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Königin für eine Nacht?

Königin für eine Nacht?

Titel: Königin für eine Nacht?
Autoren: CHANTELLE SHAW
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Kletterrose versteckt entdeckte er tatsächlich eine alte Pforte im Mauerwerk und stieß versuchsweise dagegen. Zu seiner Überraschung schwang sie auf. Neugierig folgte er dem Pfad, der zunächst abwärts und dann mitten durch zwei massive Felsbrocken, die sich gegenseitig zu stützen schienen, zum Strand führte.
    Nikos musste sich ducken, während er den höhlenartigen Gang durchquerte. Im Schein der Laterne konnte er sehen, dass es im Innern trocken war. Offenbar stieg das Wasser nicht bis hier hoch. Es roch nach Meer, und durch die Öffnung zur Strandseite hin sah er die Wasseroberfläche im Mondschein silbern glitzern.
    Gemächlich lief er über den Sand zum Ufer hinunter, blieb dann abrupt stehen und spürte, wie sein Puls sich beschleunigte. Spielte ihm seine Fantasie einen Streich? Nur wenige Meter von ihm entfernt stand eine Frau aus Fleisch und Blut, deren herausfordernd weibliche Formen er auf den ersten Blick wiedererkannte – nur dass sie jetzt kein schwarzes langweiliges Kleid trug, sondern so gut wie nackt war …
    Kitty durchpflügte mit langen, kräftigen Schwimmstößen das silbrige Wasser. Mehrfach durchquerte sie die kleine Bucht, bis sich der Sturm in ihrem Innern legte und sie das Gefühl hatte, alles Bedrückende und Widerwärtige im kühlen Nass abgestreift zu haben. Dann drehte sie sich auf den Rücken, schaute zum blassen Mond und den schimmernden Sternen am Nachthimmel empor und ließ sich auf den sanften Wellen treiben.
    Jetzt fühlte sie sich wieder sauber und mit neuer Energie erfüllt. Unbefangen in ihrer Nacktheit wie Eva im Garten Eden. Es lag etwas sehr Sinnliches im seidigen Streicheln der sanften Wellen auf ihrer bloßen Haut.
    Das Wasser war ihr Element. Wenn Kitty im offenen Meer schwamm, fühlte sie sich schwerelos und graziös wie eine Wassernymphe. Versöhnt mit ihrem Körper, der sich weder durch regelmäßigen Sport noch durch eiserne Disziplin oder diverse Diäten jemals dazu hatte überreden lassen, Modelmaße anzunehmen.
    Könnte Vasilis mich jetzt sehen, würde er vielleicht nicht so vorschnell mit seinem Urteil über meine sexuelle Kühle sein!, dachte Kitty trotzig, drehte sich wieder auf den Bauch und ließ sich von den Wellen zurück zum Ufer treiben.
    Der dunkle Strand wirkte irgendwie geheimnisvoll und die beiden aufragenden Felsen wie gesichtslose Riesen. Kitty spürte ein angenehmes Schaudern, das sich sehr schnell in aufsteigende Panik verwandelte, als sie, trotz ihrer Kurzsichtigkeit, die dunkle Silhouette eines Mannes ausmachte, der am Ufer stand und aufs Meer hinausschaute.
    Lieber Himmel! War dieser Widerling von Vasilis ihr etwa heimlich gefolgt? Eisige Furcht krampfte ihren Magen zusammen, und sie überlegte verzweifelt, was sie jetzt tun sollte, als eine Welle über ihren Kopf schwappte und sie unter Wasser drückte. Ein Schwimmstoß, und sie durchbrach die Wasseroberfläche, ängstlich darum bemüht, nicht hörbar nach Luft zu schnappen, um nicht die Aufmerksamkeit des Eindringlings zu erwecken.
    Es musste Vasilis sein. Nur wenige der Ballgäste wussten von dieser Bucht. Doch Vasilis kannte sie, da er in der Vergangenheit öfter mit ihren Brüdern zusammen hier war. Die Aussicht, sich noch einmal mit ihrem Peiniger auseinandersetzen zu müssen, und dann auch noch am dunklen Strand, ließ die Prinzessin erneut schaudern.
    Wer sollte sie hören oder ihr zu Hilfe kommen können?
    Da sich in diesem Moment dunkle Wolken vor den Mond schoben, nutzte Kitty geistesgegenwärtig die Gelegenheit, ans Ufer zu hasten und sich hinter einem der größeren Felsbrocken zu verstecken. Mit aller Kraft versuchte sie, ihren fliehenden Atem zu kontrollieren, und presste eine Hand auf ihr wild hämmerndes Herz.
    Als der Mond wieder hinter den Wolken hervorkam, hätte sie vor Panik fast laut aufgeschrien, denn die schattenhafte Gestalt stand plötzlich ganz in ihrer Nähe.
    „Hallo, Rina … dies ist bereits das zweite Mal, dass ich dich dabei ertappe, deine Pflichten zu vernachlässigen …“
    Sekundenlang war sie vor Schock sprachlos.
    „Sie!“ , stieß sie anklagend hervor, sobald sie wieder zu Atem kam. Angriff erschien ihr plötzlich als die beste Verteidigung, und obwohl ihre Nacktheit sie zwang, in ihrem Versteck hinter dem Felsen zu bleiben, war ihre Stimme rasiermesserscharf, als sie weitersprach. „Wissen Sie eigentlich, dass Sie sich widerrechtlich auf privatem Terrain befinden?“
    „Und ob ich das weiß. Diese hübsche kleine Bucht ist im Besitz der
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