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Königsklingen (First Law - Band 3)

Königsklingen (First Law - Band 3)

Titel: Königsklingen (First Law - Band 3)
Autoren: Joe Abercrombie
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Instandsetzung wird mehrere Wochen dauern.«
    »Hm.« Burr rieb sich unzufrieden den Bauch. »Der Geschlossene Rat drängt darauf, dass wir so bald wie möglich die Weißflut in Richtung Norden überqueren und den Feind in eine Schlacht verwickeln. Gute Nachrichten für die unruhige Bevölkerung und so weiter.«
    »Durch die Eroberung von Uffrith«, warf Poulder nun mit einem überlegenen, aalglatten Lächeln ein, »wurde unsere Position entscheidend gestärkt. Wir haben mit einem Schlag einen der besten Häfen im Norden für uns gewonnen, der hervorragend geeignet ist, um unsere Truppen zu versorgen, während wir weiter in feindliches Gebiet vordringen. Zuvor mussten wir alle Güter quer durch Angland mit Wagen heranschaffen, die sich bei schlechtem Wetter über fürchterliche Straßen quälten. Jetzt können wir Nachschub und Verstärkung per Schiff beinahe direkt bis an die Front bringen! Und das alles haben wir ohne einen einzigen Toten bewerkstelligt!«
    West wollte nicht zulassen, dass Poulder sich mit fremden Federn schmückte. »Durchaus«, erklärte er mit monotoner, emotionsloser Stimme. »Unsere nordländischen Verbündeten haben sich wieder einmal als unschätzbar wertvoll erwiesen.«
    Poulders rotberockter Stab verzog die Gesichter und brummte vor sich hin. »Sie haben eine Rolle dabei gespielt«, musste der General zugeben.
    »Ihr Anführer, der Hundsmann, hat den Plan entwickelt und ihn uns vorgeschlagen, er führte ihn mit Unterstützung seiner eigenen Leute aus und übergab Ihnen die Stadt, mit offenen Toren und einer widerstandslosen Bevölkerung. Das jedenfalls ist mein Kenntnisstand.«
    Poulder warf einen zornigen Blick auf Kroy, der sich wiederum ein äußerst dünnes Lächeln erlaubte. »Meine Männer halten die Stadt und bauen bereits große Vorratslager auf. Wir haben den Feind überlistet und ihn gezwungen, sich nach Carleon zurückzuziehen! Das, Oberst West, ist wohl das Entscheidende, und nicht, wer genau was getan hat!«
    »In der Tat!«, unterbrach ihn Burr und machte eine Geste mit seiner großen Hand. »Sie haben sich beide sehr um Ihr Land verdient gemacht. Aber nun müssen wir in die Zukunft und auf kommende Erfolge schauen. General Kroy, stellen Sie Arbeitstrupps zusammen, die hier zurückgelassen werden können, um den Wiederaufbau von Dunbrec zu übernehmen, und ein Regiment von Einberufenen, um die Mauern zu bemannen. Bitte mit einem Befehlshaber, der weiß, was er tut. Es wäre doch sehr peinlich, wenn wir die Festung ein zweites Mal verlieren würden.«
    »Es werden keine Fehler gemacht werden«, zischte Kroy an Poulder gewandt, »darauf können Sie sich verlassen.«
    »Der übrige Teil der Truppen kann die Weißflut überqueren und sich am anderen Ufer neu formieren. Dann werden wir damit beginnen, nach Osten und Norden vorzustoßen, in Richtung Carleon, und wir werden den Hafen von Uffrith dazu nutzen, unseren Nachschub ins Land zu bringen. Wir haben den Feind aus Angland vertrieben. Jetzt müssen wir weiter vorandrängen und Bethod in die Knie zwingen.« Und der Marschall hieb mit der Faust heftig in die Innenfläche seiner anderen Hand, um das zu bekräftigen.
    »Meine Abteilung wird morgen früh den Fluss überqueren«, zischte Poulder Kroy entgegen, »und das in bester Schlachtordnung!«
    Burr zog eine Grimasse. »Wir müssen vorsichtig vorgehen, ganz gleich, was der Geschlossene Rat verlangt. Zum letzten Mal hat ein Heer der Union die Weißflut überquert, als König Kasamir in den Norden einfiel. Ich muss Sie nicht daran erinnern, dass seine Truppen sich völlig aufgerieben zurückziehen mussten. Bethod hat uns schon früher überlistet, und er wird nur noch stärker sein, sobald er sich wieder auf eigenem Gebiet befindet. Wir müssen zusammenarbeiten. Dies hier, meine Herren, ist kein Wettbewerb.«
    Die beiden Generäle versuchten sofort, sich darin zu übertreffen, dem Marschall zuzustimmen. West stieß einen langen Seufzer aus und rieb sich die Nasenwurzel.

DER NEUE MANN
    Und so kehren wir zurück.« Bayaz sah mit finsterem Blick zur Stadt hinüber: ein leuchtendes weißes Halbrund, das sich um die schimmernde Bucht zog. Langsam, aber unaufhörlich rückte es näher, streckte seine Finger nach Jezal aus und schloss ihn in seine warme Umarmung. Die Umrisse wurden klarer, grüne Parks lugten zwischen den Häusern hervor, weiße Türmchen strebten von den vielen Gebäuden in den Himmel. Er konnte die hohen Wälle des Agrionts erkennen, auf dessen glänzenden
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