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Krieger des Lichts: Ungezähmter Kuss (German Edition)

Krieger des Lichts: Ungezähmter Kuss (German Edition)

Titel: Krieger des Lichts: Ungezähmter Kuss (German Edition)
Autoren: Pamela Palmer
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gehörst zu Maxim. Die Paarbindung begann sich bereits auszubilden und zu wachsen. Es ließ sich nicht leugnen und auch nichts dagegen tun.
    Und die Göttin stehe ihr bei, aber das wollte sie ja auch gar nicht.

2
    Hawke hob einen nackten Unterarm und wischte den Schweiß weg, der ihm über die Schläfe lief, als er das Tempo am Laufband im Keller des Hauses des Lichts erhöhte. Er hatte die ganze Nacht hier unten verbracht und Gewichte gestemmt, war gelaufen und hatte immer wieder jeden einzelnen Muskel trainiert, während seine Brüder am felsigen Ufer des Potomac entlangstreiften und gegen die Drader kämpften, die sich in der Nähe des Hauses des Lichts in Schwärmen herumtrieben. Körperliche Anstrengung war sein einziges Ventil für den aufgestauten Zorn, der in seinen wachen Stunden ein ständiger Begleiter geworden war.
    Vor fünf Tagen war er dem Dunkel der Geistfalle entkommen und hatte das Bewusstsein wiedererlangt. Doch er hatte sie nicht völlig hinter sich gelassen. Die Wut, die ihn in der Falle fast verschlungen hätte, war geblieben; ein ständiges Brodeln, das ihn bei der leisesten Provokation überschäumen ließ. Ein Zorn, der nicht sein eigener war, sondern der seines Bussards, als gäbe das Tier ihm die Schuld, dass sie in die Falle geraten waren und fast voneinander getrennt worden wären.
    Die Wut wartete nur darauf, aus dem nichtigsten Grund loszubrechen, beim leisesten Anflug von Verärgerung. Dann stieg der rote Nebel wieder auf und trübte seinen Blick, und obwohl er sich alle Mühe gab, die Wut unter Kontrolle zu bringen, scheiterte er dabei häufiger, als es ihm gelang. Gegenstände zerbrachen und Fleisch wurde aufgerissen, wenn jemand seinen Klauen zu nahe kam. Am Ende verwandelte er sich meist in seinen Bussard, obwohl er das gar nicht wollte. Krieger des Lichts bestimmten selber, wann sie sich verwandelten, und bewahrten ihren menschlichen Verstand, während sie sich im Körper des Tieres befanden. Doch bei ihm war das nicht mehr der Fall. Wenn er sich jetzt verwandelte, sei es nun mit Absicht oder zufällig, versank er wieder über Stunden in dieser finsteren Wut.
    Es schien so, als würde der Geist des Bussards die Führung übernehmen und ihn bewusstlos zurücklassen, bis der Bussard gewillt war, die Kontrolle wieder abzugeben. Jedes Mal wenn er sich dann verwandelte und sein Bewusstsein zurückkehrte, fand Hawke sich auf dem Dach einer Scheune oder in einer Baumkrone wieder. Deshalb blieb ihm nichts anderes übrig, als Tag und Nacht daran zu arbeiten, seinen Zorn wieder kontrollieren zu können. Er war nutzlos. Schlimmer als nutzlos. Er war eine Gefahr für jeden, der sich in seiner Nähe aufhielt.
    Hawke schaltete das Laufband ab und nahm ein paar Hanteln, die er stemmte, bis er sich abgekühlt hatte.
    Aus dem Nichts zuckte plötzlich ein rasender Schmerz durch seinen Kopf, hämmerte von innen gegen den Schädelknochen und kratzte mit dürren Fingern, wie die Ausläufer eines Blitzes, an der Schädeldecke. Der Bussard kreischte, als würde er den schrecklichen Schmerz ebenfalls spüren. Kaum war die erste Schmerzattacke vorbei, folgte auch schon die zweite, die wie mit Klauen auf sein Hirn eindrosch, als würde der Bussard zurückschlagen, um ihn zu strafen.
    »Ich mache es nicht mit Absicht!«, knurrte er den Geist seines Tieres an.
    Langsam ließen die Klauen in seinem Kopf von ihm ab und der Schmerz ließ nach. Die Verbindung zwischen ihm und seinem Tier war ohne Frage beschädigt worden, aber es hatte von Anfang an Spannungen zwischen ihnen gegeben. Der Geist des Tieres hatte immer eine Freiheit gefordert, die ihm Hawke nie zugestehen wollte. Sein Vater, der vor ihm mit dem Geist des Bussards vereint gewesen war, hatte immer gesagt, dass sein Tier sich von den Raubkatzen unterscheiden würde. Der Bussard musste gelegentlich die Zügel übernehmen, um nicht launisch zu werden. Und sein Vater hatte dies zugelassen, indem er dem Tier hin und wieder seinen Willen ließ und manchmal für Stunden oder gar Tage in den Weiten des Himmels verschwunden war.
    Noch Jahre nachdem Hawke gezeichnet worden war, hatte der Bussard diese Art Freiheit auch von ihm verlangt, aber Hawke hatte es ihm immer verwehrt. Er würde diese ungezügelte Wildheit nicht wieder zulassen. Nicht nach dem, was Aren widerfahren war.
    Der Geist des Bussards hatte ihm das nie ganz verziehen. Doch ihre Zusammenarbeit war trotzdem gut genug gewesen – bis sie in die Geistfalle geraten waren. Hawke kam allmählich der
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