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Koenig der Murgos

Koenig der Murgos

Titel: Koenig der Murgos
Autoren: David Eddings
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verhalten.«
    Garion konnte nun deutlich hören, daß mehrere Männer miteinander sprachen. Ihre Stimmen, durch den Widerhall von den kurvigen Felswänden verzerrt, kamen eigenartig stoßweise. Und dann wurde Hufschlag auf den Steinen am Ufer des rauschenden Baches laut, als die Malloreaner begannen, die schmale Klamm zu durchsuchen.
    Dieser Suchtrupp bestand aus zwölf Soldaten. Sie trugen die üblichen roten Waffenröcke und saßen steif auf ihren Pferden, als fühlten sie sich im Sattel nicht wohl.
    »Hat überhaupt jemand gesagt, warum wir diese Leute suchen müssen?« fragte einer verdrossen.
    »Du bist doch lange genug bei der Truppe, daß du es besser wissen müßtest, Brek«, antwortete ein Kamerad. »Sie sagen einem nie, warum. Wenn ein Offizier dir befiehlt zu springen, fragst du ja auch nicht, warum, höchstens wie weit.«
    »Offiziere!« sagte Brek verächtlich. »Sie kriegen von allem immer das Beste, und sie brauchen nie zu arbeiten. Eines Tages werden die einfachen Soldaten wie du und ich genug davon haben, dann sollen die feinen Generale und Hauptleute sich hüten!«
    »Das ist Meuterei, Brek!« warnte sein Kamerad und schaute sich nervös um. »Wenn der Hauptmann das hört, läßt er dich auf der Stelle kreuzigen!«
    Breks Gesicht verfinsterte sich noch mehr. »Sie sollen sich nur hüten, das ist alles«, murmelte er. »Ein Mann läßt nur so lange und nicht länger auf sich herumtrampeln!«
    Die rotberockten Soldaten ritten ahnungslos durch den Lagerplatz, auf dem Garion und die anderen alle Spuren verwischt hatten, und weiter am Ufer des Teichs entlang.
    »Sergeant« sagte Brek verdrossenen Tons zu dem kräftigen Mann an der Spitze. »Ist es nicht endlich Zeit für eine Rast?«
    »Brek«, antwortete der Sergeant, »ich würde schrecklich gern einmal einen Tag erleben, an dem du nicht ständig ir-gendeinen Grund findest zu jammern!«
    »Du hast kein Recht, so zu mir zu reden!« begehrte Brek auf.
    »Ich führe alle Befehle aus, oder vielleicht nicht?«
    »Aber du beschwerst dich andauernd, Brek! Es hängt mir so zum Hals heraus, daß du an allem was wir tun, etwas auszusetzen hast. Wenn du noch mal deinen Mund aufmachst, schlage ich dir die Zähne ein!«
    »Ich werde dem Hauptmann melden, daß du mir gerade gedroht hast! Du weißt, was er über das Schlagen von Unter-gebenen gesagt hat!«
    »Wie willst du dich verständlich machen, Brek?« fragte der Sergeant vielsagend. »Ohne Zähne wird es nicht viel mehr als ein Murmeln. So, tränk jetzt dein Pferd, und halt's Maul!«
    Ein Reiter mit eisengrauem Haar und strengem Gesicht kam die Klamm hochgaloppiert. »Irgendeine Spur?« fragte er barsch.
    Der Sergeant salutierte. »Nicht die geringste, Herr Hauptmann«, meldete er.
    Der Offizier schaute sich um. »Habt ihr in dem Dickicht nachgesehen?« Er deutete auf das Gestrüpp, hinter dem Garion und die anderen sich versteckt hatten.
    »Das wollten wir soeben, Herr Hauptmann«, antwortete der Sergeant. »Es ist jedoch keine Fährte zu sehen.«
    »Fährten können verwischt werden. Laßt Eure Männer nachsehen.«
    »Jawohl, Herr Hauptmann.«
    Als die Soldaten zu dem Dorngestrüpp ritten, saß der Offizier ab und führte sein Pferd zum Tränken an den Teich.
    »Hat der Herr General irgend etwas gesagt, weshalb diese Leute gefangengenommen werden sollen?« fragte der Sergeant, der ebenfalls absaß.
    »Nichts, was Euch angeht, Sergeant.«
    Die Soldaten ritten um das Dickicht herum und taten zumindest so, als blickten sie durch die Dornbüsche hindurch.
    »Befehlt ihnen abzusitzen, Sergeant«, sagte der Hauptmann verärgert. »Ich will, daß dieses Dickicht gründlich durchsucht wird. Der Weißhaarige im Dorf sagte, daß die Gesuchten sich in diesem Teil des Waldes verstecken.«
    Garion unterdrückte eine Verwünschung. »Vard!« flüsterte er Silk zu. »Er hat ihnen genau gesagt, wo wir zu finden sein würden.«
    »Hat ganz den Anschein!«, wisperte Silk grimmig zurück.
    »Ziehen wir uns ein bißchen weiter ins Dickicht zurück. Diese Soldaten werden die Sache jetzt etwas gewissenhafter angehen.«
    »Das sind lauter Dornbüsche, Herr Hauptmann!« rief Brek.
    »Da können wir nicht hinein!«
    »Benutzt eure Speere!« befahl der Hauptmann. »Stochert herum und seht, ob ihr jemanden aufscheucht.«
    Die malloreanischen Soldaten lösten ihre Speere von den Sattelgurten und begannen, damit ins Dickicht zu stechen.
    »Bleib liegen«, flüsterte Silk.
    Garion drückte sich fest auf den Boden und zuckte zusammen, als
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