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Küss mich, Cowgirl!

Küss mich, Cowgirl!

Titel: Küss mich, Cowgirl!
Autoren: Ruth Jean Dale
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Seine Miene wurde wachsam. “Da ist noch etwas, was ich überprüfen muss.” Er wandte sich ab und ging dahin zurück, von wo er gekommen war.
    “Du liebe Zeit”, murmelte Toni verärgert und wandte sich um Unterstützung suchend an ihre Schwester Niki. “Dieser Mann ist so launisch wie das Wetter.”
    Niki machte ein nachdenkliches Gesicht. “Ich finde ihn ganz süß.”
    “Ach ja? Wieso spielst du dann nicht sein persönliches Cowgirl?” Toni warf ihrer Schwester einen finsteren Blick zu.
    “Er will dich, nicht mich.”
    “Wenn das stimmt, muss er blind sein. Ehrlich gesagt glaube ich eher, dass er mich einfach in den Wahnsinn treiben will. Nicht, dass er damit Erfolg haben wird.”
    Aber sie irrte sich. Als sie sich endlich mit ihrem Teller an einen der langen Picknicktische setzen konnte, brachte Simon sie völlig aus der Fassung. Nachdem er groß verkündet hatte, sie sei sein persönliches Cowgirl, hatte er sich ihr nicht mehr genähert. Als er es dann schließlich doch wieder tat, drängte er sich ohne eine Entschuldigung zwischen Niki und Toni auf die Bank.
    Niki musterte ihn argwöhnisch. “Wohin sind Sie vorhin so schnell verschwunden?”, wollte sie wissen.
    “Ich habe Marilee verfolgt.” Offenbar störte ihn die neugierige Frage nicht. “Deshalb bin ich doch hier. Schon vergessen?”
    “Nein, aber ich war mir nicht sicher, ob Sie es schon vergessen haben.” Niki lachte. “Wieso haben Sie Ihre Schwester verfolgt?”
    “Weil ich weiß, dass sie etwas im Schilde führt. Ich will zur Stelle sein, wenn es so weit ist. Sie trifft sich mit irgendeinem Kerl, und ich will herausbekommen, wer das ist und was da läuft.”
    “Also wirklich, Simon …” Toni hielt inne. Bisher hatte sie ihn noch kein einziges Mal mit dem Vornamen angeredet. Leider war es jetzt zu spät, es wieder zurückzunehmen. “Sie ist alt genug, um auf sich selbst aufzupassen, auch wenn Sie recht haben sollten. Wenn ich darüber nachdenke, glaube ich das allerdings nicht.”
    “Aha, Sie denken über mich nach!”
    “O nein, so meinte ich das nicht”, erwiderte Toni verlegen. “Ich … ich habe mir nur flüchtig Gedanken über Sie und Ihre Schwester gemacht.”
    Er ließ sein charmantestes Lächeln aufblitzen und wickelte sein Besteck aus der Serviette. “Ich muss schon sagen, das ist sehr ermutigend.”
    Sie stöhnte. “Bitte verdrehen Sie mir nicht die Worte im Mund. Sie sind ein Gast hier, und ich werde versuchen, nett zu sein. Ich finde es allerdings nicht besonders nett von Ihnen, mich auf diese Weise aufzuziehen.”
    Sein Lächeln verschwand, und seine ganze Haltung änderte sich. “Vielleicht ziehe ich Sie gar nicht auf.”
    “Natürlich tun Sie das”, sagte sie mit Bestimmtheit. “Da Sie hier sind, um auf Ihre Schwester aufzupassen, schlage ich vor, dass Sie sich ganz allein darauf konzentrieren und aufhören, mit mir zu flirten.”
    “Flirten, wie?” Er legte den Kopf schräg und sah ihr in die Augen. “Toni, Sie sind wirklich unschuldig.”
    Empört hob sie das Kinn. “Ich bin sechsundzwanzig Jahre alt und eine erfahrene Frau.” Wenn auch nicht
sehr
erfahren.
    “Ach ja?” Der amüsierte Ausdruck in seinen Augen verriet, dass er ihr keine Sekunde lang glaubte.
    Nervös und plötzlich ohne jeden Appetit, stand sie abrupt auf. “Ich bin nicht sehr hungrig. Ich werde jetzt die Desserts holen. Wenn Sie mich bitte entschuldigen würden …” Sie wartete seine Reaktion nicht mehr ab, sondern drehte sich um und lief zur Küche. Sobald sie die Zuflucht aus Edelstahl betreten hatte, stützte sie sich auf einer der Arbeitsflächen ab und atmete tief durch, um sich zu beruhigen.
    Wieso um alles in der Welt brachte dieser Mann sie nur so aus der Fassung? Sicher, er sah gut aus. Andererseits war es normalerweise nicht ihre Art, sich Knall auf Fall zu verlieben. Er hatte eine enorme Wirkung auf sie, das war nicht zu leugnen, und Toni hatte nicht die leiseste Ahnung, wie sie mit der Situation umgehen sollte. Diese Woche würde die Hölle werden.
    Plötzlich umfassten große Hände ihre Oberarme. Sie schrie erschrocken auf. Als sie den Kopf hob, presste Simon sein Kinn in ihre Halsbeuge und sein Gesicht an ihre Haare.
    “Tut mir leid, wenn ich Sie erschreckt habe”, meinte er leise.
    “Wieso fällt es mir schwer, Ihnen zu glauben?” Sie sollte ihn wegstoßen, und zwar sofort. Stattdessen war sie unfähig, sich zu bewegen.
    “Oh, Sie können mir getrost glauben”, versicherte er ihr und streichelte ihre Arme
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