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Krisenfest leben

Krisenfest leben

Titel: Krisenfest leben
Autoren: Sigrid Engelbrecht
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erkennen, was Ihnen im Leben wirklich wichtig und was alles zweitrangig oder auch ganz verzichtbar ist.
Setzen Sie einen symbolischen Schlusspunkt
    Etwas abzuschließen und hinter sich zu lassen, macht den Kopf frei für neue Gedanken und neue Ziele. Wenn wir uns von Vergangenem, von Vorstellungen, Plänen und auch Illusionen verabschieden, arrangieren wir uns damit, dass wir etwas nicht bekommen, was wir uns gewünscht oder was wir erwartet hatten. Krisen sind letztlich notwendige Wachstumsschritte, eine Art innerliche Häutung. Indem wir sie durchleben, wird uns deutlich, inwieweit unsere bisherige Orientierung nicht mehr trägt. Manch eine Veränderung, die längst überfällig war, wird erst möglich, nachdem eine Lebenskrise ihr den Weg gebahnt hat. Viele Menschen haben erfahren, dass nach einer bewältigten Krise ein neues Leben anfängt. Sie fühlen sich verändert, sensibler, gereifter, vielleicht auch bereichert um die Erfahrung der eigenen Verletzlichkeit.

    Bewältigte Krisen schaffen Veränderung und stärken die Persönlichkeit

    Trennen Sie sich mit einem kleinen Ritual symbolisch von dem, was vor der Krise gewesen ist. Verneigen Sie sich zum Abschied bewusst vor diesem Teil Ihres Lebens und sagen Sie etwas dazu wie: »Es darf vorbei sein. Ich würdige alles, was schön war und entlasse es in den Frieden alles Gewesenen. Ich bin nun frei für das, was heute, was morgen und was in der Zukunft auf mich wartet.«
    Vielleicht verfassen Sie auch einen Brief, in dem Sie sich von dem, was mit der Krise verbunden war, verabschieden. Schreiben Sie sich alles von der Seele, was noch zu sagen oder tun gewesen wäre, was aber, aus welchem Grund auch immer, nicht mehr möglich war. Nehmen Sie sich Zeit dafür und lassen Sie dabei auch Gefühle zu, die beim Schreiben vielleicht aufsteigen: Schmerz, Tränen, Wut, was immer auch kommen mag. Wenn Sie fertig sind, nehmen Sie den Brief und verbrennen Sie ihn. Sagen Sie sich dabei, dass Sie das Gewesene freigeben und loslassen und betrachten Sie, wie das Papier in Flammen aufgeht und der Rauch fortweht. Sie können diesen Abschiedsprozess auch gut mit folgender Atemübung unterstützen:
    Atemübung zum Abschied nehmen
    Abschied nehmen können wir uns als einen Prozess vorstellen, der vier Phasen durchläuft. Diese Phasen können wir gut mit unserem natürlichen Atemzyklus verbinden:

Akzeptieren, es ist wie es ist – kurz Luft anhalten, eingeatmet bleiben
Abschied nehmen, Gewesenes gehen lassen – ausatmen
Gefühle zulassen – kurz ausgeatmet bleiben
Neue Energie gewinnen – einatmen

    und dann wieder:

Akzeptieren, es ist wie es ist – kurz eingeatmet bleiben
Abschied, Gewesenes gehen lassen – ausatmen usw.

    Konzentrieren Sie sich auf den Atem in all seinen Phasen. Sagen Sie sich, dass Sie mit jedem Atemzyklus das Gewesene weiter ziehen lassen und immer zuversichtlicher das Neue in Ihrem Leben begrüßen können. Fühlen Sie intensiv die Erleichterung des Ausatmens und ebenso intensiv die Kraft des Einatmens. Würdigen Sie auch die Zwischenphasen, das Akzeptieren, das Zulassen von Gefühlen.
    Wiederholen Sie die Übung täglich, jeweils etwa 5 bis 8 Atemzyklen hintereinander. Dabei kommt es weniger auf die Anzahl der Atemzyklen an, sondern vielmehr auf die Konzentration und das Vorstellungsvermögen.
    Manchmal dauert es eine Weile bis uns die Nachwirkungen eines schmerzhaften Ereignisses endlich verlassen haben. Doch mit der Zeit wird der Schmerz immer mehr verblassen, und die Freude über die neu gewonnene Freiheit wird größer.
Zukunftsgedanken
    In der heißen Phase der Krise hatten Sie sich darauf konzentriert, erst einmal nur Tag für Tag weiter zu leben, Lösungen für auftretende Schwierigkeiten zu finden und den Kopf oben zu behalten. Nun, nachdem Sie Abstand gewonnen und sich mit dem Geschehen einigermaßen arrangiert haben, geht es darum, sich Gedanken um Ihre weitere Zukunft zu machen. Dazu gehört, sich Ziele zu setzen, die erreichbar, aber durchaus auch anspruchsvoll sein sollten. Fragen Sie sich, was Sie nun von Ihrem Leben erwarten und was Ihnen wichtig ist.
    Schauen Sie auf der Basis dessen, was jetzt ist, in die Zukunft. Wie ist Ihre Situation gegenwärtig? Was würden Sie sich für sich selbst wünschen? Was könnte dann in einem Jahr sein? In drei Jahren? Welche Probleme sollten bis dahin gelöst sein, welche Ideen und Träume Gestalt angenommen haben? Bei der Analyse-Übung hatten Sie schon mal in die Zukunft geschaut. Unternehmen Sie jetzt
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