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Kurswechsel im Beruf

Kurswechsel im Beruf

Titel: Kurswechsel im Beruf
Autoren: Monika Birkner
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Ziel
    Mit den vorangegangenen Übungen haben wir zumindest die Richtung herausgefunden, in die es uns zieht. Richtung ist nicht unbedingt identisch mit Ziel. Gerade wenn wir bislang im Management tätig waren, sind wir gewöhnt, mit messbaren Zielen zu arbeiten und daraus eine klare Strategie abzuleiten. Bei unserer langfristigen Neuorientierung ist das anders.
    Es kann sein, dass wir jetzt schon ziemlich genau wissen, was wir bis wann erreicht haben wollen und wie wir dorthin gelangen. In der Regel ist das nicht der Fall; sondern alles Weitere kristallisiert sich erst nach und nach heraus.
    Bei mir selbst war das ein sehr langer und streckenweise recht schwieriger Prozess. Ich fühlte mehr, als dass ich wusste, wie meine Zukunft aussehen sollte. Meine Bemühungen, das in einen Businessplan und Werbeunterlagen zu übersetzen, waren frustrierend. Doch ich blieb am Ball und machte meine Schritte – in der Anfangszeit mehr Trippelschrittchen als echte Schritte. Meine Erfahrung aus jener Zeit ist: Auf die Größe der Schritte kommt es nicht an, sondern dass wir überhaupt in Bewegung geraten und in Bewegung bleiben. Daraus entsteht eine Dynamik, die wir vorher nicht planen können.

3. Der Weg entsteht beim Gehen
    Entscheidung und Entschlossenheit
Strategien, um in Bewegung zu kommen
In Bewegung bleiben
    Erkenntnis führt nicht automatisch zum Handeln. Diese Erfahrung haben wir alle schon gemacht. Weshalb wären sonst so viele unserer Neujahrsvorsätze den Weg des Vergessens gegangen? Weshalb würden wir uns sonst immer noch zu ungesund ernähren und zu wenig Sport treiben?
    Zwischen Erkenntnis und Handeln liegt eine Schwelle, die wir mit dem Rubikon vergleichen können, den berühmten Fluss, den Julius Caesar am 11. Januar des Jahres 49 v. Chr. mit den Worten überquerte: „Alea iacta est – Der Würfel ist gefallen.“ Für Caesar war das gleichbedeutend mit der Beendigung des Zauderns und Zögerns und dem Entschluss, in den Krieg zu ziehen und den Gegner zu besiegen.
    In so einer Situation sind wir nicht. Dennoch in einer für unser Leben nicht weniger entscheidenden. Wollen wir noch länger nach fremden Maßstäben leben und dabei im Grunde unseres Herzens wissen, dass es nicht unser Leben ist, das wir da führen? Dass unser Stern uns in Wirklichkeit in eine andere Richtung leiten will? Oder wollen wir endlich die Konsequenzen ziehen aus unserer Erkenntnis und das jahrelange Zaudern und Zögern beenden?
    Was immer auch die Ursachen waren für unser Zögern: Fest steht, dass das unschlüssige Auf-der-Stelle-Treten mindestens genauso viel Energie kostet wie das Gehen. Weshalb dann nicht die Energie, die wir ohnehin aufwenden, dafür einsetzen, unsere geheimen Träume zu realisieren?
    Praxis-Tipp:
    In Ihre neue Richtung zu gehen, erfordert Energie. Doch das Auf-der-Stelle-Treten kostet mindestens genauso viel Energie. Nutzen Sie diese Energie besser, um etwas Positives für Ihr eigenes Leben und das anderer Menschen zu erreichen.
    Entscheidung und Entschlossenheit
    Dass es reale Schwierigkeiten geben kann, steht außer Frage. Wir haben uns mit unseren Rahmenbedingungen auseinandergesetzt. Nicht von jeder Ausgangslage aus ist alles möglich. Doch sind auch nicht alle Rahmenbedingungen auf ewig unverrückbar. In der Regel geht es um Entscheidungen. Darum, welche Option mit welchem Preis zu bezahlen ist.
    Ist der interessante Job es uns wert, eine Wochenendbeziehung zu führen? Oder ist es uns wichtiger, täglich Kontakt mit unseren pubertierenden Kindern zu haben? In beiden Fällen sind wichtige Werte berührt. In beiden Fällen ist der Preis hoch. Doch ich meine, es ist ehrlicher und auch stärkender, wenn wir sagen: „Ich entscheide mich jetzt, in dieser Situation, für die Kinder und gegen die berufliche Chance an einem anderen Ort“ – oder umgekehrt. Die Betonung liegt auf: „Ich entscheide“. Das bedeutet: Ich bin Subjekt meines Lebens und nicht Opfer der Umstände.
    Oft gibt es aber auch mehr Spielräume, als wir auf den ersten Blick erkennen. „Nicht weil es schwierig ist, wagen wir es nicht. Weil wir es nicht wagen, ist es schwierig.“ Diese Erkenntnis von Sokrates ist auch heute noch gültig. Das große Risiko ist, dass wir es immer wieder verschieben, weil der Zeitpunkt immer noch nicht günstig ist, und dass wir deshalb irgendwann als „Rentner-on-the-Job“, wie Peter Drucker sie genannt hat , nur noch auf die Pensionierung warten und uns vormachen, als echte Rentner alles nachzuholen, was wir
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