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Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)
Autoren: Mike Shepherd
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Mädchen sind allesamt Killer. Ich würde sie nicht einstellen, wenn sie es nicht wären. Sie würden Ihnen lieber die Kehle aufschlitzen als Ihr Feixen zu ertragen.«
    »Sie stehen mir jedoch nicht mit Messer oder Pistole gegenüber. Sie hingegen befinden sich in meinem Raum und in Reichweite meiner Laser. Hier spricht Lieutenant JG Kris Longknife, Raumflotte der United Sentients. Stellen Sie Ihr Störfeuer ein und brechen Sie die Verfolgung ab, und Sie bleiben am Leben. Wenn Sie weitermachen, töte ich Sie.«
    »Feuer! Verdammt, Feuer!«, brüllte Sandfire. Abseits der Bilderfassung schrie jemand: »Wir sind noch nicht wieder aufgeladen; nur eine Sekunde, jetzt!« Jemand dachte schließlich daran, die Funkverbindung zu trennen.
    Der Kreuzer feuerte, aber Tom hatte die Barbarossa schon in eine ganz neue Abfolge von Ausweichmanövern gelenkt. Alle Schüsse gingen daneben.
    Kris musterte die eigene Konsole. »Nelly, schieße sechs Ein-Zehntel- oder Ein-Zwölftel-Impulse ab. Dichtes Salvenmuster.«
    »Schieße sechs Impulse ab, Ein-Zwölftel-Leistung«, bestätigte Nelly.
    Zwei Laser stotterten und jagten sechs Strahlen Zerstörung hinaus. Zwei gingen nur knapp daneben; einer traf.
    Der Kreuzer wurde durch den Einschlag verschoben, drehtesich und verstreute Metall. Er verstreute noch andere, größere Objekte, die unter Eigenantrieb fuhren. »Ein Beiboot und mehrere Rettungskapseln entfernen sich vom Kreuzer. Anscheinend möchten nicht alle zusammen mit Cal sterben«, meldete Penny.
    »Sie wären sonst ja auch verrückt!«, blaffte Hank und schüttelte den Kopf. »Ich verstehe das alles nicht.«
    »Pass auf und lerne«, sagte Kris. »Penny, rufe Sandfire.«
    »Er reagiert nicht.«
    »Versuch es noch mal. Sag ihm, dass seine Ratten das Schiff verlassen.«
    »Keiner meiner loyalen Mitarbeiter würde mich im Stich lassen.« Sandfire war wieder auf dem Monitor, den er nun ganz ausfüllte. Sein Gesicht war rot genug, um mit einer der Explosionen dieses Abends gleichzuziehen. Neben der Ader auf der rechten Stirnseite pochte jetzt auch eine links. Kris hätte seinen Blutdruck nur ungern gehabt.
    »Möchten Sie sich ansehen, was meine Sensoren vor einer Minute gezeigt haben? Ein Beiboot und Rettungskapseln, die von Ihrem Schiff fallen wie Blütenblätter von einem toten Gänseblümchen.«
    »Mein Gott, sie ist auch noch Dichterin!«, warf Tom mit gespieltem Erschrecken ein.
    »Und Sie denken, ich würde einer Longknife glauben?«
    »Sie müssen zugeben, dass ich ein bisschen zu beschäftigt war, am Leben zu bleiben, um auch noch Aufnahmedaten zu manipulieren.«
    »Longknife, Sie bereiten uns Schwierigkeiten, seit Sie noch ein Kind waren und unseren Entführern entkommen sind. Sie hätten schon vor Monaten in diesem Minenfeld sterben sollen. Stattdessen haben Sie dann ruiniert, was wir mit diesem Esel von Commodore im Paris-System arrangiert hatten. Diesmal habe ich Sie im Visier und bringe Sie eigenhändig um. Feuer, verdammt noch mal, Feuer!«
    Das Schiff wich unter Kris aus. Es wurde aber nicht der wilden Fahrt gerecht, die ihr Magen ausführte.
    Wen meinte Sandfire, wenn er von »uns« sprach? Ein Kind hatte sterben sollen! Eddy? Sie war verdammt stolz darauf, dass sie es geschafft hatte, ihren Zug aus Marines heil durch das Minenfeld zu führen. Noch stolzer war sie darauf, verhindert zu haben, dass Commodore Sampson das Angriffsgeschwader Sechs aus der Gefechtslinie von Wardhaven führte, um einen Krieg zwischen der Erde und Wardhaven zu beginnen. Für all das und für das, was Sandfire Tom und Penny angetan hatte und den Menschen auf Turantic anzutun versuchte, hatte er den Tod verdient.
    Jetzt hatte er selbst noch den armen toten Eddy auf den ersten Platz der Liste gesetzt.
    Es musste eine Möglichkeit geben, Sandfire so oft umzubringen, wie er es verdient hatte.
    Kris schluckte ihre Wut schwerfällig herunter und ebenso die Befehle, die diesem Hass ein Ventil geboten hätten, ohne dass es zu einem guten Ende führte. In ihrem Herzen, ihrem Kopf, ihrem Bauch durfte kein Platz für etwas so Menschliches wie Zorn und Vergeltung sein. Emotionen belegten Platz, sie forderten ihren Tribut an Blutstrom und Gehirnleistung.
    Kalt wie das Weltall musterte Kris den Mann auf dem Monitor, während sie schon darüber hinausblickte und auch die Anzeigen ihrer Konsole aufnahm: Reaktortemperatur, verfügbare Masse, Lasertemperatur und Energiereserve.
    Jemand würde sehr, sehr bald sterben. Dieser jemand würde Sandfire sein.
    »Erneut
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