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Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry

Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry

Titel: Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Apfelkuchen mit Schlagsahne?! Trinkst du lieber Likör oder Cognac . . . Bring gleich was zum Abendbrot mit, wir wollen noch nachträglich deinen Geburtstag würdig begehen.“ Als die junge Wirtschafterin das Geld nicht annehmen wollte, drängte es ihr Mister Jack mit den Worten auf:
    „Tu mir einen Gefallen, Mia, und zier dich nicht. Ich nehme an, du willst mich nicht beleidigen. . . Wir sind doch schon gute Freunde, nicht wahr? Was der Alte versäumt hat, will ich nachholen, gibst du mir einen Korb, verschwinde ich sofort. Den Staubsauger lasse ich natürlich hier . . . geschenkt ist geschenkt!“
    „Bist ein lieber Kerl“, sagte die junge Frau ergriffen und streichelte zum ersten Mal zärtlich die Wange des Mannes.
    Jack benahm sich wie ein vollendeter Gentleman. Ex hauchte einen Kuß auf die Innenfläche ihrer Hand, schob das Geld in den Ausschnitt ihres Kleides, ohne sich aber eine Freiheit herauszunehmen.
    „So, Mädel, nun geh und beeile dich. Ich werde in der Zwischenzeit das Kaffeewasser aufsetzen.“
    Mia war so leicht ums Herz. Was war das doch für ein schöner Tag. Trällernd verließ sie das Zimmer, aber bevor sie das Haus verlassen konnte, hielt sie der Ruf Jacks zurück!
    „Es ist wohl besser“, warnte er, „daß du niemandem sagst, daß ich bei dir bin. Gerade weil ich dich verehre, möchte ich nicht, daß dein guter Ruf gefährdet wird. Ich weiß, du bist ein anständiges Mädchen und daher weiß ich auch, was ich dir schuldig bin. Du brauchst keine Angst vor mir zu haben, ich verspreche dir ein Gentleman zu bleiben.“
    „Das weiß ich“, strahlte Mia ihn an und huschte dann hinaus.
    Hinter der Gardine stehend, beobachtete Jack die junge Frau. Erst als sie in einer Querstraße verschwand, lief er eilig zur Küche, setzte das Kaffeewasser an und dann befand er sich Sekunden später wieder im Herrenzimmer. Aus einer Aktentasche holte er einen Fotoapparat. Schnell machte er mehrere Aufnahmen von dem Bild Mister Williams und seiner Frau. Damit aber noch nicht genug, wühlte er im Schreibtisch herum und als er noch andere Bilder von Mister Williams entdeckte, nahm er auch diese auf. Sorgfältig legte er nach seiner Arbeit die Fotografien fein säuberlich wieder zurück.
    Der hohe Ton des Pfeifkessels rief ihn in die Küche. Fast andächtig braute er einen Mokka. Obwohl Mister Jack in der Wohnung des Maklers Williams noch nie gewesen war, fand er sich schnell zurecht. Liebevoll deckte er den Tisch im Speisezimmer, nahm die besten Tassen aus dem Büfett und nachdem er sein Werk betrachtet hatte, warf er einen unruhigen Blick zu der großen Standuhr, die sich in der Ecke des Zimmers befand.
    „Es wird langsam Zeit, daß Mia zurückkehrt“, flüsterte er. „Wo mochte das Mädel nur stecken? Sollte sie etwa Bedenken bekommen haben? Die Möglichkeit lag nahe. War es nicht doch ein wenig voreilig gewesen, die hübsche dralle Wirtschafterin fortgeschickt zu haben? Aber andererseits wußte er doch, daß er einen starken Eindruck auf die Einfältige gemacht hatte, die bestimmt noch nie in ihrem Leben einem so formvollendeten Kavalier begegnet war. Nebenbei gefiel ihm die kleine recht gut. Er liebte Frauen, die unbeschwert und natürlich waren und sich so gaben, wie es ihr Herz befahl. Diese Geschöpfe waren ohne Falsch und Hinterlist. Er bedauerte es fast, die hübsche Frau nur als Objekt betrachten zu müssen.
    Wieder warf er einen Blick zur Uhr. Es waren weitere zehn Minuten vergangen. Jack näherte sich dem Fenster und blickte versonnen — hinter der Gardine stehend — hinaus. Die Straße war wie leergefegt, kein Mensch war weit und breit zu sehen. Aber was wollte er eigentlich, es war Mittagszeit. . . die Hausfrauen hatten jetzt etwas anderes zu tun, als ihre Einkäufe zu tätigen. Aber dennoch atmete er erleichtert auf, als er das helle, geblümte Kleid Mia Yellows entdeckte. Sofort ließ er sich in einen Sessel fallen, entzündete sich eine Zigarette und schloß die Augen.
     
    *
     
    Die junge Wirtschafterin war länger fortgeblieben, als sie beabsichtigt hatte. Wie immer, wollte sie auch diesmal zu dem Bäcker gehen, wo sie täglich einkaufte, als ihr im letzten Augenblick die Warnung des eleganten Gentleman einfiel. Jack hatte nur zu recht. Was würde die Bäckersfrau sagen, wenn sie tun diese Zeit ein größeres Kuchenpaket bestellte. Das war doch sonst nicht ihre Art. Natürlich würde sie die Neugierde der Frau dadurch erregen und sicherlich mußte sie es sich dann gefallen lassen, daß
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