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Kommando-Operation (Drei Military Action Thriller in einem Band) (German Edition)

Kommando-Operation (Drei Military Action Thriller in einem Band) (German Edition)

Titel: Kommando-Operation (Drei Military Action Thriller in einem Band) (German Edition)
Autoren: Jack Raymond
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Tonle Sab See, Nordufer, ca. 10 km südlich von Siem Reap,
    0404 OZ
    Der Wind blähte die Segel des Fischerbootes. Es handelte sich um ein fünfzehn Meter langes und sehr bauchiges Boot mit einem hölzernen Kajütaufbau. Fünf Männer warfen normalerweise die Fischernetze aus und ließen sich von dem grauhaarigen Skipper mit dem gekrümmten Rücken herumkommandieren.
    Aber nicht in dieser Nacht.
    Die Männer saßen an Deck und rauchten. Ihre Zigaretten wirkten wie Glühwürmchen. Abwechselnd bediente einer von ihnen das Steuer.
    Fellmer hatte dem Skipper 500 Dollar für die Überfahrt gegeben. Das war ein Vielfaches von dem, was ein durchschnittlicher Fang dem Skipper eingebracht hätte und so war er sofort bereit gewesen, Fellmer und Karels an das Ufer südlich von Siem Reap zu bringen.
    Während der Überfahrt hatten die beiden ISFO-Soldaten abwechselnd etwas geschlafen.
    Jetzt landete das Boot an dem flachen sumpfigen Ufer an.
    Fellmer und Karels stiegen an Land. Sie sanken dabei bis über die Knöchel in den Morast ein. Fellmer trug den Rucksack mit der MP7 und dem Laptop auf dem Rücken.
    Die Automatics befanden sich verdeckt am Körper.
    Sie erreichten schließlich die eigentliche Uferböschung und hatten endlich festes Land unter den Füßen.
    Einige Kilometer Fußmarsch lagen jetzt noch vor ihnen.
    In Siem Reap sollten sie einen Mann namens Georges Phongh treffen. Er war halb Franzose und halb Kambodschaner und einer der größten Experten, was die Ruinen von Angkor betraf. Unter Lon Nol hatte er als Kommunist im Gefängnis gesessen. Allerdings war er ein moskautreuer Kommunist gewesen, was dazu geführt hatte, dass die unter chinesischem Einfluss stehenden Roten Khmer ihn nach der Machtergreifung erneut einsperrten und wegen angeblicher Spionage zum Tode verurteilten. Ihm gelang die Flucht. Nach Jahren in Paris und New York kehrte er Mitte der Neunziger im Dienst der Vereinten Nationen nach Kambodscha zurück.
    „Ich weiß nicht, ob wir diesen Phongh überhaupt noch aufsuchen sollen“, meinte Ina. „Bislang hat sich jedes Date, das man für uns hier in Kambodscha arrangiert hat, als verhängnisvoll erwiesen.
    „Soweit ich das sehe, ist Phongh absolut vertrauenswürdig. General Elamini persönlich kennt ihn und ist von seiner Loyalität überzeugt“, gab Fellmer zu bedenken. „Außerdem hat er – wie du aus unseren Briefings ja wohl noch weißt – allen Grund, die Roten Khmer zu hassen. Gleichgültig, ob die alten Kommunisten oder diese degenerierten Nachfolger, die kaum mehr als die Söldnertruppe von Drogenhändlern hergeben.“ Ina zuckte die Achseln. „Ich hoffe wirklich, dass du Recht behältst.“ Fellmer machte eine wegwerfende Geste.
    „Bei diesem Einsatz ist schon so vieles schief gegangen, da wird es uns auch nicht aus der Bahn werfen, wenn noch irgendetwas Unvorhergesehenes geschieht.“
    *
    In der Morgendämmerung erreichten Fellmer und Karels die Stadt Siem Reap, die für die meisten Touristen Ausgangspunkt für die Besichtigung der uralten Ruinen von Angkor Wat und Angkor Thom darstellte – jene Stein gewordenen Relikte aus der Blütezeit des einst mächtigsten und hochentwickeltsten Reiches in Südostasien.
    Die Adresse von Georges Phongh lag in der Preah Sihanouk, der Straße des Prinzen Sihanouk.
    Es handelte sich um eine Villa im alten französischen Kolonialstil.
    Der ehemalige Kommunist und jetzige UNO-Mitarbeiter beschäftigte offenbar eine ganze Reihe von Hausangstellten. Ein Diener empfing Fellmer und Karels an der Tür.
    Es handelte sich um einen Khmer, der allerdings hervorragend Englisch sprach.
    „Wir möchten Mister Phongh sprechen“, erklärte Ina Karels.
    „Oh, eine sehr ungewöhnliche Zeit für einen Gesprächswunsch.“ Der Diener blickte an Fellmer und Karels herab und bemerkte natürlich, dass die beiden offenbar durch sumpfiges Gelände gewatet waren.
    „Mein Name ist Dr. Karels, dies ist mein Kollege Mark Fellmer. Wir sind Mitarbeiter der Vereinten Nationen.“
    „Dann werden Sie sich wahrscheinlich schriftlich legitimieren können.“
    „Sie können unsere Ausweise haben.“
    „Bitte!“
    Der Diener ließ sich von Fellmer und Karels die Ausweise geben und verschwand wieder. Wenig später kehrte er zurück. „Treten Sie ein. Mister Phongh wird Sie empfangen“, erklärte er und gab ihnen die Ausweise zurück. Anschließend führte er die beiden ISFO-Soldaten in einen großzügig angelegten Empfangsraum. Der Diener deutete auf eine Sitzecke aus
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