Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)
Autoren: Mike Shepherd
Vom Netzwerk:
füllen. Jack tauchte lange genug aus seinem Datenleser auf, um ebenfalls eine Tasse zu ergattern. Dann goss Tom für sich selbst ein und setzte sich ans andere Ende des Tisches.
    »Ich war den Großteil eines Jahres mit Kris zusammen. Ich weiß, was Eddy ihr bedeutet hat. Wie sie seinen Tod empfunden hat. Ich habe vielleicht nicht so stark aufgemerkt wie Kris, als dieser Mistkerl den Jungen erwähnte, aber ich habe trotzdem gut aufgepasst. Er und noch jemand hatten arrangiert, dass Eddy umgebracht wurde. Wer war das?«
    Tom sagte das alles gelassen, fast beiläufig. Kris hätte die Frage am liebsten geschrien. Aber in wessen Ohren?
    »Ich weiß es nicht«, sagte Hank kopfschüttelnd. »Ich war was, zehn, elf Jahre alt, als das geschah? Ich kann nichts davon gewusst haben.«
    »Das ist die erste Antwort«, sagte Kris und schlürfte Orangensaft. »In jüngster Zeit habe ich eine Menge über die Longknifes erfahren, was ich noch nicht wusste. Ich musste es lernen, um einen Vorsprung vor den Meuchelmördern zu halten, die dein Freund Cal auf mich hetzte.«
    »Er war nicht mein Freund.«
    »Er hat für deinen Vater gearbeitet. Er hat das eine oder andere für deinen Vater arrangiert«, sagte Kris, setzte das Glas Saft langsam ab und zwang jeden Muskel und die Organe im Körper, ihren Anweisungen zu folgen: dem Magen, nicht zu rebellieren, den Armen, nicht mit Sachen zu werfen. Den Augen, keine Tränen zu produzieren. »Er war der Mann deines Vaters. Was hatte er schon früher für deinen Vater getan?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Hank und verschluckte sich fast an der Antwort. »Dad hat ihn stets gelobt, aber nichts Konkretes gesagt. Hier habe ich zum ersten Mal eng mit ihm zusammengearbeitet, Kris. Ich sagte dir ja, dass ich mir nicht viel aus ihm machte. Vergiss nicht, ich hatte dir das schon gesagt, ehe irgendetwas von all dem passiert ist.«
    »Ja, das hast du.«
    »Was erwartest du von mir?« Er ließ die Frage einen Augenblick lang im Raum stehen und blickte sich um. »Ich habe fürdich getan, was ich konnte. Ich habe ihm gesagt, dass du mich nicht als Geisel gehalten hast. He, Leute, ich weiß nicht, wie ihr auf mein Schiff gelangt seid, aber ich denke nicht, dass es vor Gericht allzu gut aussähe.«
    »Wir sind nicht vor Gericht«, sagte Kris. »Wir waren im Krieg.«
    »Krieg!«
    »Das war es, was Sandfire zu inszenieren versucht hat. Das war es, was wir aufgehalten haben. Wie wir es schon im Paris-System taten.«
    »Kris, mein alter Herr ist Geschäftsmann. Er handelt nicht mit Krieg.«
    »Bist du sicher?«, fragte sie leise. »Hast du irgendwelche Steine umgedreht? Einen Blick auf die Schattenseiten des Stammbaums geworfen? Hank, diese Smart-Metal-Boote, die du mir auf Olympia zur Verfügung gestellt hast, haben mich fast das Leben gekostet. Hattest du sie gekauft?«
    »Ja, ich hatte sie gekauft. Na ja, bestellt.«
    »Sie bestellt. Wir haben Ermittlungen angestellt. Wir haben versucht, sie zu einem bestimmten Hersteller zurückzuverfolgen. Kein Glück. Kein Beweis dafür, dass sie jemals gekauft wurden. Von wem hast du sie erworben?« Kris wusste, dass sie wie ein Staatsanwalt klang; sie verfolgte, wie sich Hank abschottete, ähnlich einer Burg, die sich belagert fand. Das war keine Art, Freunde zu gewinnen und einen Jungen zu überreden, dass er mit ihr ausging. Sie brauchte die Wahrheit jedoch dringender als eine Verabredung für Freitagabend.
    »Ich habe sie bestellt. Ich habe meinen persönlichen Assistenten angewiesen, sie zu besorgen.«
    »Deinen persönlichen Assistenten?«, fragte Kris.
    »Ja doch, meinen Computer, weißt du, dieses Ding hier«, sagte er, öffnete das Hemd und tippte auf den Computer, der sich um seine Schultern schmiegte. »Ich wies ihn an, die Bootezu bestellen. Er sagte, er hätte es getan. Ich habe nicht mehr darüber nachgedacht, bis du mir vor wenigen Tagen diesen mysteriösen Hinweis gegeben hast.«
    »Wer programmiert deinen Computer?«, fragte Kris und kannte dabei schon die Antwort.
    »Ah, Ironclad Software. Alle zwei Jahren verkaufen sie mir einen neuen Computer, programmieren ihn für mich, ein sauberes Komplettangebot. Ich habe keine Zeit, um mich mit einer dummen Maschine herumzuschlagen oder einer, die nicht funktioniert. Und ich gebe meinen keine albernen Namen wie Nelly.«
    »Blödmann!«, flüsterte Nelly.
    »Still, Nelly. Hank, hast du gehört, was du mir gerade erzählt hast? Sandfire hat dir Geld für das Privileg abgeknöpft, einen Computer zu besitzen, der ihm
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher