Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)
Autoren: Mike Shepherd
Vom Netzwerk:
weiter, um persönlich einen Blick auf die Tür zu werfen, die einzutreten sie gekommen waren.
    Die Jagdhütte war ein zweigeschossiger Blockbau; die wenigen kleinen Fenster vermittelten einen guten Eindruck davon, wie kalt die Wintermonate hier sein mussten. Eine Steildachveranda umfasste die Hütte entlang der Vorder- und der Rückseite. Die Infrarotaufnahme zeigte ein halbes Dutzend menschengroße Wärmequellen, verteilt an Vorder- und Rückseite. Die Nachtsichtferngläser verrieten jedoch, dass nur in zwei der sechs Fälle die Wärme auch von einem echten Menschenkörper ausging.
    Kris rief die Spähdrohne so tief herab, wie sie nur wagen konnte: bis auf fünfhundert Meter über dem Haus. Wenn man zu dicht heranging, riskierte man selbst mit einem Tarnflugkörper ein Radarsignal zu reflektieren. Bei zwei Bewaffneten im Freien wollte Kris die Zielpositionen im Haus erst zuverlässig bestimmen, und vier Wärmequellen im Innern zeigten Temperaturabweichungen. Kris öffnete das Helmvisier und flüsterte: »Sechs Ziele.«
    Gunny nickte.
    Fünfzehn Minuten lang betrachtete Kris die sechs Signaturen, während sie schliefen. Nur einer, der Typ auf der hinteren Veranda, zeigte irgendeine Aktivität, und diese bestand nur darin, ins Haus zur Toilette zu trapsen. Im Haus schienen drei Männer in ihren Betten fest zu schlafen. Der vierte Mann am oberen Treppenabsatz, der als Scharfrichter für den Fall vorgesehen war, dass irgendein Versuch unternommen wurde, das Mädchen zu retten, rührte sich zu keinem Zeitpunkt von seinem Stuhl.
    »Ganz schön unprofessionell«, bemerkte Kris. Die Verhandlungen hatten sich eine Woche lang hingezogen, wobei der schwierigste Punkt in der Forderung nach einem Sternenschiff bestand, das bereit war, die Entführer an jeden von ihnen gewünschten Ort zu bringen. Kein Captain wollte irgendetwas mit diesen Kerlen zu tun haben.
    »Wären wir meinem Plan gefolgt, dann hätte meine Gruppe diese Kerle erwischt, ehe sie auch nur ahnten, dass wir hier sind«, knurrte Gunny.
    Kris hatte nur ein Achselzucken für das übrig, was hätte sein können, und winkte Hanson heran, damit er die 300 Meter gerodeten Geländes rings um die Jagdhütte sondierte. Aus 500 Metern Höhe hatte die Spähdrohne nichts Interessantes über dieses Gelände herausgefunden. In unmittelbarer Nähe entdeckte Hanson jedoch sofort das Summen mehrerer Niedrigspannungsbatterien.
    »Was treiben die an?«, wollte Gunny wissen.
    »Ich arbeite daran, Sarge.«
    Das ging Gunny nicht schnell genug, und so rief er seine eigene Tech heran. Beide hantierten noch ein paar weitere Minuten mit ihrer Sensorenausrüstung herum, ehe Hanson leise pfiff. »Hyperschwachstromlaser«, flüsterte er. Einen Augenblick später hatte er die Frequenzen festgestellt. Kris justierte ihr Laserabwehrsystem entsprechend und stellte fest, dass sie in ein Fadenspiel von Laserstrahlen blickte, die kreuz und quer über die Freifläche verliefen, dies jedoch nur bis in eine Höhe von fünfundzwanzig oder dreißig Metern. Nichts an der Spähdrohne hätte diese Strahlen entdeckt, solange sie das Feld nicht mit einem Signal auslöste   – und das verstieß gegen die übliche Vorgehensweise. Verdammt! Diese Burschen wussten zu viel und waren viel zu gut ausgerüstet. Wer zum Teufel trug die Vorlaufkosten für diesen Job und sagte den Kerlen, was sie zu tun hatten?
    Andererseits war Sequim ein reicher Planet, dessen Manager umfangreiche Investitionen in diesen Reichtum getätigt hatte. Kris fragte sich, mit wem er sich morgen traf, um sich die Millionen zu leihen, die als Lösegeld für seine kleine Tochter verlangt wurden. Kris war selbst als Tochter eines zynischen Politikers aufgewachsen und erwartete, dass viele Leute ihre Hilfe anbieten würden   … für »bescheidene« Gegenleistungen. Kris runzelte die Stirn; sie hatte nie darüber nachgedacht, wer angeboten hatte, das Lösegeld für Eddy aufzubringen, und welche Kreditsicherheit er verlangt hatte. Interessante Gedanken   … für später.
    Hanson war immer noch beschäftigt; er grinste, als einer seiner Sensoren in mehreren bunten Sequenzen zu blinken begann. »Ich erhalte Rückstände der Ausgasung von C-12 und weichem Kunststoff«, flüsterte er.
    »Zeigen Sie mal!«, blaffte Gunny leise und riss dem Tech das Instrument aus der Hand. Er betrachtete es finster, klopfte einmal seitlich daran und studierte es dann noch etwas länger. Schließlich wanderte sein finsterer Blick auf die Freifläche. »Ich erkenne
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher