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Kuess mich, geliebter Scheich

Kuess mich, geliebter Scheich

Titel: Kuess mich, geliebter Scheich
Autoren: Sandra Marton
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zu schätzen, denn sie trug eine Brille mit großen und getönten Gläsern. Sie verlieh ihr eine gewisse Strenge, ebenso wie der tief sitzende Knoten, zu dem sie ihr goldblondes Haar geschlungen hatte.
    Die Frau saß sehr aufrecht, die Hände im Schoß gefaltet, die Beine dezent übereinandergeschlagen.
    Es handelte sich um äußerst hübsche Beine. Lang. Schlank. Wohlgeformt …
    Tariq spürte Verlangen in sich aufsteigen.
    Vor seinem inneren Auge sah er, wie er die Frau vom Stuhl hob. Wie er ihr Haar öffnete und ausbreitete. Ihr die Brille abnahm, um zu sehen, ob sie nur attraktiv oder atemberaubend schön war …
    Verdammt.
    Es war nicht seine Art, derartige Fantasien zu hegen. Hatte ihn seine Suche nach einer Ehefrau bereits darauf reduziert? Lust auf eine Frau im Fernsehen? Eine Frau, deren Namen er nicht mal kannte?
    Tariq runzelte die Stirn.
    Das hatte man also von zu viel Enthaltsamkeit!
    Seit zwei Monaten war er mit keiner Frau mehr zusammen gewesen. Er hielt es für klug, sich nicht durch die Talente, die eine Frau im Bett vorweisen könnte, beeinflussen zu lassen.
    Es schien eine gute Idee gewesen zu sein.
    Das war es auch immer noch.
    Er musste einfach nur aufhören, sich wie ein dummer Schuljunge irgendwelchen Fantasien hinzugeben.
    Tariq riss den Blick von der Frau los. Der Moderator der Sendung redete gerade mit dem Mann, der ihr gegenübersaß.
    „… also wahr, dass MicroTech die Aktienmehrheit von Future Born übernommen hat?“
    Der Mann nickte.
    „Das stimmt. Wir investieren damit in einen großen Zukunftsmarkt. Sehen Sie, Jay, viele Männer und Frauen schieben das Kinderkriegen immer weiter auf. Damit werden Future Borns neue Techniken immer wichtiger.“
    „Aber bewegt sich FutureBorn nicht bereits in einem überfüllten Marktsegment?“
    Ein dünnes Lächeln. „Auf den ersten Blick mag das so scheinen. Künstliche Befruchtung gibt es nun schon eine ganze Weile, aber die neuen Techniken von FutureBorn sind … Vielleicht kann das am besten unsere Vizepräsidentin für Marketing erklären.“
    Alle Köpfe drehten sich zu der Frau um. Vizepräsidentin für Marketing, dachte Tariq und hob eine Augenbraue. Ein beeindruckender Titel. Ob sie ihn sich verdient hatte? Oder hatte sie sich hochgeschlafen? Er war lange genug im Geschäft, um zu wissen, dass so etwas häufig genug vorkam.
    Sie blickte in die Kamera. „Ich werde es gern versuchen.“
    Ihre Stimme war dunkel, beinahe rau. Er versuchte sich auf das zu konzentrieren, was sie sagte, doch er war zu sehr damit beschäftigt, sie einfach nur anzusehen …
    „… mit anderen Worten, absolut perfekt, um Sperma längere Zeit aufzubewahren.“
    Tariq blinzelte. Was hatte sie gerade gesagt?
    „Könnten Sie das bitte erklären, Miss Whitney?“
    Tariq schickte dem Moderator ein stummes Dankeschön. Die Frau hatte sicherlich nicht gesagt, dass …
    „Gern“, entgegnete die Frau ruhig. „Sie haben ganz richtig festgestellt, dass künstliche Befruchtung nicht neu ist, aber die Methode, die FutureBorn entwickelt hat, ist nicht nur neu, sondern revolutionär.“
    Tariq starrte auf den Bildschirm. Wie konnte eine Frau nur so reden?
    „Und was sind die Vorteile?“
    „Nun …“ Die Frau fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen. Es handelte sich sicherlich um eine unbewusste Geste, doch sie sorgte dafür, dass er selbst einen trockenen Mund bekam. „Nun, ein offensichtlicher Vorteil ist, dass ein Mann, der zurzeit nicht den Wunsch hat, ein Kind zu zeugen, eine Probe seines Spermas bei uns hinterlegen kann. Eine Spende für die Zukunft, sozusagen. Er kann sich sicher sein, dass die Spende noch Jahre später zu seinem Nutzen zur Verfügung steht.“
    Eine Spende, dachte Tariq. Interessante Wortwahl.
    „Und wenn nicht zu seinem Nutzen, so doch in seinem Sinne.“
    „Wie meinen Sie das?“, fragte der Moderator.
    „Nun, zum Beispiel könnte der Mann in seinem Testament verfügen, wie sein Sperma nach seinem Tod verwendet werden soll.“ Sie lächelte höflich. „Gefrorenes Sperma, zusammen mit einem legalen Dokument, wie es benutzt werden soll, wäre die moderne Möglichkeit für einen reichen Mann, sicherzugehen, dass er einen Erben hat …“
    Oder ein Kronprinz einen Nachfolger.
    Tariq runzelte die Stirn.
    Was, wenn er eine – wie hatte sie es genannt? Eine Spende hinterließ? Wenn ein Reagenzglas mit seinem Samen eingefroren würde, für den Fall, dass das Schicksal zuschlug, ehe er eine passende Ehefrau gefunden hatte?
    Himmel. War er
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