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Kodezeichen Großer Bär

Kodezeichen Großer Bär

Titel: Kodezeichen Großer Bär
Autoren: K. H. Scheer
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Ve­nus hat­te an­ge­grif­fen, nicht di­rekt, aber teuf­lisch ge­schickt aus dem Hin­ter­halt.
    Ich fuhr aus mei­nem Halb­schlaf auf, als die Nach­richt von der Auf­brin­gung der ge­or­te­ten Grund­pan­zer ein­lief. Der Mu­tant war nicht un­ter den Ge­fan­ge­nen.
    Die nächs­te Nach­richt ver­scheuch­te den Rest mei­ner Mü­dig­keit.
    Die NA­GO­JA war von ei­nem ja­pa­ni­schen Boot süd­lich der In­sel Ka­ga­y­an Su­lu ge­stellt und nach ei­nem har­ten Vi­bra­ti­ons-Schall­be­schuß zum Auf­tau­chen ge­zwun­gen wor­den. Ma­ri­ne-Luft­lan­de­trup­pen wa­ren in Re­gi­ment­s­stär­ke ne­ben dem fahrt­lo­sen Rie­sen­boot ab­ge­sprun­gen.
    »Schwe­re Kämp­fe auf der NA­GO­JA«, gab der ja­pa­ni­sche Kreu­zer­kom­man­dant durch.
    Re­ling sah mich an. Wir wuß­ten, warum die­se Leu­te einen sol­chen er­bit­ter­ten Wi­der­stand leis­te­ten.
    Ei­ne Stun­de spä­ter hat­ten wir den Kampf­platz er­reicht. Ein Ma­ri­ne-Ein­satz­kom­man­do war eben da­bei, den Boots­kör­per dicht vor dem Bug auf­zu­schwei­ßen.
    Der Turm wies schwe­re Be­schuß­schä­den auf. Die Zen­tra­le war in der Hand un­se­rer Leu­te. Der Mu­tant hat­te den güns­ti­gen Au­gen­blick zum Weg­tau­chen ver­säumt. Jetzt war ihm das nicht mehr mög­lich, da sich rechts und links des Boo­tes be­reits rie­sen­haf­te Kunst­stoff­bla­sen aus dem Was­ser scho­ben. Ma­ri­ne­tau­cher hat­ten den Frach­ter vor dem Ab­sin­ken ge­si­chert.
    Wir lie­ßen uns über­set­zen. Das von mir ver­schweiß­te Schott zum obers­ten Pas­sa­gier­deck war auf­ge­sprengt wor­den. Un­se­re Män­ner ar­bei­te­ten schnell und ent­schlos­sen. Der ach­te­re Ma­schi­nen­raum war be­reits in un­se­rem Be­sitz, die omi­nöse Ka­bi­ne des Mu­tan­ten eben­falls.
    Wir be­gan­nen fie­ber­haft nach dem Ve­nu­sier zu su­chen. Drei Stun­den spä­ter hat­ten wir zwar den Mu­tan­ten ge­fun­den, nicht aber den ei­gent­li­chen Draht­zie­her des ver­bre­che­ri­schen An­schla­ges auf die Mensch­heit.
    Ake­ra Si­u­to war be­wußt­los. Bei der Spren­gung ei­nes Pan­zer­schotts hat­te ihn ein kan­ti­ger Stahl­split­ter in die Brust ge­trof­fen. Es be­stand kaum noch Hoff­nung, den Mann zu ret­ten.
    Wir brach­ten ihn ins La­za­rett der HON­DO, wo so­fort mit der Ope­ra­ti­on be­gon­nen wur­de.
    Dann such­ten wir wei­ter nach dem Mon­s­trum. Ein Atom­bom­ber der GWA brach­te Ge­rä­te zur Zell­schwin­gungs­mes­sung. So­gar un­se­re Män­ner wur­den kon­trol­liert.
    Es war nichts zu fin­den! Wir hat­ten un­ser HQ im Aus­sichts­saal der NA­GO­JA ein­ge­rich­tet. Plötz­lich mein­te Han­ni­bal nach­denk­lich:
    »Wenn sich das Ding in einen Fisch ver­wan­delt hat, schwimmt er schon auf die Küs­te zu.«
    Ich lausch­te den Wor­ten ei­ni­ge Au­gen­bli­cke nach, bis mich ei­ne jä­he Er­kennt­nis auf­sprin­gen ließ. Re­ling fuhr her­um, als ich wort­los nach ei­ner mar­sia­ni­schen Ener­gie­waf­fe des in­zwi­schen ein­ge­trof­fe­nen GWA-Kom­man­dos griff.
    »Was ist?« frag­te Re­ling.
    Ich nahm die schwe­re Waf­fe un­ter den Arm und schritt auf die nun hel­ler­leuch­te­te Ka­bi­ne des ver­wun­de­ten Mu­tan­ten zu.
    Ich war mü­de, furcht­bar mü­de. Da­bei fühl­te ich, daß ich ge­nau auf dem rich­ti­gen Weg war.
    »Bleibt un­ter der Tür ste­hen, bit­te! Sie auch, Chef. Es ist nur ein Ge­dan­ke.«
    Han­ni­bal be­gann plötz­lich zu flu­chen. Er sah, daß ich zu den selt­sa­men Druck­be­häl­tern mit den rät­sel­haf­ten Le­be­we­sen hin­über ging. Lang­sam schritt ich auf die Pan­zer­plast­schei­be zu, hin­ter der sich das acht Me­ter lan­ge Schlan­ge­nun­ge­heu­er rin­gel­te.
    Ich blieb dicht vor der Schei­be ste­hen und hob den Lauf der Waf­fe an.
    »Warum sol­che Um­stän­de, Schimp­feng?« sag­te ich ge­dehnt. »Nun ha­ben Sie das un­schul­di­ge Tier auch noch ster­ben las­sen. Da Sie te­le­pa­thisch be­gabt sind, wer­den Sie mei­ne Wor­te auch in Ih­rer jet­zi­gen Kör­per­form ver­ste­hen. Be­dau­re, Schimp­feng, ich ha­be schon vor Ta­gen den Be­fehl er­hal­ten, als Ihr Scharf­rich­ter zu fun­gie­ren. Wis­sen Sie, ich ha­be noch nie­mals einen Be­fehl ver­wei­gert.«
    Ich ging lang­sam
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