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Körpersprache - verräterische Gesten und wirkungsvolle Signale

Körpersprache - verräterische Gesten und wirkungsvolle Signale

Titel: Körpersprache - verräterische Gesten und wirkungsvolle Signale
Autoren: Gräfe und Unzer
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kennt es und jeder fürchtet es: Lampenfieber! Sie sollen der Geschäftsleitung die Ergebnisse des letzten Projektes präsentieren, müssen spontan in privater Runde eine kleine Ansprache improvisieren oder erwarten jeden Moment Ihren neuen Schwarm. In diesen Situationen spielen – ohne dass Sie es wollen – Gefühle und Körper verrückt. Dadurch verändert sich aber auch Ihre Körpersprache. Doch wer oder was ist für diese rapide Gefühlswandlung verantwortlich? Es ist unser Gehirn, der wichtigste Teil unseres Körpers, der jede Emotion steuert, jeden Gesichtsausdruck und jede Handlung.
    Unser Gehirn funktioniert 24 Stunden pro Tag und erbringt dabei unglaubliche Leistungen. So signalisiert es uns auch Gefahrensituationen, genauer gesagt Situationen, die es als bedrohlich einstuft. Die Schwierigkeit in solchen Situationen besteht darin, dass unser Körper am liebsten flüchten würde, unser Verstand das aber verbietet. Es werden daraufhin automatisch bestimmte vegetative und psychische Reaktionen freigesetzt, die bei jedem Menschen individuell ausfallen. Körperliche Reaktionen wie Lampenfieber, Angst oder sogar Panikattacken sind das Resultat.
    Lampenfieber entsteht häufig dann, wenn wir alleine für das Gelingen oder Scheitern einer Sache verantwortlich sind – besonders wenn sie uns am Herzen liegt und uns der positive Ausgang wichtig ist.
    Erinnern Sie sich zum Beispiel daran, wie es sich angefühlt hat, als Sie frisch verliebt waren? Dieses intensive Gefühl hat wohl jeder schon einmal erlebt. Und egal, ob mit 16 oder 60 – unsere Nerven spielen verrückt, wir sind kribbelig oder sitzen stocksteif da, überdenken jedes Wort und haben zig Gedanken gleichzeitig im Kopf. Aber das ist nur ein Beispiel – für Lampenfieber kann es unzählige Gründe geben.
    Ein Urinstinkt in uns
    Doch woher kommt diese unangenehme Nebenwirkung mit Namen Lampenfieber?
    Es ist ein Urinstinkt, der zurzeit des Höhlenmenschen lebensnotwendig war, da er ihn zur richtigen Zeit zu den richtigen Reaktionen veranlasst und befähigt hat – von der Verteidigung der Höhle vor Angreifern bis zur Jagd auf wilde Tiere.
    Heutzutage werden wir zwar eher selten mit wirklich lebensgefährlichen Situationen konfrontiert, dennoch funktioniert dieser Urinstinkt noch immer. In bestimmten Situationen hilft er uns, die Energie freizusetzen, die wir in diesem Augenblick benötigen. Dann übernimmt dieser Instinkt unwillkürlich die Funktion unseres vegetativen Nervensystems und kann den Körper zu einer enormen Leistungssteigerung bewegen, indem er ihn auf Flucht, Kampf oder andere außergewöhnliche Anstrengungen vorbereitet.
    Was aber passiert genau in unserem Körper, wenn unser Unterbewusstsein eine bedrohliche Situation wahrnimmt? In der Nebennierenrinde werden die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin produziert. Diese sorgen dafür, dass rasch Energiereserven bereitgestellt werden, um das Überleben zu sichern. Und genau das geschieht auch dann, wenn wir einen Vortrag halten, eine Verhandlung führen oder einen Flirtpartner von uns überzeugen möchten. Registriert das Unterbewusstsein eine »Gefahrensituation«, laufen im Körper automatisch ganz bestimmte Mechanismen ab: Wir atmen schneller und der Blutdruck steigt. Mit dem Effekt, dass das gesamte Blut von den Eingeweiden in die Muskulatur und ins Gehirn gepumpt wird. Dabei kann auch die Verdauung verrücktspielen: Sie arbeitet nicht mehr, oder der Körper versucht, unnötigen Ballast loszuwerden – weshalb manche Menschen in stressigen Situationen häufiger die Toilette aufsuchen als sonst.
    Doch Lampenfieber ist nicht gleich Lampenfieber – jeder Mensch reagiert auf einen erhöhten Adrenalinspiegel ganz individuell. Rufen Sie sich ein Ihnen unangenehmes Erlebnis ins Gedächtnis, bei dem Sie große Nervosität verspürten. Versetzen Sie sich genau in diese Situation und überlegen Sie, ob Ihnen die ein oder andere hier beschriebene Reaktion bekannt vorkommt: Kurz vor dem aufregenden Ereignis werden die Hände kalt und feucht, und Angstschweiß macht sich bemerkbar.
    Dann verliert das Gesicht seine Farbe, der Mund ist trocken, und es folgt ein bleierner, ängstlicher Gesichtsausdruck. Die Stimme klingt abgehetzt, monoton, stockend oder piepsig und zeugt keinesfalls von Souveränität. Der berühmte Kloß im Hals veranlasst Sie zu ständigem Räuspern. Sie haben das Gefühl, dass jegliche Vorbereitungen umsonst waren. Schlimmer noch: Sie haben ein Blackout! Plötzlich fällt Ihnen
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