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KR151 - Ich rettete 2 Millionen

KR151 - Ich rettete 2 Millionen

Titel: KR151 - Ich rettete 2 Millionen
Autoren: Delfried Kaufmann
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überwältigten ihn. Sie wollten ihn aus dem Wege schaffen, aber sie wollten kein Blut und keinen Lärm, und so holten sie Tronc, der ihn erdrosselte. Sie scheinen ihn ausgesprochen für solche Geschäfte abgerichtet zu haben. Ich glaube, dass sie jetzt unterwegs sind, um festzustellen, ob Brassard allein nach Paris kam oder ob er Leute bei sich hatte. Sie haben sich nicht einmal die Zeit genommen, die Leiche zu entfernen. Für uns besteht die Frage, ob der Kapitän vor seinem Tod irgendetwas über uns gesagt hat. Wir müssen damit rechnen und danach handeln. – Und zwar schon in der nächsten Nacht, denn diese eine Nacht werden sie mit Sicherheit noch in Paris bleiben.«
    »Warum?«, fragte Reem.
    »Sie müssen die Leiche aus der Villa entfernen. Heute Nacht können sie das nicht mehr tun. Es ist zu spät. Es wird gleich hell. Darum werden sie es in der nächsten Nacht besorgen. Wir geben den Beobachtungsposten vor diesem Hotel auf und beschatten die Villa. Sie, Reem, werden so freundlich sein und sich nach den Besitzverhältnissen erkundigen. Unterrichten Sie uns bitte darüber. Dann besorgen Sie uns eine große, geräumige Limousine, und dann fahren Sie bitte sofort nach Le Havre und kaufen ein Boot, das seetüchtig genug ist, sich außerhalb der Dreimeilenzone zwei oder drei Tage aufzuhalten. Sorgen Sie für irgendeinen Mann, der fähig ist, uns mit diesem Boot durch die Zollpatrouillen zu bringen, und besorgen Sie mir außerdem eine Liste der amerikanischen Schiffe, die in den nächsten drei Tagen von Le Havre aus nach den Vereinigten Staaten in See stechen.«
    »In Ordnung«, antwortete Reem. »Ich habe verstanden. Sie wollen die Leute auf diesem Weg außer Landes bringen, aber wie wollen Sie ihrer habhaft werden?«
    »Mir schwebt eine Überraschungsaktion vor. Ich hoffe, sie werden im Laufe des Tages oder des Abends einmal die Villa verlassen. Während dieser Zeit dringen Phil und ich ein und empfangen sie, wenn sie zurückkommen. Ich denke, das klappt ohne viel Lärm.«
    »Schade«, lachte Reem, »Sie schließen mich vom schönsten Teil des Geschäfts aus, aber ich sehe ein, dass es sein muss.«
    ***
    Wir schliefen ein paar Stunden in unserem Hotel. Reem kam um neun Uhr morgens.
    »Ich fliege gleich nach Le Havre, aber ich wollte Ihnen noch mitteilen, was ich über die Villa erfahren habe. Sie gehört irgendeinem halb bankrotten Marquis, der sie an ein Reisebüro vermietet hat. Dieses Reisebüro wiederum vermietet die Villa an Ausländer, meist Amerikaner, die sich längere Zeit in Paris aufhalten wollen. Der augenblickliche Mieter ist ein Mr. Glendal Harrison, und er bewohnt sie zusammen mit einem Patric Ghoose. Das sind Ihre beiden Leute, Cotton. Ich wünsche Ihnen angenehme Unterhaltung mit beiden. Mich erreichen Sie im Hotel Metropol in Le Havre. Hier ist die Telefonnummer.«
    Er sauste ab, öffnete aber noch einmal die Tür.
    »Die Limousine, die Sie wünschten, steht vor dem Hotel. Ich hoffe, sie entspricht Ihren Vorstellungen. Hals- und Beinbruch, Cotton.«
    »Danke«, lachte ich und stand auf.
    Die Limousine war genau das, was wir brauchten, eine große, etwas altmodische Kutsche, die Fondfenster sogar mit Vorhängen versehen.
    Phil und ich fuhren sie langsam zum Bois de Boulogne, aber wir stellten sie weit von der Villa auf einen offiziellen Parkplatz, um ja nicht damit aufzufallen.
    Dann trennten wir uns und machten einzeln unsere Spaziergänge durch die weitläufige Anlage. Wir richteten es so ein, dass wir von Zeit zu Zeit an der Villa vorbeikamen, und dass wir uns hin und wieder an einer entfernten Stelle trafen, um unsere Beobachtungen auszutauschen. Wir liefen den ganzen Tag.
    Phil hatte gesehen, wie der blonde Mann, Patric Ghoose also, die Villa verlassen und mit dem Citroën fortgefahren war. Ich erspähte einmal, als ich mich durch den Wald der Hinterfront des Gebäudes näherte, Glendal Harrison auf dem Balkon an der Balustrade stehend. Ich zog mich sofort wieder zurück.
    Erst als es dunkel wurde, vereinigten Phil und ich uns, und jetzt bezogen wir einen gemeinsamen Beobachtungsposten, von dem aus wir die Tür des Hauses im Auge behalten konnten. Ghoose schien inzwischen zurückgekommen zu sein, denn der Citroën stand vor der Tür.
    Im Schatten eines Baumes warteten wir regungs- und wortlos über eine Stunde. Um halb zehn sahen wir das Licht aus der Eingangshalle auf die Straße fallen. Die Tür war geöffnet worden. Harrison und Ghoose kamen heraus und gingen zu dem Wagen. Sie stiegen
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