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Komm mit ins Abenteuerland

Komm mit ins Abenteuerland

Titel: Komm mit ins Abenteuerland
Autoren: Jessica Hart
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ihr unter die Haut und verärgerte sie.
    „Er wollte Sie sehen", sagte sie zu Tye, der nur ungläubig eine Augenbraue hochzog.
    "Tatsächlich?"
    "Nun ... das habe ich zumindest gehört. Er soll Sie gebeten haben, nach Hause zu kommen, damit er Sie vor seinem Tod noch einmal sehen konnte."
    Er lachte humorlos. "Ich hätte gern erlebt, dass mein Vater um irgendetwas gebeten hätte!"
    Es passte auch nicht so ganz zu dem, was sie von Frank Gibson wusste, nun, da Tye es erwähnt hatte. Frank war ein stolzer Mann gewesen.
    "Sie meinen, das ist nicht wahr?"
    "Mich darum zu bitten, einen Brief einzuwerfen, hätte aus der Sicht meines Vaters schon bedeutet, klein beizugeben", antwortete Tye.
    "Als er starb, hat er das vielleicht anders gesehen."
    Er lächelte ironisch. "Sie kannten meinen Vater nicht sehr gut, stimmt's?"
    Lizzy blickte ihn verwirrt an. "Was wollen Sie dann hier?"
    "Ich bin gekommen, um die Angelegenheiten meines Vaters zu regeln. Und um Barra wieder zu sehen."
    "Ich dachte ... " Sie verstummte. Ihr wurde klar, dass sie einfach nur Klatsch wiederholte.
    "Was dachten Sie? Dass mein Vater mich enterbt hat?"
    "Nun ... Ja", gab sie zu.
    Frank hatte kein Geheimnis daraus gemacht, dass ihn die Zurückweisung seines Sohnes sehr verletzt hatte. Nachdem Tye nicht zurückgekommen war, als Frank im Sterben lag, hatten natürlich alle vermutet, dass Frank seine Drohung wahr gemacht und Tye aus seinem Testament gestrichen hatte.
    "Nein, er hat mich nicht enterbt", entgegnete Tye. Dann presste er die Lippen zusammen, und Lizzy fragte sich, woran er dachte. Es war nichts Positives, so viel war sicher.
    Was war das für ein Mann, der sich weigerte, seinen sterbenden Vater zu besuchen? Es war grausam gewesen. Sie betrachtete ihn forschend. Er wurde seinem Ruf nicht gerecht. Sein Gesichtsausdruck war reserviert, ja, verschlossen und stur, aber nicht grausam. Tye erinnert an ein Wildpferd, das sich nicht hat zähmen lassen, dachte Lizzy.
    Vielleicht würde er ganz anders wirken, wenn er glücklich wäre. Ihr Blick verweilte auf seinem Mund. Sie versuchte sich vorzustellen, wie er aussehen würde, wenn Tye lächelte - nicht dieses zynische, sondern ein richtiges Lächeln.
    Was würde ihn dazu veranlassen? Eine Frau? Vielleicht Liebe?
    Schnell sah Lizzy weg und trank einen Schluck Champagner. Das hier war Tye Gibson! Gerüchten zufolge hatte er kein Herz. Seine Vorstellung vom Glück war vielleicht, ein Unternehmen in den Ruin zu treiben, gefolgt von einem entspannenden Stündchen Spekulieren an der Börse.
    Ein Löffel klirrte an einem Glas, und ihr Vater stieg auf einen Stuhl, um eine Rede zu halten. Liebevoll betrachtete sie ih n. Der gute alte Dad, so ruhig und sanft und unerschütterlich. Sie wäre verloren ohne ihn. Sie konnte sich nicht einmal vorstellen, zwanzig Jahre nicht mit ihm zu reden.
    Nach ihrem Vater kam Jack, der alle Gäste zum Lachen brachte. Er brachte zum Schluss einen Toast auf sie als Brautjungfer aus, und alle klatschten, drehten sich um und prosteten ihr zu.
    "Auf Lizzy! " riefen sie, und Lizzy stellte unbehaglich fest, dass ihr Lächeln nicht Tye galt. Lachend warf sie Jack eine Kusshand zu, war allerdings froh, als alle sich wieder dem Brautpaar zuwandten.
    Sie sah Tye verstohlen an. An seiner Stelle wäre sie verletzt gewesen, doch er ließ sich nichts anmerken.
    " Lizzy!", rief Grace, und Lizzy blickte zu ihrer Schwester hinüber, die ihren Brautstrauß schwenkte. „Fang!"
    Die Blumen flogen durch die Luft direkt auf sie zu, die Bänder flatterten.
    Instinktiv drückte sie Tye ihr Glas in die Hand, sprang hoch und fing den Brautstrauß. Die Gäste jubelten, als sie ihn triumphierend hochhielt.
    "Du bist als Nächste dran! " rief jemand, und sie lachte.
    "Schön wär's!
    Lizzy strahlte noch, als sie sich wieder zu Tye umdrehte. Er betrachtete sie mit einem so eigenartigen Ausdruck, dass ihr Lächeln langsam verschwand.
    Nervös zupfte sie an den Blumen, unfähig, seinen Blick zu erwidern.
    "Wahrscheinlich denken Sie, dass all diese Dinge ziemlich dumm sind", meinte sie schließlich.
    "Warum sagen Sie das?"
    "Sie glauben nicht an die Ehe."
    "Woher wissen Sie das?"
    Lizzy dachte an all die schönen Frauen, mit denen Tye ausgegangen war und die sich dann in den Klatschspalten über seine Gefühlskälte, seinen Egoismus, seine hartnäckige Weigerung, sich wirklich zu binden, beklagt hatten. Es war ihr immer merkwürdig vorgekommen, dass diese Frauen alle so traurig klangen, weil es ihnen nicht gelungen
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