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Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)
Autoren: Mike Shepherd
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verzeihen Sie, hier habe ich einen Bericht der Botschaft. Scheint, dass Sie sehr nachdrücklich die Prinzessin gespielt haben. Haben mehrere Leute der Botschaft rund um die Uhr beansprucht. Haben es ihnen erschwert, die üblichen Meldungen zu machen. Haben mehrere von ihnen in lebensgefährliche Situationen geführt. Bei der ersten Lektüre klingt das ganz nach dem üblichen verdammten Longknife-Verhalten.«
    »Die Botschaft schreibt nichts über meine Meldung bei Ihnen?«
    »Nicht ein einziges Wort, Prinzessin.«
    Kris hätte eine Menge vorbringen können. Ich habe mich gemeldet. Sie sind nicht fair. Jemand möchte mir an den Kragen. Nichts klang für einen Offizier der Raumflotte passend. Sie sagte gar nichts.
    Das trug ihr ein weiteres »Hmmm« ein.
    »Wie ich es verstanden habe, hat Admiral Crossenshild Ihnen einen Job angeboten. Einen Job bei der Beschaffung oder Analyse geheimdienstlicher Informationen.«
    »Ja, Sir, das hat er.«
    »Sie haben das Angebot abgelehnt.«
    »Ja, Sir, das habe ich.«
    »Rühren, Lieutenant. Möchten Sie erklären, warum Sie es nicht angenommen haben? Setzen Sie sich, gönnen Sie Ihren Füßen etwas Ruhe«, setzte er hinzu und deutete auf einen Stuhl neben seinem Schreibtisch.
    Kris entspannte sich   … ein ganz klein wenig. Sie setzte sich auf den angebotenen Platz und bemühte sich, den Sturm zu besänftigen, der in ihrem Bauch, ihrem Blut, ihrem Kopf tobte. Dieses »Beratungsgespräch« ist nicht fair. Es ist so nicht richtig. Doch ein Lieutenant sagte so etwas jedoch nicht zu einem Vier-Sterne-General, nicht mal, wenn dieser Lieutenant die Göre des Premierministers und eine Prinzessin war. Besonders nicht mit diesem familiären Hintergrund im Gepäck.
    »Wissen Sie, Lieutenant, dieses jüngste, äh, Erlebnis von Ihnen unterstreicht etwas, worin Crossie und ich einiggehen. Sie haben einen Sinn für ungewöhnliche Situationen. Verdammt, Sie haben eine ungewöhnliche Lösung für eine verdammt ungewöhnliche Situation entwickelt!«
    »Ja, Sir. Ich habe getan, was ich tun musste. Es bedeutet jedoch nicht, dass es mir Spaß gemacht hat oder dass ich gut darin wäre, wenn ich das regelmäßig täte.«
    »Wieso nicht?«
    Kris holte tief Luft. Konnte irgendjemand verstehen, was siejetzt sagen wollte? »Sir, die Menschen in meiner Familie haben eine Tradition daraus werden lassen, in richtig beschissenen Situationen das zu tun, was getan werden musste.«
    »Das ist eine Möglichkeit, es auszudrücken«, sagte der General, und etwas, das vielleicht als Lächeln durchgehen konnte, kräuselte seine Mundwinkel.
    »Keiner von ihnen war je bestrebt, sich in solchem Schlamassel wiederzufinden.« Sie fasste es in ganz einfache und schlichte Worte. Wenn Mac verstand, was sie sagen wollte, brauchte sie keine weiteren Worte zu finden. Wenn ihm der Sinn entging, halfen ihr weitere Worte auch nicht mehr viel.
    Er lehnte sich zurück und nickte langsam. »Das hat etwas für sich. Ich frage mich manchmal, ob nicht einige von Crossies Leuten zu viel Spaß an dem haben, was sie tun.«
    »Sir, ich möchte nicht jemand werden, dem solche Dinge Freude bereiten. Ich denke nicht, dass es gut für Wardhaven wäre, eine verdammte Longknife zu haben, auf die so etwas zutrifft.«
    »Da zeichnen Sie jetzt aber ein Furcht erregendes Bild. Sagen Sie nichts mehr. Ich rede mit Crossenshild. Er wird Sie nicht mehr belästigen.« Mac zerriss eine seiner Datenfolien. »Sie haben Ihren Urlaub jedoch kräftig überzogen«, fuhr er fort und musterte sie wie ein Geier, dessen nächste Mahlzeit zu lange überfällig war. »Ich kann das zur Anklage bringen, aber ich denke nicht, dass Ihr Papi allzu begeistert wäre, Ihr Bild in allen Nachrichten zu sehen. Vielleicht sind Sie im Hinblick auf Wardhaven nicht aktuell informiert, aber der Premierminister hat einige Nachwahlen verloren, und die Opposition ist ihm hart auf den Fersen. Sie selbst könnten einfach aus, sagen wir, gesundheitlichen Gründen aus dem Dienst ausscheiden und so in der Lage sein, sich ganz auf Ihre königlichen Pflichten zu konzentrieren.«
    Kris brauchte über dieses Angebot gar nicht erst nachzudenken. »Sir, ich werde den Dienst nicht quittieren, und ich könnte Sie warnen.« Lieutenants Junior Grade warnten Vier-Sterne-Generale nicht. So lautete die Regel. Kris hatte an diesem Vormittag noch keine der verdammten Regeln gebrochen, aber es wurde Zeit, eine zu Asche zu reduzieren. »Wenn Sie mich anklagen, könnte es schwierig werden, mir nachzuweisen,
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