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Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe
Autoren: C Houck
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zurück in mein Zelt und kuschelte mich in die Steppdecke meiner Großmutter. Ich las ein Kapitel in meinem Buch und sank dann rasch in tiefen Schlaf.
    Am nächsten Morgen nach dem Frühstück hastete ich zum Zwinger und fand Matts Vater, der gerade mit den Hunden spielte. Er sah aus wie eine erwachsene Version von Matt, mit denselben braunen Haaren und braunen Augen. Als ich mich näherte, drehte er sich zu mir um und sagte: »Hallo. Du bist Kelsey, nicht wahr? Wie ich gehört habe, bist du heute meine Assistentin.«
    »Jawohl, Sir.«
    Er schüttelte mir die Hand und lächelte freundlich. »Nenn mich Andrew oder Mr. Davis, falls dir eine förmlichere Anrede lieber ist. Als Erstes müssen wir mit diesen lebhaften kleinen Viechern Gassi gehen.«
    »Das hört sich nach einem leichten Job an.«
    Er lachte. »Wir werden sehen.«
    Mr. Davis reichte mir genügend Leinen, um fünf Hundehalsbänder daran zu befestigen. Die Hunde waren eine bunte Mischung: ein Beagle, ein Windhundmischling, eine Bulldogge, eine Deutsche Dogge und ein kleiner schwarzer Pudel. Die Tiere hüpften übermütig hin und her, verhedderten sich in den Leinen – und mit mir. Mr. Davis beugte sich herab, um mir zu helfen, und dann brachen wir auf.
    Es war ein wunderschöner Morgen. Im Wald roch es herrlich, und die Hunde waren außer Rand und Band, sprangen umher und zogen mich in jede Richtung außer der, in die wir gehen wollten. Sie wirbelten Kiefernnadeln und Blätter auf und wühlten in der nackten braunen Erde, während sie jeden Quadratzentimeter des Gebiets beschnupperten.
    Als ich einen Hund von einem Gebüsch entwirrte, fragte ich Mr. Davis: »Stört es Sie, wenn ich Ihnen ein paar Fragen über den Tiger stelle?«
    »Überhaupt nicht. Nur zu.«
    »Matt sagt, Sie alle wüssten nicht viel über seine Geschichte. Woher haben Sie ihn?«
    Matts Vater rieb sich mit der Hand über die Stoppeln an seinem Kinn und sagte: »Mr. Maurizio wollte die Zirkusnummern ein wenig aufpeppen und hat Dhiren einem anderen kleinen Zirkus abgekauft. Er fand, dass ich gut mit Tieren arbeite, warum also nicht mit Tigern? Wir waren ziemlich naiv. Normalerweise braucht man unglaublich viel Zeit, um Raubkatzen abzurichten. Mr. Maurizio wollte unbedingt, dass ich es versuche, und zu meinem Glück ist unser Tiger sehr gefügig. Ich war überhaupt nicht darauf vorbereitet, es mit einem Tier dieser Größe aufzunehmen, obwohl ich bei einem anderen Zirkus schon einmal kurz mit einem Tiger zu tun hatte. Ich bin nicht sicher, ob ich mit einer der anderen Raubkatzen fertig geworden wäre, die zum Verkauf standen.
    Sie haben versucht, mich für einen ihrer sehr aggressiven Sibirischen Tiger zu interessieren, doch ich habe rasch gemerkt, dass der nichts für uns war. Stattdessen verhandelte ich mit ihnen über die weiße Raubkatze. Die war ausgeglichener und schien gerne mit mir zu arbeiten. Ehrlich gesagt glaube ich, dass sich unser Tiger die meiste Zeit über mit mir langweilt.«
    Ich dachte eine Weile über seine Worte nach, während wir mit der Hundemeute den Pfad entlangspazierten. Als ich die verhedderten Hunde aus einem weiteren Gebüsch befreite, fragte ich: »Stammen weiße Tiger aus Indien? Ich dachte immer, sie kommen aus Sibirien.«
    Mr. Davis lächelte. »Viele Menschen glauben, dass sie aus Russland kommen, weil das Fell die Farbe von Schnee hat, doch Sibirische Tiger sind größer und orange. Unsere Katze ist ein weißer Bengal-Tiger oder Indischer Tiger.«
    Er sah mich einen Moment nachdenklich an und fragte: »Bist du bereit, mir heute mit dem Tiger zu helfen? Die Käfige verfügen über Sicherheitsriegel und ich werde dich die ganze Zeit über anleiten.«
    Bei der Erinnerung an den süßen Jasminduft am Ende der Tigervorstellung musste ich lächeln. Einer der Hunde rannte um meine Beine, ich verfing mich in der Hundeleine und wurde aus meinem Tagtraum gerissen. »Das wäre toll, vielen Dank!«, sagte ich rasch.
    Nachdem wir unseren Spaziergang beendet hatten, brachten wir die Hunde zurück in den Zwinger und fütterten sie.
    Mr. Davis füllte die Hundeschüssel mit Wasser aus einem grünen Schlauch. Mit einem Blick über die Schulter sagte er: »Diese Tiger könnten in den nächsten zehn Jahren ausgestorben sein. Indien hat bereits mehrere Gesetze zu ihrem Schutz erlassen. Vor allem Wilderer und Dorfbewohner töten die Tiere. Normalerweise gehen Tiger Menschen aus dem Weg, doch sie sind in Indien jedes Jahr für zahlreiche Todesopfer verantwortlich, und manchmal
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