Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kriminalpolka - Kommissar Zufall ermittelt

Kriminalpolka - Kommissar Zufall ermittelt

Titel: Kriminalpolka - Kommissar Zufall ermittelt
Autoren: Gmeiner-Verlag
Vom Netzwerk:
Hähnchen mit Pommes!«
    »Du bekommst von mir so viele Hähnchen mit Pommes, wie du willst!«
    »Mit Ketchup?«
    »Und Majo!«
    »Okay. Du hast mich soeben überzeugt. Und was soll ich tun?«
    »Ich brauche dich als Zeugen.«
    »Aha.«
    »Libuše …«
    »Die Heulboje!«, fiel er mir ins Wort. Ich zog es vor, ihm unter den aktuellen Umständen nicht zu widersprechen, und begann erneut:
    »Libuše weiß, wer der Mörder ist, und sie wird es mir heute nach dem Konzert sagen. Wir haben einen Treffpunkt vereinbart, wo wir ungestört reden können.«
    »Das Riesenrad?«, fragte er.
    »Besser!«
    »Das kann nicht sein!«
    Die Gondel hielt im Scheitelpunkt. Knapp 60 Meter über den Ameisen.
    »Sieh dort hinunter!«, sagte er. »…«
    Meine Hand wanderte zum Türgriff. Die Gondel ließ sich öffnen. 60 Meter freier Fall. War da ein seltsames Flackern in den Augen des Ess-Klarinettisten?
    »Weißt du, was ich jetzt am liebsten mit dir machen würde?«, fragte er und trat näher. Das Flackern verstärkte sich, und um seinen Mund hatte sich ein schiefes Grinsen gelegt. Ich dachte an den ›Dritten Mann‹. Wie sagte Harry Lime doch so süffisant an der offenen Tür der Riesenradkabine: Wenn du da unten liegst, würden sie kaum nach Schusswunden bei dir suchen.
    »N…n…nnnein …?«
    »Na, ein Hefe trinken und ein schönes abgehangenes Rindersteak dazu essen!«, sagte er und schlug mir lachend die Hand auf die Schulter.
    Ich atmete durch.
    War Zeit, dass ich den Fall löste. Meine Gedanken fuhren jetzt schon im Riesenrad Achterbahn.
    »Also wo?«, fragte er.
    »Was – wo?«
    »Wo triffst du dich mit dieser böhmischen Heulboje?«
    »Libuše und ich«, ich genoss es, diese Worte auszusprechen, »treffen uns in der Geisterbahn. Die große mehrstöckige da unten, siehst du?« Ich zeigte ihm die Richtung an. Er nickte.
    »Gleich nach der letzten Zugabe. Und ich möchte, dass du jedes Wort hörst!«
    »Und warum nimmst du nicht deinen Kommissar oder diesen Leichenfledderer für diesen Job?«, fragte er.
    »Die haben was anderes zu tun«, sagte ich nur. Die Gondel fuhr wieder talwärts der Erde entgegen.
    »Und was?«
    »Die schicke ich in die Achterbahn!«
    »Wieso das denn?«
    Ich senkte meine Stimme zu einem Flüstern: »Weil ich einmal – wenigstens dieses eine Mal den Ruhm für mich allein haben will. Ich habe keine Lust, am Ende wieder im Schatten der Kriminalpolizei zu stehen. Diesmal löse ich den Fall. Auf meine Weise. Und allein!«
    »Und was machen die dann in der Achterbahn?«
    »Nun, ich werde den Karussellbremser bestechen, sie elf Runden am Stück fahren zu lassen. Er wird die Sicherheitsbügel einfach nicht öffnen. Wird mich ein paar Scheinchen kosten, aber das ist es mir wert.«
    Die Gondel hatte den Ausgangspunkt erreicht.
    »Alles Roger – Einsatz für Blättle«, sagte Heini, »guter Plan!«
    »Klar. Stammt ja auch von mir!«

Scharfschützen
    Nachdem ich Heini im Festzelt am Schweinehaxengrill abgeliefert hatte, machte ich mich auf die Suche nach Constanze Voorte-Singh. Ich hatte das Gefühl, meiner Auftraggeberin noch ein paar Auskünfte schuldig zu sein.
    Ich entriss sie den Armen Vlad Vells, der sich in meinen Augen etwas zu sehr um die Klammersängerin kümmerte. Aber vielleicht war ihr der transsilvanische Schlagzeuger einfach ein wenig Trost in ihrer Einsamkeit, in die sie seit dem Ableben Vico Lahlas gefallen war.
    »Wir müssen reden!«, zischte ich und zog sie ins Freie, »im Riesenrad?«
    »Um Gottes willen, bloß nicht. Ich bin nicht schwindelfrei!«, zeterte die Singdrossel entsetzt.
    »Welche Frau ist das schon?«, entgegnete ich und hatte gleichzeitig die Gewissheit, dass Constanze den Giftpfeil auf Langfried keineswegs von dem schmalen Laufsteg hoch über der Bühne direkt unter der Decke abgeschossen haben konnte. Wer nicht schwindelfrei war, würde sich kaum dort hinauf wagen, um einen sicheren Schuss abzugeben.
    Wir gingen eine der Gassen entlang, in der sich Schießbuden, Ballwurfspiele und Magenbrotverkäufer aneinanderreihten, und ich drängte sie zu einem der Stände, wo man für einen Euro Plastikrosen mit Luftgewehren schießen konnte.
    Ich kaufte zehn Schuss. Das Gewehr lag schwer in meiner Hand, ich legte an, zielte – daneben! Ich reichte das Gewehr Constanze und flüsterte dabei:
    »Ich habe den Drohbrief gelesen, von dem du mir erzählt hast.«
    Sie schoss.
    Treffer.
    »Und was steht drin?«, krächzte der Wiedehopf.
    Das Gewehr wanderte zu mir. Ich zielte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher