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Laborwerte verstehen leicht gemacht

Laborwerte verstehen leicht gemacht

Titel: Laborwerte verstehen leicht gemacht
Autoren: Markus Vieten
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Leber gebildete Eiweißstoffe im Blut, die bei akuten Entzündungen erhöht sind, wie z. B. das → C-reaktive Protein. Mithilfe dieser Substanzen lässt sich erkennen, ob eine akute oder eine chronsche Entzündung im Körper vorliegt. In Kombination mit anderen Akute-Phase-Proteinen lässt sich außerdem unterscheiden, ob es sich bei einer aktuellen Entzündung um eine frische akute Entzündung oder um eine akute Verschlechterung einer chronischen Entzündung handelt. Ihre Konzentration nimmt innerhalb von 6–48 Stunden nach dem schädigenden Ereignis auf das Zwei- bis Eintausendfache zu. Zu ihnen zählen z. B. das → C-reaktive Protein, das → Caeruloplasmin, das → Alpha-1-Antitrypsin, das → Fibrinogen oder das → Haptoglobin.
     

Antigen und Antikörper
     
    Als Antigen wird jede Substanz bzw. jedes Merkmal auf der Oberfläche von Zellen bezeichnet, das eine Bildung von Antikörpern hervorruft. Bestimmte, vom Körper als fremd erkannte Oberflächenmerkmale können sich z. B. auf Bakterien, Viren und Körperzellen befinden. Es gibt auch Antigene aufden eigenen Körperzellen, wodurch z. B. die Blutgruppen definiert sind und deren Aussehen im Erbgut festgelegt ist. Allerdings hat das Immunsystem diese Antigene während der Entwicklung im Mutterleib und in den ersten Lebenswochen als zum Körper gehörend kennen gelernt und reagiert auf sie nicht mehr. Auf fremde Antigene, die nicht im Körper vorkommen, reagiert das Immunsystem mit der Bildung von Antikörpern (→ Immunglobuline). Das sind Eiweißstoffe, die vom Immunsystem gebildet werden. Diese Eiweiße können an Antigenen festmachen und diese zerstören oder für die Zerstörung durch Abwehrzellen (Leukozyten) vorbereiten.
     

Übersäuerung (Azidose) und vermehrter Anfall von Basen (Alkalose)
     
    Der → pH-Wert des Blutes gibt seinen Säuregrad an (pH = Potentia hydrogenii = Stärke des Wasserstoffs). Säure definiert sich also über die Menge an Wasserstoffionen (H + = Proton). Verschiedene Stoffwechselreaktionen beeinflussen das Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen. Auf einer Skala von 0 bis 14 für den pH-Wert bedeutet 0 extrem sauer, 7 neutral und 14 extrem basisch. Normalerweise hat Blut einen pH-Wert von knapp über 7. Dieser Wert darf nur sehr geringfügig schwanken, sonst kommt es zu Störungen des gesamten Stoffwechsels und der Atmung. Im Blut gibt es eine Reihe an Puffersubstanzen, die pH-Veränderungen infolge von Stoffwechselreaktionen ausgleichen, um den pH-Wert so konstant wie möglich zu halten. Ist der pH-Wert jedoch zu niedrig, ist das Blut zu sauer (Übersäuerung bzw. Azidose), ist er zu hoch, ist das Blut zu basisch (Alkalose). Für beide Abweichungen gibt es metabolische, also stoffwechselbedingte, und respiratorische, also atmungsbedingte Ursachen. Der Körper versucht dann über den jeweils anderen Weg, einen Ausgleich zu schaffen. Wenn z. B. eine Niere nicht mehr ausreichend H + -Ionen auszuscheiden vermag, weil eine Niereninsuffizienz vorliegt (metabolische Azidose), hilft der Körper sich, indem er über die Lunge vermehrt CO 2 abatmen lässt. Das hat dann eine beschleunigte Atmung zur Folge.
     
    Eine metabolische Azidose entsteht durch vermehrte Säurenaufnahme oder -produktion, durch Basenverlust (Bikarbonat, HCO 3 − ) oder durch eine gestörte Säureausscheidung über die Nieren.
     
    Eine respiratorische Azidose entsteht durch einen gestörten Gasaustausch in der Lunge mit einem Anstieg von CO 2 im Blut. Der Ausgleich erfolgt über die vermehrte Ausscheidung von H + -Ionen über die Nieren.
     
    Eine metabolische Alkalose entsteht durch Säurenverlust durch Erbrechen oder erhöhte Basen- bzw. Bikarbonatzufuhr über Infusionen. Der Ausgleich erfolgt theoretisch über eine verminderte Atmung, doch weil dabei dannauch zu wenig Sauerstoff aufgenommen wird, kann das nicht lange funktionieren.
     
    Eine respiratorische Alkalose entsteht durch durch zu schnelle Atmung (Hyperventilation) mit Abfall des CO 2 und der Ausgleich erfolgt über eine geringere Rückresorption von HCO 3 − in den Nieren.
     

Blutgruppen
     
    Blutgruppen sind genetisch festgelegte Merkmale auf der Oberfläche der Erythrozyten. Sie werden zu Blutgruppensystemen, z. B. dem AB0-Blutgruppensystem zusammengefasst, wenn ihre Antigene ähnliche Strukturen aufweisen. Gelangen Erythrozyten bei einer Bluttransfusion in den Körper, müssen diese die gleichen Blutgruppenmerkmale aufweisen, denn andernfalls wird das Immunsystem diese Zellen als fremd
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