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Küss niemals deinen Ex (Top Deal) (German Edition)

Küss niemals deinen Ex (Top Deal) (German Edition)

Titel: Küss niemals deinen Ex (Top Deal) (German Edition)
Autoren: Birgit Kluger
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gut.“
    „Siehst du, war doch gar nicht so schlimm.“
    „Ich habe keine Lust auf Small Talk“, sagte ich, aber es klang nicht überzeugt. Wenn Lex seinen Charme auspackte, war es schwer, ihm zu widerstehen.
    Er rief dem Fahrer ein paar Worte auf Spanisch zu und drehte sich wieder zu mir.
    „E s tut mir leid. Ich wollte dich nicht verletzen, aber wir ... ich bin nicht gut in Beziehungen und ich habe Angst bekommen. Es fing an, ernst zu werden zwischen uns. Etwas, das ich nicht so einfach würde beenden können und da habe ich überreagiert. Ich dachte, es wäre einfacher, zu verschwinden, bevor es kompliziert würde.“
    Etwas, was sich wie ein harter Klumpen anfühlte, begann in mir zu schmelzen. Es tut ihm leid.
    Mit einer Vollbremsung unterbrach der Taxifahrer die gefühlsdusseligen Gedanken, die durch meinen Kopf sausten. Er drehte sich um und sagte etwas zu Lex.
    „Wir sind da“, flüsterte Lex nach der kurzen Diskussion in mein Ohr.
    „ Hmmm.“
    „Wir sollten aussteigen.“ Die Worte wurden von einem sanften Stups begleitet.
    „Dein Hotel ist gleich da vorne“, sagte Lex zu mir, als ich auf der Straße stand. Dann knallte die Tür zu und das Taxi schoss mit quietschenden Reifen an mir vorbei.
    „Hey!“, brüllte ich hinter ihm her.

5
     
    Ich stapfte die Stufen zu meinem Hotelzimmer hinauf, öffnete die Zimmertür und feuerte meine Handtasche in eine Ecke. Dann begann ich auf und ab zu laufen und Selbstgespräche zu führen: „Warum habe ich ihn geküsst?“
    Ich blieb stehen und schaute n achdenklich meinen Koffer an. In den Tiefen des schwarzen Ungetüms befanden sich meine Tarotkarten. Nicht weil ich sie befragen wollte, sondern weil ich meine Karten immer dabei habe.
    „Todesgefahr soll die sexuelle Erregung steigern“, sagte ich, während ich wie magisch angezogen auf mein Gepäck zuging. „Wahrscheinlich habe ich ihn deshalb geküsst.“
    Die Schlösser schnappten auf. Wie von selbst. Als hätte ich nicht die Hand ausgestreckt und die Mechanismen betätigt.
    Dann ruhten sie in meiner Hand. Umwickelt von einem fliederfarbenen Seidentuch. Alles, was ich tun musste, war, mich an den kleinen Tisch am Fenster zu setzen, und die Karten zu mischen. Dann wüsste ich, ob mein Ex noch immer in mich verliebt war.
    Nein! Hastig verstaute ich das kleine Päckchen wieder im Koffer. Es gab einen Grund, weshalb ich mir geschworen hatte, damit aufzuhören. Seit Lex ohne ein Wort aus meinem Leben verschwunden war, hatte ich oft Rat gesucht. Zu oft.
    Sein plötzliches Verschwinden hatte mich verunsichert. Bevor ich mich mit einem anderen Mann traf, konsultierte ich die Karten. Aber nicht nur das, au ch bei ganz normalen Treffen mit Freunden sah man mich nicht mehr, wenn ich nicht zuvor eine Befragung durchgeführt hatte. Das Ganze geriet außer Kontrolle. Irgendwann merkte ich, dass ich wieder Risiken eingehen und das Leben ohne die ständige Bestätigung durch den Tarot angehen musste.
    Außerdem sah ich nichts mehr. Weder Dinge, die mich betrafen, noch wenn ich für andere Menschen die Karten legte. Es war, als sollte mir eine Lektion erteilt werden. Eine die lautete: „Du musst ohne diese Hilfe im Leben zurechtkommen. Erst, wenn du das kannst, wirst du wieder etwas sehen.“
     
    Noch immer wütend auf mich und auf meine Reaktion im Taxi, verließ ich mein Zimmer. Es war zu klein, zu eng. Ich musste mich bewegen, etwas von den Emotionen, die in mir brodelten, abreagieren.
    Die Morgendämmerung tauchte den Himmel in helles Rosa, als ich aus der Eingangstür trat und zu dem kleinen Strand hinunter ging, der nur etwa dreihundert Meter entfernt war.
    Die Stille, die mich umfing, war wohltuend. Ibizas Partygänger lagen mittlerweile in ihren Betten, um den Tag zu verschlafen und für die Nacht fit zu sein. Die übrigen Touristen, die die Strände tagsüber bevölkerten, schliefen ebenfalls noch.
    Das Meer lag ruhig und glatt vor mir, als ich durch den Sand auf die Felsen zuging, die ins Wasser ragten. Ich setzte mich auf die raue Oberfläche und blickte zum Horizont. Allmählich kam ich innerlich zur Ruhe. Meine erste Begegnung mit Lex ging mir durch den Kopf. Ich hatte ihn im Biergarten des englischen Gartens getroffen. Am Anfang meiner Studienzeit in München. Ich kannte noch niemanden in der Großstadt und war eher ziellos durch die Anlagen gestreunt. Als ich den Biergarten entdeckte, beschloss ich etwas zu essen.
    Mit dem Tablett in der Hand drehte ich mich von der Ausgabe weg und hätte Lex fast
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