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Krisenfest leben

Krisenfest leben

Titel: Krisenfest leben
Autoren: Sigrid Engelbrecht
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skeptisch, was unsere Fähigkeiten oder unsere Aussichten auf Erfolg angeht. Genau dann gilt es, sich selbst zu ermutigen und nicht aufzugeben, sondern den nächsten kleinen Schritt zu gehen.
    Neue Wege können nur dadurch entstehen, dass Sie diese neuen Wege gehen. Immer weiter, Schritt für Schritt. Diese einzelnen Schritte zu machen, stärkt Ihren Optimismus und Ihre Zuversicht. Jedes einzelne überwundene Hindernis, jede durchgestandene Durststrecke festigt Ihr Selbstvertrauen.
    Halten Sie Ihre Fortschritte auf dem neuen Weg schriftlich fest. Sie können in einem Erfolgstagebuch jeweils die Etappen notieren, die Sie auf dem Weg aus der Krise und hin zu Ihren neuen Zielen erreicht haben – auch die kleinen Schritte sind dabei wichtig. Nehmen Sie dieses Erfolgstagebuch zur Hand und lesen Sie darin, wenn Sie sich verzagt fühlen oder wenn sich wieder mal ein größeres Hindernis in den Weg stellt. Damit können Sie sich in solchen Situationen bewusst machen, welche Wegstrecke Sie schon zurückgelegt haben. Das bestärkt Sie und gibt Energie für den weiteren Weg.
Kalkulieren Sie Hindernisse mit ein
    Optimistische Zielbilder zu entwickeln kann sehr motivierend sein, dies muss jedoch durch handlungsorientierte Vorstellungen ergänzt werden, die beinhalten, aktiv Hindernisse zu bewältigen. Daher sollten wir innere Bilder und »Filme« so gestalten, dass sie das zielorientierte Handeln unterstützen: Wir sollten Visionen mit Strategienanreichern. So können Sie mit Schwierigkeiten und Stolpersteinen auf Ihrem Weg viel besser umgehen.
    Mit Hindernissen rechnen stärkt die Entschlusskraft
    Nach einer Studie von Prof. Shelley Taylor an der University of California muss die Auseinandersetzung mit möglichen Hindernissen auf dem Weg zu einem Ziel keineswegs entmutigend wirken. Damit zu rechnen stärkt vielmehr die Entschlusskraft.
    Die Psychologieprofessorin bildete aus Studenten, die ihr Lernverhalten verbessern wollten, drei Gruppen. Die erste Gruppe leitete sie an, sich innerlich ihr Ziel so deutlich wie möglich vorzustellen – beispielsweise die positive Reaktion von Freunden und Verwandten nach einer guten Abschlussnote. Die Mitglieder der zweiten Gruppe wurden instruiert, sich auf Dinge zu konzentrieren, die sie vom Lernen abhalten könnten: schönes Wetter, Verabredungen, Abende mit Freunden in Kneipen usw. Dann sollten sie sich vorstellen, wie sie trotz dieser Verlockungen bei ihrem Lernstoff bleiben und sich nicht durch Hindernisse vom Studieren abbringen lassen. Die dritte Gruppe erhielt als Kontrollgruppe keine Anleitung.
    Am erfolgreichsten hinsichtlich des Lernerfolgs schnitt die zweite Gruppe ab. Die Teilnehmer dieser Gruppe steigerten ihre Ausdauer und dadurch ihre Leistungen. Sie waren sogar auf schlechte Bewertungen vorbereitet und folgten der Strategie: »Bei schlechten Noten lerne ich weiter.« Weder die erste noch die dritte Gruppe hatte ähnlich guteErgebnisse. Die Teilnehmer der »Visionen-Gruppe« ließen sich durch schlechte Noten häufig demotivieren und reagierten mit Verunsicherung, da die Realität nicht mehr zu der schönen Zielvision passen wollte. Sie hatten keine Strategien parat, mit Hindernissen und Misserfolgen zurechtzukommen.
    Gehen Sie also lieber nicht davon aus, dass bei Ihrem Vorhaben jede Etappe des Weges eins zu eins umsetzbar ist, hundertprozentig so, wie Sie sich dies vorgestellt hatten. Denn Widerstände und Widrigkeiten sind völlig normal. Daher entwickeln Sie in Ihrer Vorstellung – ähnlich wie die Studierenden im Experiment von Prof. Tayler – auch einen Plan B für den Fall, dass die Dinge anders laufen, als Sie dies erhofft haben. Stellen Sie sich Hindernisse vor und visualisieren Sie, wie Sie sich davon nicht entmutigen lassen, auf Ihrem Weg weiter voran zu gehen. Treten dann tatsächlich Schwierigkeiten auf, so überrascht Sie dies nicht völlig, und Sie sind in der Lage, gelassener darauf zu reagieren, als wenn Sie mögliche Hindernisse überhaupt nicht in Betracht gezogen hätten.
    Wenn Sie den Weg zu Ihrem Ziel planen, beschäftigen Sie sich also auch mit dem, was möglicherweise Hindernisse und Stolpersteine auf diesem Weg sein könnten – und was Sie dann tun werden, um trotzdem zu Ihrem Ziel zu kommen.
    Aber ist das nicht Pessimismus? Keineswegs! Pessimismus würde bedeuten, Schwierigkeiten zu sehen und deswegen aufzugeben. Mit lösungsorientiertem Denken hingegen kalkulieren sie Schwierigkeiten ein und stellen sich Wege vor, wie sie zu überwinden sind.
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