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Komm endlich her und kuess mich!

Komm endlich her und kuess mich!

Titel: Komm endlich her und kuess mich!
Autoren: Maya Blake
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biss er die Zähne zusammen. „Ich dachte, dieses Gespräch hätten wir schon geführt.“
    Sie stählte sich gegen den herzzerreißenden Schmerz bei dem Gedanken, ihn zu verlieren, gegen das Verlangen, das sie bei seinem Anblick überkam. „Ich habe versucht, darüber zu reden. Aber du hast nicht zugehört.“
    Er griff sich ein Handtuch von dem beheizten Ständer und stieg aus der Dusche. „Du hast alles genau geplant, stimmt’s?“
    „Wie bitte?“
    „Deinen Abgang. Erst wollte ich es nicht glauben, aber jetzt ergibt alles einen Sinn.“
    Sie zog die Stirn in Falten. „Einen Sinn? Wovon redest du?“
    „Du kannst aufhören, Theater zu spielen. Ich habe vor zwanzig Minuten einen Anruf bekommen. Von Raven Blass.“
    Ihre Augen weiteten sich vor Überraschung. „Raven? Wieso …?“
    „Sie ist in Barcelona. Sie will Rafael sehen. Ich habe dem Krankenhaus die Erlaubnis gegeben, sie zu ihm zu lassen, aber komischerweise hatte sie Sorge, wie du auf ihren Besuch reagieren würdest.“
    „Marco …“
    „Offenbar bist du sehr besitzergreifend, was Rafael angeht. Angeblich hast du Rafael am Tag des Unfalls gewarnt, sich von ihr fernzuhalten.“
    „So war das nicht …“
    Er band sich ein Handtuch um die Taille. „Was war dein Plan? Mich als Lückenbüßer zu benutzen, bis Rafael wieder auf den Beinen ist?“
    „Natürlich nicht!“
    „Seit ich dir erzählt habe, dass Rafael aufwacht, hast du dich von mir zurückgezogen. Tja, freut mich, dass ich zu Diensten sein konnte. Aber wenn du es auf meinen Bruder abgesehen hast, vergiss es. Er macht sich nichts aus Flittchen.“
    Sie zuckte zusammen. Einen Moment lang schienen ihm seine Worte leidzutun, dann wurde sein Blick wieder hart.
    „Wow. Okay, dann ist wohl alles gesagt.“
    „Ich meine es ernst, Sasha. Wenn du auch nur in Rafaels Nähe kommst, zerquetsche ich dich wie eine Ameise.“
    Der Schmerz zerriss ihr die Brust. „Also hatte ich doch recht. Rafael kommt für dich immer an erster Stelle, egal, was du sagst. Ich hoffe für dich, dass du nicht eines Tages etwas aufgeben musst, was dir wirklich etwas bedeutet.“
    Er runzelte die Stirn. „Meine Familie ist für mich das Wichtigste.“
    „Nun, das sagt alles, nicht wahr?“
    Sie machte auf dem Absatz kehrt, eilte davon und verfluchte die albernen Tränen.
    In ihrem Zimmer schnappte sie sich ihren Koffer und stopfte ihre Habseligkeiten hinein. Sie knallte ihn gerade zu, als die Tür aufflog.
    „Was tust du da?“
    „Wie du siehst, reise ich ab.“
    „Dein Flug geht erst in vier Stunden.“
    Sie nahm den Koffer vom Bett. „Ach. Na und? Weißt du noch, dass ich gesagt habe, du bist nicht herzlos? Ich habe mich geirrt. Du bist der herzloseste Mensch, den ich kenne.“ Sie steuerte auf die Tür zu.
    „Sasha …“
    „Und ich Idiot habe geglaubt, ich würde dich lieben. Du verdienst keine Liebe. Schon gar nicht meine!“
    Hätte sie sich noch ein letztes Mal umgedreht, bevor sie davonrauschte – stolz, dass sie nicht vor ihm in Tränen ausgebrochen war –, hätte sie sein verblüfftes, aschfahles Gesicht gesehen.
    Nach dem Großen Preis von Indien, dem Weltmeistertitel wieder einen Schritt näher, flog Sasha in ihr Häuschen nach Kent.
    Zum ersten Mal seit Monaten wieder zu Hause zu sein, in der vertrauten Umgebung ihrer Kindheit, war schrecklich und schön zugleich. Fotos von ihrem Vater zierten den Kaminsims. In einer Holzvitrine im Esszimmer standen ihre Pokale. Es waren nicht so viele wie Marcos, aber sie war auf jeden einzelnen stolz. Im Gegensatz zu Marco, der seine Pokale ebenso unter Verschluss hielt wie sein Herz …
    Erschöpft ging sie in die Küche, um Wasser aufzusetzen. Als sie den Kühlschrank öffnete, stieg ihr der Geruch von Käse in die Nase, und ihr wurde speiübel. Sie schaffte es gerade noch ins Bad, bevor sie den Inhalt ihres Magens erbrach. Nachdem sie sich den Mund ausgespült hatte, beschloss sie, aufs Abendessen zu verzichten und sich schlafen zu legen.
    Als sie dreieinhalb Wochen später in Brasilien ankam, war sie wieder fit.
    Und nur noch drei Punkte vom Titelgewinn entfernt.
    In São Paolo tobte das Leben. Das letzte Rennen der Saison wurde mit Spannung erwartet, und vor allem im Lager von Team Espiritu herrschte Aufregung über den möglicherweise in wenigen Stunden bevorstehenden Sieg.
    Sasha hatte sich bis zur letzten Minute in ihrem Hotelzimmer versteckt, um Marco nicht zu begegnen. In Abu Dhabi hatte sie seine Einladung zu einer Afterparty auf seiner Jacht
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