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Koestlbachers erster Fall

Koestlbachers erster Fall

Titel: Koestlbachers erster Fall
Autoren: Paul Fenzl
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devoten Diskussionen zu Hause mit ihr
geführt hat und sie ihn bewusst verletzen wollte. Das mit seiner Monika und dem
Tischke, das hat er überall in Regensburg hören können. Vielleicht hat es ihm
auch der Dr. Reisch erzählt. Der hat die Monika zwar vor Gericht wegen
übler Nachrede erfolgreich verteidigt, aber intern kann er den alten
Steingeister ja durchaus über die tatsächliche Faktenlage aufgeklärt
haben. Das werden wir noch nachprüfen!«
    »Und der Kleber?«, fragte der
Liebknecht.
    »Der Kleber musste dran glauben,
weil der Steingeister befürchtete, er könnte bei seiner Tochter an die
Stelle vom Tischke treten!«, sagte der Köstlbacher.
    »Und was der Herr Textilfabrikant
in Regensburg nicht raus bekam, das wurde ihm im Puff in der Tschechei gesteckt,
wo ja genug Regensburger ihr Geld hintragen!«, ergänzte der Liebknecht
mehr fragend als wissend.
    »Genau so ist es!«, meinte der
Köstlbacher.
    »Und wenn wir jetzt bei ihm zu
Hause keine Tatwaffe finden?«, fragte der Liebknecht.
    »Wäre kein absoluter Beinbruch! Er
ist auf dem Video der Überwachungskamera von den Gängen zu den Toiletten im ›Ratisbona‹ . Damit hätten wir ihn
zumindest was den Tischke betrifft am Arsch«, sagte der Köstlbacher.
    »Ich dachte, die
Überwachungsaufzeichnungen hätten nichts gebracht?«, meinte der Liebknecht.
    »Die, die wir zu sehen bekommen
haben, das stimmt! Aber es gibt da noch eine zweite Kamera. Die beiden arbeiten
synchron. Wenn die erste in Richtung Lobby schwenkt, ist die zweite zum
Treppenhaus unterwegs. Der Gang vor den Toiletten verschwindet für einen Moment
aus dem Blickfeld der ersten Kamera. Diese paar Sekunden deckt die zweite
Kamera ab. Ich gebe zu, wir haben uns da eine Panne erlaubt. Aber wir haben
die Überwachungsbänder angefordert und nur die von der einen Kamera erhalten.
Erst der zweite Ermittlungsanlauf hat dieses Manko aufgedeckt«, sagte der
Köstlbacher.
    »Und wie wollen wir dem
Steingeister die beiden anderen Morde nachweisen?«, fragte der Liebknecht.
    »In Etterzhausen hat er
wahrscheinlich Pech gehabt. Eine Nachbarin hat einen Mann gesehen, der aus
einem silbergrauen BMW ausgestiegen gestiegen und in Richtung Ferienwohnung
vom Kreuzhammer ging. Wenn wir eine Gegenüberstellung machen, dann ist der
Steingeister fällig«, antwortete der Köstlbacher. »Außerdem ist die
Zeugin so eine Art ›Miss Marple‹ . Sie
hatte sich sogar die Autonummer gemerkt.«
    »Und?«, fragte der Liebknecht.
    »Volltreffer!«, antwortete der
Köstlbacher nur.
    »Bliebe nur noch der Mord am
Manuel Kleber!«, bemerkte der Liebknecht.
    »Da gibt es noch
Aufklärungsbedarf. Die Dusana Duschek hat den Steingeister in der Tändlergasse
vom Kleber weglaufen sehen. Und der Kleber hat ihr noch ›Stein...‹ ins Ohr
flüstern können, bevor er den Löffel abgegeben hat«, sagte der Köstlbacher
noch. »Hab’ das ja selbst erst soeben erfahren! Die Duschek ist noch im
Präsidium und wartet auf uns! Unklar ist noch, woher der Steingeister wusste,
dass und wann der Kleber in der Tändlergasse aufkreuzen würde.
    Der Stadtrat Faltenhuber wird
übrigens gerade auch zum Präsidium gebracht. So oft wie der im Puff in der
Tschechei ist, da wird er uns über den Steingeister vielleicht auch was
erzählen können. Seine Aussage ist zwar nicht nötig, aber dem eingebildeten
Fatzke wollte schon mein Vorgänger eine Lektion erteilen. Sollen die Bürger
ruhig mal erfahren, was der für ein Doppelleben führt!«, sagte der Köstlbacher.
    »Woher wissen Sie das mit Ihrem
Vorgänger?«, fragte der Liebknecht, der sich natürlich gut an den Kleinkrieg
zwischen der Kripo und dem Faltenhuber erinnern konnte.
    »Ich habe da so meine Quellen!«,
lächelte der Köstlbacher und dachte dabei an die Edith Klein.
    »Wir sind da!«, sagte der
Liebknecht.
    »Dann bringen wir’s zu Ende!«,
sagte der Köstlbacher und koordinierte die gleichzeitig eintreffende
Hundertschaft bezüglich der Vorgehensweise.

Bonusmaterial

     
    Die Verhaftung vom Peter
Steingeister verlief reibungslos. Nachdem der Durchsuchungsbeschluss
eingetroffen war, fand die Spurensicherung sogar die Tatwaffen.
    Ja, du hast richtig gelesen: Die
Tatwaffen!
    Der Peter Steingeister sammelte
quasi Trophäen seiner Taten. So wie die einen eine Haarlocke oder Sexualtäter
bisweilen einen Slip als ›Souvenir‹ aufbewahren, so legte sich der Steingeister für jede Tat ein neues Skalpell zu,
das er sich ganz legal im Versandhandel für OP-Besteck besorgte. Zu
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