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Kuess mich ueber den Wolken

Kuess mich ueber den Wolken

Titel: Kuess mich ueber den Wolken
Autoren: Barbara Dunlop
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zischte Jared.
    Royce verlagerte unbehaglich sein Gewicht in dem weich gepolsterten Ledersessel vor seinem Schreibtisch. Vermutlich hatte Jared bereits mit dem Büro in Chicago gesprochen. „Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.“
    „Am besten damit, wie du Amber Hutton unglücklich gemacht und einen unserer wichtigsten Kunden verärgert hast.“
    Royce fiel beinahe der Hörer aus der Hand. „Was?“
    „Ich bin nur eine Woche weg, und du machst so einen Blödsinn.“
    „Sie hat dich angerufen?“ Royce konnte es nicht glauben.
    „David Hutton hat mich angerufen. Er hat gedroht, den Pachtvertrag zu kündigen. Ist dir eigentlich klar, dass er unser zweitgrößter Kunde ist?“
    „Rede nicht so von oben herab mit mir.“
    „Dann schlaf du nicht mit den Töchtern unserer Kunden.“
    Was sollte Royce dazu sagen? „Es ist einfach … passiert.“
    „Okay. Dann mach es ungeschehen.“
    „Das ist physikalisch unmöglich.“
    „Du weißt, was ich meine. Bring es in Ordnung.“
    „Das kann ich nicht. Sie ist mit einem anderen verlobt.“
    „Was?“, brüllte Jared in den Hörer.
    „Mit Hargrove Alston.“
    „Warum hast du dann mit ihr geschlafen?“
    Royce wusste nicht, was er sagen sollte. Es gab keine Entschuldigung für das, was er getan hatte.
    Eine Weile schwieg Jared. „David glaubt, dass sie in dich verliebt ist.“
    „Ich werde ihre Heiratspläne nicht zerstören.“
    „Wie edel von dir“, sagte Jared ironisch.
    „Danke.“
    „Daran hättest du denken sollen, bevor du mit ihr ins Bett gegangen bist.“
    Royce stöhnte.
    „Also, was wirst du jetzt tun?“
    „Mit ihr reden.“
    „Und was willst du sagen?“
    „Das geht dich nichts an.“ Tatsache war, dass es Royce selbst noch nicht wusste. Seit Tagen dachte er darüber nach und war zu dem Ergebnis gekommen, dass er die Ereignisse in Gang gesetzt hatte, indem er Amber nach Montana mitnahm.
    Ihre Fantasien waren natürlich völlig unrealistisch. Sie kannten sich kaum. Und wenn schon Beziehungen nicht hielten, die über Jahre gewachsen waren, welche Hoffnung gab es dann für sie beide? Nach nur einer Woche flüchtiger Bekanntschaft … und heißem Sex.
    „Es geht mich sehr wohl etwas an.“
    „Nein.“
    Am anderen Ende der Leitung herrschte Schweigen. Dann sagte Jared: „Hast du mal darüber nachgedacht …“
    Gereizt trommelte Royce mit den Fingern auf den Schreibtisch.
    „… dass sie vielleicht nicht …“ Jared sog hörbar die Luft ein. „Ich meine, vielleicht ist sie wirklich in dich …“
    „Nein!“, konterte Royce barsch.
    „Könnte doch sein.“
    „Nein, kann es nicht.“
    „Ich bin verheiratet, Royce. Und ich sage dir, es ist möglich.“
    „Du hast erst vor einer Woche geheiratet. Lass uns in zwanzig Jahren noch einmal darüber reden.“
    „Willst du die Frau zwanzig Jahre lang warten lassen?“
    Royce spürte, wie seine Frustration wuchs. „Ich werde warten, bis sie weiß, was sie will.“
    „Und wie willst du wissen, wann es so weit ist?“
    „Ich weiß es eben.“
    „Ach ja? So wie jetzt?“
    „Ich weiß nur, dass sie gebunden ist. Und verwirrt. Und sie hat Verpflichtungen, die nichts mit mir zu tun haben.“
    „Sie ist nicht Mom“, sagte Jared leise.
    „Hör auf!“
    „Und du bist nicht Frank Stanton.“
    „Ich lege jetzt auf.“
    „Die Beziehung zwischen Mom und Dad war anstrengend und kompliziert. Er hat zu viel gearbeitet, während sie von Romantik und Kerzenschein träumte.“
    „Glaubst du nicht, dass alle Ehen ähnlich verlaufen? Darum geht es doch in langjährigen Beziehungen. Man übersteht Durststrecken und hofft auf bessere Zeiten.“
    „Ist dir jemals in den Sinn gekommen, dass auch Dad an den Ereignissen nicht ganz unschuldig gewesen sein könnte?“
    „Er hat Mom nicht betrogen.“ Royce schrie jetzt beinahe.
    „Ja, aber auch er hat Fehler gemacht. Er war ziemlich reizbar. Verdammt, er hat einen Mann erschossen.“
    „Der Mistkerl hatte es verdient. Ich hätte genauso gehandelt.“
    „Du meinst, wenn er mit Amber geschlafen hätte?“
    „Verdammt, ja!“
    „Erwischt.“
    Royce verstummte. Was ging hier vor sich? In dieser Dreiecksgeschichte war er der heimliche Liebhaber, nicht der betrogene Ehemann.
    „Es ist leichter, als ich dachte“, sagte Jared fröhlich.
    „Sei still.“
    Jared lachte in sich hinein, und Royce biss die Zähne zusammen. Sein Bruder konnte einen wirklich manchmal rasend machen.
    „Lass uns über etwas anderes reden“, brachte er gepresst hervor. Er wollte die
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