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Kuesse, so sueß wie spanischer Wein

Kuesse, so sueß wie spanischer Wein

Titel: Kuesse, so sueß wie spanischer Wein
Autoren: Liza Goodman
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ungeduldig. „Der Brief ist auf Mallorca abgestempelt - ist alles in den Ferienhäusern in Ordnung? Stimmt irgendetwas nicht mit dem Vertrag?"
    „Kann schon sein", sägte Rose geistesabwesend.
    „Was soll das heißen?" rief er alarmiert, und ihr wurde plötzlich bewusst, welchen Vertrag Craig meinte.
    „Es geht nicht um den Vertrag mit Ferrer Travel", erklärte sie unwirsch.
    „Um was denn sonst für einen?" erkundigte er sich verwirrt, und Rose stellte erneut fest, dass er immer nur seine Firma und nichts anderes im Kopf hatte.
    „Dieser Brief ist von dem Rechtsanwalt meiner Tante wegen der Villa, die sie mir vermacht hat und die ich verkauft habe. Ich soll nach Mallorca kommen."
    „Nach Mallorca? Das geht nicht. Du hattest bereits deinen Urlaub, und wir haben viel zu tun. Du musst dem Anwalt sofort schreiben, dass das nicht geht. Vielleicht kann ich dich in ein paar Monaten entbehren, aber nicht jetzt."
    „Senor Pueg schreibt, es wäre wichtig, dass ich umgehend käme."
    Craig wollte wieder protestieren.
    „Ich habe die Villa an Mr. Ferrier verkauft", kam Rose ihm zuvor.
    Er beruhigte sich und betrachtete sie nachdenklich.
    „Das ist natürlich etwas anderes", sagte er kurz darauf. „Dann musst du fahren, wenn es zeitlich auch gar nicht passt."
    Sie sah ihn ungläubig an. Was hatte seine Meinung so plötzlich geändert?
    „Meine liebe Rose", begann Craig gönnerhaft, „Mr. Ferrier ist für uns ein ungemein wichtiger und unschätzbarer Kunde. Ich verspreche mir in den kommenden Monaten sehr viel von der Zusammenarbeit mit ihm."
    „Was hat denn das mit dem Verkauf meiner Villa zu tun?" fragte sie und ahnte plötzlich, was kommen würde.
    Craig stützte die Ellbogen auf dem Schreibtisch auf, legte die Fingerspitzen aneinander und sagte eindringlich: „Mr. Ferrier wird dir eine gute Summe für die Villa bezahlen. Er fackelt nicht lange mit dem Preis, wenn er etwas haben möchte. Dann kannst du das Geld investieren."
    „Mit dem Investieren meinst du natürlich in Design for Today, hab ich Recht?" fragte Rose leise.
    „Du hast es erraten, Rose. Unsere Firma steht zwar solide da, könnte aber eine kleine Geldspritze gebrauchen."
    „Bietest du mir etwa eine Teilhaberschaft an?"
    „Mit dem Gedanken habe ich schon gespielt, aber das muss noch warten", antwortete er.
    Er vermied es, ihr in die Augen zu sehen, und Rose wusste, dass eine Teilhaberschaft das Letzte war, was er in Betracht ziehen würde. Craig liebte nur sich selbst und seine Firma.
    Rose tat sich selber Leid, weil sie so lange eine falsche Zukunftsvision verfolgt hatte.
    Aber die Vision ist ja bereits in diesem Moment zerstört worden, als ich Adam begegnet bin, gestand Rose sich ein.
    „Du brauchst dich lediglich ein paar Stunden auf Mallorca aufzuhalten", meinte Craig.
    Sie funkelte ihn empört an. „Ein solcher Aufwand nur für ein paar Stunden? Mir stehen noch zehn Tage Urlaub zu. So lange werde ich nicht bleiben, aber ich bleibe auf alle Fälle länger als ein paar Stunden."
    „Die Arbeit geht vor", sagte Craig ärgerlich.
    „Es gibt Wichtigeres als Arbeit", entgegnete sie leichthin. „Ich werde noch heute Abend fliegen, falls ich einen Platz bekomme. Die Arbeit läuft mir nicht davon, bis ich zurück bin.
    Ich bin sowieso damit fast auf dem Laufenden", fügte sie hinzu, als sie bemerkte, dass Craig einem Herzanfall nahe war wegen ihrer unbekümmerten Einstellung.

    Die Maschine landete pünktlich in Palma. Rose nahm sich ein Hotelzimmer in Flughafennähe und ging früh schlafen. Die letzten Stunden waren hektisch gewesen. Am nächsten Morgen würde sie nach Pollensa fahren und Senor Pueg aufsuchen.
    Gegen acht Uhr erwachte Rose. Nachdem sie geduscht und sich fertig gemacht hatte, frühstückte sie, mietete sich einen Leihwagen und brach auf.
    In Pollensa kam es ihr dann so vor, als wäre sie gar nicht fort gewesen - ruhig, friedlich und verträumt lag das Städtchen unter dem herrlich blauen Himmel. Rose parkte den Mietwagen nahe dem kleinen Laden, wo sie den Hut gekauft hatte, und schlenderte durch die vertrauten Gassen zur Rechtsanwaltskanzlei. Es war sehr warm, und Rose ärgerte sich, dass sie den Hut nicht mitgenommen hatte.
    Sie freute sich nicht gerade darauf, Senor Pueg wieder zu sehen. Sie hatte ihn von Anfang an nicht leiden können und erwartete nicht, dass er ihr diesmal sympathischer sein würde. Zu ihrer Überraschung begrüßte er sie mit dem Anflug eines Lächelns auf den dünnen Lippen.
    „Senorita Grey", sagte
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