie so viele gute Geschichten gipfelte die Entdeckung im Moment des Triumphs in einer Tragödie, doch seither fasziniert die Geschichte des Kindkönigs die Menschen rund um den Globus, von Schulkindern bis zu berühmten Wissenschaftlern.
    Bis heute sind Ägyptologen Almina für ihre großzügige Unterstützung von Howard Carter nach dem Tod des Earls dankbar. Sie kam sowohl für Carters Unterhalt als auch den des Teams auf und bezahlte die Laborkosten, bis er die akribische Bergung und Katalogisierung jedes einzelnen Objekts abgeschlossen hatte. In Anerkennung ihrer Hilfe zahlte die ägyptische Regierung Almina 1936 36 000 Pfund zurück, was in etwa ihren Unkosten in diesem Zeitraum entsprach. Zugleich wurden durch diesen Vorgang ein Teil der Investitionen sowie die Ehre der Entdeckung in ägyptische Hand übertragen.
    Der Einfluss der Familie Rothschild ist in Highclere noch immer zu erkennen, zum Beispiel an dem Wandbehang aus grünem Seidendamast, der den Salon schmückt, in dem auch Alminas schönes Klavier steht. Im Stanhope-Zimmer ist ebenfalls noch die rote Seidentapete erhalten, die im Zuge der Renovierung für den Besuch des Prince of Wales 1895 angebracht wurde.
    Alminas Liebe zum Komfort, auch hinsichtlich neuester Haustechnik, sorgte dafür, dass Highclere zu den ersten Anwesen gehörte, die komplett mit einem Warm- und Kaltwassersystem ausgestattet wurden. Bis heute hat dieses Leitungssystem Bestand, wenn auch einzelne Rohre ausgetauscht wurden. Ebenso sind die frühe Verlegung von Elektroleitungen und die Nutzung von elektrischem Licht Alminas Verdienst. Auf diese Weise wurden bedeutend weniger Kerzen und Petroleumlampen verwendet und so die Gefahr von Bränden vermindert – ein Risiko, das viele andere Schlösser bedrohte.
    Almina liebte es augenscheinlich, Feste zu feiern, und organisierte diese Wochenenden ebenso tatkräftig, wie es sich für eine edwardianische Gastgeberin gehörte. Ihre Passion für die reichhaltige französische Cuisine prägt bis zum heutigen Tag die Küche des Hauses. So hat Highcleres Küchenchef einige der Gerichte Alminas im Repertoire, wie etwa Krabbe au gratin mit reichlich Butter und Sahne oder Lammbraten mit Kräuterkruste sowie die sehr üppige Schokoladen-Pots de Crème.
    Der Ehevertrag, in dem Alfred de Rothschild Almina finanziell ungeheuer großzügig absicherte, markierte einen Wendepunkt in der Geschichte der Familie Carnarvon, da er Lord Carnarvon in die Lage versetzte, seine Schulden zu tilgen und das Familienvermögen zu stabilisieren. Auch wenn mehrere Anwesen im Besitz der Familie verkauft wurden, um Erbschaftssteuer und Verbindlichkeiten zu bezahlen, mögen es Alminas Vermögen, die Erbschaft ihres Vaters und nicht zuletzt ihr äußerst geschicktes Abkommen mit dem Metropolitan Museum, das ihr Lord Carnarvons Sammlung ägyptischer Kunstschätze abkaufte, gewesen sein, die Highclere auch für künftige Generationen der Carnarvons erhielten.
    Alminas größter Verdienst liegt jedoch wahrscheinlich auf dem Gebiet der Medizin. Sie erkannte, dass die postoperative Behandlung sowie die Traumatherapie für den Heilprozess ebenso unverzichtbar waren wie beste chirurgische Methoden und
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