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Kunterbunte Tiergeschichten

Kunterbunte Tiergeschichten

Titel: Kunterbunte Tiergeschichten
Autoren: Christa Zimmermann
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sich ein Brot. Dabei geht ihr durch den Kopf: ,,Was
soll ich nur heute kochen?“
Das Wasser läuft ihr im Munde zusammen, als sie hungrig in ihr Brot
beißt. Dann blickt sie zur Seite. „Ach, mein Bester, dich hätte ich
doch bald vergessen. Du möchtest doch sicher auch eins, oder?“ Er
ist so froh, dass sie ihn doch noch bemerkt hat und wedelt stürmisch
mit der Rute. ,,Lass’ es dir schmecken. Du bist wenigstens dankbar, und es schmeckt dir immer. Du bist lieb, wenn ich mal traurig
bin. Und vor allen Dingen, Du hörst mir immer zu und nie gibst du
Widerworte“, lächelt sie ihn an und schaut zu, wie er das Brot heißhungrig verschlingt. Nun starrt er gierig auf ihr Brot, das sie noch in
den Händen hält. Sie bemerkt seinen Blick:,,Nein, das ist meins, wir
wollen es ja nicht übertreiben. Und überhaupt, wenn Herrchen das
wüsste…“, murmelt sie mit vollem Mund.
„Aber was soll‘s, was täte ich nur ohne dich! Also darfst du auch ab
und zu ein Brot fressen. Was meinst du, sollen wir erst noch ein wenig in den Garten gehen, bevor die Plackerei weitergeht?“
Begeistert umspringt er sie, er hat sie verstanden und kann es kaum
erwarten hinauszukommen. Jetzt jault und wedelt er wie verrückt.
Sie macht die Tür auf: ,,Na los, raus mit dir“, und bellend jagt er an
ihr vorbei.
Es ist doch schön, ohne große Worte verstanden und geliebt zu werden.
Kätzchen auf Jagd
Leise, verstohlen,
auf samtenen Sohlen
schleicht Miez durch den Garten,
geduldig zu warten.
Wird‘s Mäuschen dort sein?
Erregt peitscht das Schwänzchen,
die Augen, sie glänzen,
duckt vor sich zum Sprung,
    den Buckel ganz rund,
das Tätzchen gestreckt,
das Schnäuzchen geleckt.
    Und schon steckt das Mäuschen
aus seinem klein Häuschen
das Köpfchen erschreckt,
schnell wieder versteckt.
Die Katze schnellt vor,
packt es hinterm Ohr,
zieht es aus dem Loch,
nun hat sie es doch!!!
Tiger-Baby
    Vor ein paar Jahren hatten wir eine wunderschöne, grau-weiß getigerte Katze, die besonders zutraulich und anhänglich war. Die Kinder nannten sie, wegen ihrer Fellzeichnung, Tiger-Baby, und diesen
Namen behielt sie auch, als sie schon lange erwachsen war.
Eines Tages kam mir ihr Verhalten irgendwie seltsam vor, denn sie war
auf einmal besonders anhänglich und verfolgte mich, wenn ich draußen
war, auf Schritt und Tritt. Wo ich mich auch an diesem warmen Sommertag im Garten aufhielt, Baby war bei mir. Wenn ich mich hinsetzte,
lag Baby auf meinem Schoß und schnurrte zufrieden. Oder sie lag lang
ausgestreckt im kühlen Gras, um sich dann ausgiebig zu putzen.
Aber immer wieder stand sie unruhig auf, lief ein paar Schritte, kam
zurück und maunzte leise, als ob sie mir etwas sagen wollte. Was war
mit ihr los? Hatte sie vielleicht Hunger? Ich wollte in die Garage, um
nachzusehen, ob der Napf mit dem Katzenfutter leer war. Tiger-Baby
lief erfreut mit hocherhobenen Schwänzchen voraus, aber nicht in
die Garage, sondern in den Pferdestall. Sie drehte sich noch einmal
um, ob ich ihr auch folgen würde, und fing an, in einer Ecke eifrig
im Stroh zu scharren und es aufzuhäufen. Was sollte das denn bedeuten? Dann kam sie wieder zu mir, rieb schnurrend ihr Köpfchen an
meinem Bein und sprang an mir hoch. Ich streichelte sie und ging
zurück zu meinem Gartenstuhl. Baby sprang schnurstracks auf meinen Stuhl, drehte und wendete sich behaglich, um sich dann in das
Kissen zu kuscheln.
Da sah ich an ihrem Hinterteil ein pflaumengroßes Bläschen hängen.
Ach du liebe Zeit! Jetzt wusste ich, was mit Baby los war. Sie hatte
Angst und wollte nicht allein bleiben, weil sie Nachwuchs erwartete.
Ich nahm sie auf den Arm und trug sie in die Garage, denn dort stand
auch ihr Schlafkörbchen, und legte sie vorsichtig hinein. So, hier hatte sie Platz, hier konnte sie ihre Babys bekommen.
Ich blieb neben ihr auf den Knien hocken, streichelte sie immer wieder und redete beruhigend auf sie ein. Plötzlich rutschte die Fruchtblase ganz aus ihrem Hinterteil heraus, und das erste Kätzchen war
geboren. Baby beschnupperte es neugierig, und dann wurde es ausgiebig geleckt. Aber sie hatte kaum Zeit dazu, denn es kam schon
das nächste Kleine … und dann noch eins und noch eins. Vier kleine
Katzenbabys! War die Geburt nun beendet?
Ich blieb noch eine Weile neben Tiger-Baby und ihrem süßen Nachwuchs sitzen und betrachtete die zärtliche Mutter. Die Kleinen wuselten, noch feucht von der Geburt, im Korb umher und suchten leise
maunzend die
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