Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kurt Ostbahn - Peep- Show

Kurt Ostbahn - Peep- Show

Titel: Kurt Ostbahn - Peep- Show
Autoren: Guenter Broedl
Vom Netzwerk:
komischer Doktor sich mit dem Brunner auf ein Packl hauen und ihr in meine Ermittlungen dreinpfuschen wollts, dann reiß ich euch so den Arsch auf, daß nur mehr Briketts scheißts bis ans Ende eures Lebens! Noch irgendwelche Fragen?«
    »Ja. War das eine dienstliche Drohung oder ein persönlicher Rat, Herr Kommissar?« erkundigt sich der Trainer und schüttelt den vor Wut bebenden Skocik ab.
    ***
    Als die Sargträger in die Reihe 37 abbiegen, hat der Trauerzug Zuwachs bekommen. Der Polifka für konnte wieder zu den anderen aufschließen. Skocik schreitet in der dritten Reihe, flankiert von Ricky Gold und Professor Gugg. Und ein Mann in Schwarz mit einem Übergangsmantel über dem Arm ist zu der kleinen Gruppe gestoßen.
    Der Doc hat das Auftauchen von Dieter Dietrich sofort bemerkt und Bettina einen entsprechenden Blick zugeworfen. Es sind nur noch ein paar Meter bis zu Rikkis offenem Grab. Der Doc tritt zur Seite, bückt sich und zerrt an seinem Schnürsenkel. Aus dem Augenwinkel beobachtet er, wie der Dietrich den alten Polifka überholt und sich hinter dem Trio Havlicek/Horak/Jedelsky, alles ehemalige Chefpartie-Mitglieder, einreiht. Als sich der Doc wieder aufrichtet, kommt Brunner zwischen zwei Gräbern hervor und gesellt sich wie zufällig zu Rikkis tödlichem Verehrer.
    Der Doc ist jetzt direkt hinter ihnen.
    Brunner nickt Dietrich zu. Dietrich nickt automatisch zurück, stutzt dann und verlangsamt seinen Schritt.
    »Also des Leben spielt schon die verrücktesten Stückln. Is ned so, Herr Dietrich?« sagt Brunner leise. »Als wir uns das letzte Mal gsehn haben, am Südwestfriedhof, habn Sie grad Ihre liebe Frau begraben. Muß mindestens acht, neun Jahr her sein.«
    »Ahja ... ich ... Herr ... äh?« stammelt Dietrich, und der Doc beobachtet, wie sich seine rechte Hand in den fein säuberlich zusammengefalteten Mantel verkrallt.
    »Brunner. Sicherheitsbüro. Eine Verwandte von Ihnen, die selige Frau Horvath?«
    »Neinnein«, beeilt sich Dietrich mit der Antwort und weiß dann nicht so recht weiter. »Es ist mehr ... wie soll ich sagen ... ich bin quasi ...«
    »Ein Freund der Familie?«
    »Sozusagen. Ja. Eine schreckliche Sache«, sagt Dietrich mit festerer Stimme, aber seine Rechte knetet nach wie vor den Übergangsmantel. »Sind Sie mit der Aufklärung dieser fürchterlichen Bluttat befaßt, Herr ... äh Brunner?«
    »Ned direkt«, sagt Brunner. Sie stehen nun vor dem offenen Grab in vorletzter Reihe und beobachten schweigend, wie der Sarg mit Rikkis sterblichen Überresten langsam und schwankend in die Tiefe gesenkt wird.
    »Gott sei ihrer reinen Seele gnädig«, flüstert Dieter Dietrich. Dann macht er wortlos und abrupt kehrt und geht eilig davon.
    Der Doc schaut ihm nach und sieht auf dem breiten Kiesweg, der zum Ausgang des Friedhofs führt, den Trainer in Position. Der wird sich nun, laut Einsatzplan, an Dietrichs Fersen heften und Brunner per Handy über jeden Schritt von Rikkis Mörder am laufenden halten. Denn Brunner meint, nach einer solchen Begegnung am Grab seines Opfers wäre auch der coolste Killer anfällig für mindestens einen schweren Fehler.
    »Herr Doktor, auf ein Wort, aber unter vier Augen«, fordert der Polifka für mit unangemessen lauter Stimme. Der Doc und Bettina gehen soeben durch das Friedhofstor und halten Ausschau nach einem Taxi.
    »Wir haben keine Geheimnisse voreinander«, meint der Doc müde, und Bettina lächelt dazu rätselhaft.
    »Es wär wegen die zwa Männer auf der Leich«, sagt der Polifka. »Die kenn i! Der Jüngere mit dem Mantel, des war a glühender Verehrer von der Rikki. Und der, wos mit ihm vorm Grab so lang gredt hat, obwohl ma des ned tuat, der is absolut frank und unverdächtig, Herr Doktor! Für den leg i mei Hand ins Feuer! Wie seinerzeit der Dean Martin fürn Montgomery Clift in › Verdammt in alle Ewigkeit ‹ . Des is nämlich der Franz. A Rentner. Und mei beste Kundschaft seit mindestens vier Jahr.«

Kapitel 12:
    »Showdown in Mariahilf«
    »Wunderbar!« sagt der Trainer resigniert und versucht zum dritten Mal, auf Brunners Partner-Handy eine Kurzwahlnummer einzugeben. Wieder nix — das blöde Ding verlangt dauernd einen sogenannten PIN-Code von ihm, und den hat er natürlich vergessen. Aber irgendwo müßte er doch noch einen Zettel haben, wo die Nummer draufsteht ...
    Der Trainer klappt das Telefon, das sich der pensionierte Kriminalbeamte für den heutigen Tag von seiner Lebensgefährtin, der hantigen Frau Ursula, ausgeborgt hat, mit einem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher