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Küss niemals deinen Ex (Top Deal) (German Edition)

Küss niemals deinen Ex (Top Deal) (German Edition)

Titel: Küss niemals deinen Ex (Top Deal) (German Edition)
Autoren: Birgit Kluger
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könnte so einfach sein, wenn man ein paar Millionen auf dem Konto hatte.
    „ Wir sollten gehen“, sagte Vanessa und riss mich aus meinen Träumen. „Ich habe Hunger.“
    Ich zog eine Grimasse. „Jede Wette, in dem Laden kann ich mir maximal ein Mineralwasser leisten“, murmelte ich.
    „Ich lade dich ein.“ Vanessa hakte sich bei mir unter und zog mich zur Tür. „Du hast mir bei dem Businessplan geholfen. Ohne dich hätte ich das nie geschafft.“
     
    Das Chez Louis war so, wie ich es erwartet hatte. Weiße Tischdecken, funkelnde Weinkelche, Kellner, die diskret die Gäste bedienten. Die Gespräche wurden leise, fast flüsternd geführt.
    Dicke Teppiche bedeckten den Boden. Jeder einzelne war garantiert mehr wert als mein Auto. Kronleuchter hingen von der Decke und verbreiteten gedämpftes Licht. Große Panoramafenster gewährten Ausblick auf die Bad Homburger Innenstadt.
    „Ah, Mademoiselle Greininger. Wie schön!“ Der Maître D‘ küsste die Luft neben Vanessas Wangen. Mich dagegen bedachte er mit einem knappen Kopfnicken. Wahrscheinlich spürte er schon an meiner Aura, dass ich kein potenzieller Gast war, sondern zu den niederen Klassen gehörte, die normalerweise in der Küche die Abfälle raustrugen.
    „Armand ! Ich kann es kaum erwarten, die neuesten Kreationen Ihres Kochs zu goutieren.“
    Ich warf Vanessa einen Blick zu, der deutlich machte, was ich von ihrer Wortwahl hielt. Goutieren? Sprach irgendjemand über neunzig so?
    „Sie werden begeistert sein!“ Armand klatschte in die Hände und strahlte Vanessa an. Keine Frage, sie hatte einen weiteren Fan. Er konnte sich gleich hinter dem Hausmeister einreihen, der uns Lex’ Wohnung aufgeschlossen hatte. „Kommen Sie, kommen Sie. Ich führe Sie zu Ihrem Tisch.“ Armand verbeugte sich und eilte uns voraus, als gelte es, einen Zug zu erwischen. Gekonnt schlängelte er sich zwischen den Tischen durch, um endlich an einem Zweiertisch stehen zu bleiben.
    „Ich hoffe, die Aussicht sagt Ihnen zu.“ Ohne ein e Antwort abzuwarten, zog Armand einen Stuhl heraus, damit Vanessa sich setzen konnte. Dann tat er das Gleiche für mich. Wir nahmen Platz.
    Vanessa breitete die blütenweiße Serviette auf ihrem Schoß aus und strahlte ihn an. „Was können Sie uns empfehlen?“
    Die Worte hatten kaum ihre Lippen verlassen, als Armand auch schon die Speisen herunter ratterte. Auf Französisch.
    Nach einem langen Geplänkel, in dem beide sich auf Französisch unterhielten und ihre Begeisterung kundtaten, bestellte Vanessa. Für uns beide. Ohne mich zu fragen, was ich wollte.
    Armand verließ unseren Tisch und ich fixierte meine Freundin mit einem strengen Blick. „Du hast für mich bestellt?“
    „Ja. Keine Angst. Du wirst es mögen. Oder hättest du lieber die Konversation auf Französisch geführt?“
    „Du hättest mich fragen können!“
    „Vertrau mir. Ich wollte sichergehen, dass du nicht auf die Preise schaust und einfach genießen kannst.“
    „Okay . Wenn du meinst. Was bekomme ich?“, murmelte ich und versuchte möglichst neutral zu klingen. Innerlich war ich meiner Freundin dankbar. Sie wusste genau, wie unwohl ich mich in einer solchen Umgebung fühlte und ich ging jede Wette ein, dass Armand mich von oben herab behandelt hätte, wenn ich versucht hätte, ihm die Namen der Speisen auf Deutsch zu entlocken.
     
    Wir knabberten gerade an unserem Appetizer – einem winzigen Stück Käse mit futuristisch anmutendem Deckel – als unser Nebentisch besetzt wurde. Mit Herrn Schmitt und einem Fremden.
    Aus den Augenwinkeln warf ich einen Blick hinüber. Die beiden Männer setzten sich und begannen das obligatorische Gespräch mit Armand. Anders als Vanessa führte Schmitt die Unterhaltung auf Deutsch. Ich warf einen bösen Blick zu Armand. Dieser ratterte in perfektem Deutsch die Speisen herunter.
    Vanessa trat mich unter dem Tisch.
    „Was soll das?“, fauchte ich zu ihr hinüber.
    „Man könnte meinen, du wolltest Armand umbringen. Hör auf, ihn so böse anzustarren.“
    „Er redet mit Schmitt auf Deutsch!“
    „Na und? Ich rede oft auf Französisch mit ihm.“
    „Das hättest du mir sagen können.“
    „Wozu? Du hättest dich ohnehin nur beschwert und wir sind aus anderen Gründen hier.“
    „Okay .“ Ich nahm einen tiefen Schluck aus meinem Rotweinglas.
    „Du solltest lieber nüchtern bleiben.“
    „Du bist nicht meine Mutter“, erwiderte ich bockig, dann lenkte ich ein. „Du hast recht. Tut mir leid.“
    „Keine Ursache.“ Vanessa
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