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Komm schon

Komm schon

Titel: Komm schon
Autoren: Carly Phillips
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lassen, die zuletzt zwischen ihnen geherrscht hatte.
    Zu ihrer Überraschung lächelte die Kleine zaghaft. »Hi.«
    »Sehr hübsch«, sagte Sophie mit einem Blick auf Lizzies fliederfarbenes Kleid.
    Lizzie lächelte gleich noch eine Spur breiter. »Ja, nicht? Mom hat es mit mir ausgesucht.«
    Sie schien wie ausgewechselt - sie wirkte weder feindselig noch verdrießlich, noch verärgert. Ist das wirklich Lizzie?, fragte sich Sophie. Dann ging ihr ein Licht auf: Seit zwischen ihr und Riley nichts mehr lief, fühlte sich seine Tochter nicht mehr von ihr bedroht.
    Sophie hatte endlich Lizzies Gunst erlangt - aber zu welchem Preis! Sie verdrängte den Gedanken an Riley und konzentrierte sich wieder auf die Gegenwart. »Ihr beide habt einen sehr erlesenen Geschmack, das kannst du deiner Mutter gerne ausrichten ... Aber an dir sieht vermutlich fast jedes Kleid ganz hinreißend aus.«
    Lizzie trat etwas näher, wohl ermutigt durch den freundlichen Tonfall, in dem die Unterhaltung ablief.
    »Ich... ich wollte Ihnen noch etwas sagen...« Sie biss sich auf die Unterlippe.
    Sophie nickte. »Nur zu.«
    »Ich ... ähm ... Ich wollte mich für mein schreckliches Benehmen entschuldigen. Sie wissen schon, in Mississippi.«
    Sophie war geschockt. »Das hast du doch schon am Flughafen getan. Ein zweites Mal ist wirklich nicht nötig«, sagte sie. »Aber ich weiß es zu schätzen.«
    »Das hoffe ich, weil ich es diesmal nämlich ernst meine.«
    Sophie versuchte, nicht zu lachen, aber vergeblich. Doch ehe sie Lizzie versichern konnte, dass sie sie nicht auslachte, fuhr diese fort: »Ich weiß, warum Sie meinen Dad nicht mehr treffen.«
    Sophie blinzelte benommen. Es dauerte einen Augenblick, bis ihr ein »Ach, tatsächlich?« über die Lippen kam - und auch das diente nur dazu, Zeit zu schinden. Konnte es sein, dass dieser Teenager ein Rätsel durchschaut hatte, das sie selbst erst noch lösen musste?
    Lizzie nickte. »Wegen mir. Weil Sie glauben, dass ich darunter leiden würde, wenn Sie mit ihm zusammen sind. Und weil Sie mich für ein garstiges Balg halten.«
    Diesmal schaffte es Sophie, die theatralischen Worte der Kleinen nicht zu belächeln. »Du irrst dich«, sagte sie. »Mit dir hat es nicht das Geringste zu tun.«
    »Aber...«
    Sophie hob eine Hand, um ihr Einhalt zu gebieten. »Ich möchte wetten, dass du total auf dem Holzweg bist, was meine Meinung von dir angeht.« Sie holte tief Luft. »Weil ich nämlich glaube, dass du ein ganz normaler Teenager mit ganz normalen Teenagerproblemen bist. Dazu kommt, dass dich deine Eltern zwar sehr lieb haben, aber sie sind geschieden. Deine Mutter teilst du ja schon seit geraumer Zeit mit ihrem neuen Mann, aber deinen Vater hattest du bis jetzt immer für dich allein. Stimmt‘s?«
    Lizzie nickte, den Blick zu Boden gesenkt.
    »Unter diesen Umständen ist es doch kein Wunder, wenn du mir mit Misstrauen begegnest. Aber ich bin eine erwachsene Frau; ich kann damit leben, zumal du dich ja entschuldigt hast.«
    »Im Ernst?« Lizzie sah hoch, die Augen weit aufgerissen, der Blick hoffnungsvoll. »Ich habe meiner Psychotherapeutin nämlich gesagt, dass ich Sie vergrault habe und mein Dad seither ein richtiger Griesgram ist.«
    »Im Ernst«, versicherte ihr Sophie, die nicht recht wusste, was sie mehr erstaunte - dass Lizzie eine Therapie machte oder dass Riley die Trennung derart auf die Laune schlug.
    Aber zunächst galt es, seine Tochter zu beruhigen. »Erstens habe ich zwei Schwestern, eine ältere und eine jüngere. Ich kenne mich also aus mit Mädchen«, erklärte Sophie. »Und zweitens habe ich ständig mit Starathleten zu tun. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie die sich oft aufführen. Dagegen sind die Trotzanfälle des übellaunigsten Teenagers ein Klacks.« Sie grinste angesichts dieses überaus passenden Vergleichs. »Glaubst du mir das?«
    »Ja.« Lizzie nickte. »Wissen Sie, was?«
    Sophie legte den Kopf schief. »Was?«
    »Sie sind gar nicht so übel.«
    Sophie musste lachen. »Würdest du das auch sagen, wenn dein Vater und ich zusammen wären?«
    »Oh, ja, ganz sicher.« Die Kleine nickte heftig.
    Sophie machte sich keine Illusionen - sie wusste genau, dass gelegentliche Reibereien mit Lizzie vorprogrammiert waren, falls sie und Riley jemals wieder ein Paar werden sollten. Aber immerhin hatte seine Tochter jetzt offiziell grünes Licht gegeben. Tja, und was nun?
    »Du bist auch gar nicht so übel.« Sophie lächelte den Teenager an und blinzelte.
    »Ich muss mal«, sagte
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