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Koenig der Murgos

Koenig der Murgos

Titel: Koenig der Murgos
Autoren: David Eddings
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ziemlich weit sehen. Die Feuer sind weit auseinander.
    »Malloreaner?« fragte Durnik.
    »Vermutlich. Ich fürchte, daß sie den Wald durchkämmen.«
    »Nun, Vater?« fragte Polgara.
    »Ich glaube nicht, daß wir vor Tagesanbruch irgendwelche Entscheidungen treffen sollten«, antwortete der alte Mann.
    »Wenn sie sich lediglich im Vorüberreiten umsehen, können wir hierbleiben. Wenn sie die Suche ernster nehmen, müssen wir uns etwas anderes einfallen lassen. Wir sollten uns jetzt lieber alle niederlegen, damit wir genug Schlaf kriegen. Morgen könnte ein anstrengender Tag werden.«
    Silk war am nächsten Tag schon im frühen Morgengrauen auf. Als die anderen sich im zusehends heller werdenden Grau ums Feuer scharten, kehrte er vom Kamm zurück. »Sie sind bereits unterwegs«, meldete er. »Und sie durchkämmen den Wald Zoll um Zoll. Es dürfte so gut wie sicher sein, daß sie auch in dieser Klamm nachsehen werden.«
    Belgarath erhob sich. »Löscht das Feuer. Wir möchten doch nicht, daß der Rauch ihnen den Weg zu uns weist!«
    Während Durnik rasch Erde auf die Flammen schaufelte, stand Toth auf und blickte über die Mulde. Dann tupfte er Belgarath leicht auf die Schulter und deutete.
    »Was hat er gesagt, Durnik?« erkundigte sich der alte Mann.
    Der Schmied und sein hünenhafter Freund wechselten eine Reihe seltsamer Gesten.
    »Er sagt, daß es ein Dorngestrüpp auf der anderen Teichsei-te gibt«, übersetzte Durnik. »Er meint, wenn wir um die Seite herumgehen, hinter der der Felsen aufragt, finden wir vielleicht ein gutes Versteck.«
    »Sieh nach«, forderte Belgarath ihn auf. »Wir verwischen inzwischen alle Spuren, die auf unsere Anwesenheit deuten könnten.«
    Sie brauchten etwa eine Viertelstunde, ihre Zelte abzu-brechen und jegliche Fußabdrücke zu verwischen, die die Soldaten darauf aufmerksam machen könnten, daß jemand an diesem abgeschiedenen Ort die Nacht verbracht hatte. Als Silk sich noch einmal vergewisserte, daß nichts mehr hier auf sie deuten könnte, kehrten Durnik und Toth zurück.
    »In der Mitte des Gestrüpps ist eine freie Stelle mit Platz für uns alle«, berichtete der Schmied. »Wenn wir mit den Pferden vorsichtig hineinsteigen, dürften wir keine Spuren hinterlassen.«
    »Und was ist, wenn sie von dort oben hinuntersehen?« fragte Garion und deutete auf den Felsen.
    »Wir können den freien Platz mit Gestrüpp überdecken«, antwortete Durnik. »Das ist sicher schnell getan.« Erblickte Silk an. »Was meinst du, wieviel Zeit haben wir noch? Wie nahe sind die Soldaten?«
    »Ich schätze, sie können in einer Stunde hier sein.«
    »Also gut«, sagte Belgarath. »Gehen wir es an. Ich verstecke mich sowieso lieber, als daß ich davonrenne.«
    Sie mußten einige Dornbüsche zur Seite schieben, um die Pferde in die Mitte des Gestrüpps führen zu können. Während Garion und Silk die wirren Zweige wieder zurechtzogen, um den Wildpfad zu verbergen, der sie zu dem Versteck geführt hatte, schnitten Durnik und Toth reichlich dornige Ranken, um sie als Dach über die offene Mitte zu breiten. Mitten in dieser Arbeit hielt Toth plötzlich inne, sein Blick wurde abwesend, als lausche er auf etwas. Er sah kurz aus, als wolle er jemandem widersprechen, dann seufzte er.
    »Was hast du denn, Toth?« fragte ihn Durnik.
    Der Hüne zuckte die Schultern und arbeitete weiter.
    »Großvater, wenn die Soldaten Grolims bei sich haben, werden sie uns dann nicht mit dem Geist suchen?« fragte Garion.
    »Es ist sehr unwahrscheinlich, daß die Soldaten von Grolims begleitet werden«, antwortete Silk statt Belgarath. »Das ist ein verhältnismäßig kleines Unternehmen, und Armee und Kirche kommen in Mallorea nicht sehr gut miteinander aus.«
    »Sie sind schon ziemlich nahe, Vater«, rief Polgara.
    »Wie weit sind sie noch entfernt?«
    »Etwa eine Meile.«
    »Komm, kriechen wir zurrt Rand des Dickichts«, forderte Silk Garion auf. »Ich möchte sehen, was sich tut.« Er legte sich auf den Bauch und wand sich vorsichtig zwischen den dorni-gen Büschen hindurch.
    Nach ein paar Metern murmelte Garion saftige Verwünschungen. Egal wie er sich drehte, den spitzen Dornen gelang es immer, empfindliche Stellen zu finden.
    »Ich unterbreche ja deine Andacht nicht gern«, wisperte Silk,
    »aber jetzt wäre eine leisere angebracht.«
    »Kannst du was sehen?« flüsterte Garion zurück.
    »Noch nicht, aber es ist deutlich zu hören, daß sie am Klammeingang sind. Malloreanern fällt es immer schwer, sich leise zu
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