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Kodezeichen Großer Bär

Kodezeichen Großer Bär

Titel: Kodezeichen Großer Bär
Autoren: K. H. Scheer
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rück­wärts. Der ge­rings­te Ab­stand bei ei­nem fein­ge­bün­del­ten Ener­gie­schuß muß­te we­nigs­tens fünf­zehn Me­ter be­tra­gen.
    Die Schlan­ge wur­de un­ru­hig. Als ich aus zwan­zig Me­ter Ent­fer­nung und in der De­ckung der Tür­fas­sung an­leg­te, be­gann sie zu to­ben. Wäh­rend ich ins Ziel ging, mi­au­te sie.
    Als ich ab­drück­te und die ent­fes­sel­te Atom­glut auf den Druck­be­häl­ter lenk­te, zer­floß sie zu ei­nem un­för­mi­gen, schlei­mi­gen Et­was, das in ei­nem Auf­bäu­men ge­gen sein Schick­sal die Be­häl­ter­wand spreng­te und auf den be­reits ko­chen­den Bo­den hin­ab­floß. Die au­to­ma­ti­sche Feu­er­alarm­an­la­ge be­gann zu heu­len.
    Wei­ßer Koh­len­säu­re­schaum rie­sel­te über die ver­koh­len­de Mas­se. Ro­bo­ter wis­sen eben nicht, ob ihr Ein­satz er­wünscht oder un­er­wünscht ist.
     
    Ei­ne mo­der­ne Ku­rier­ma­schi­ne brach­te uns nach Wa­shing­ton zu­rück.
    Als man Han­ni­bal und mich zum er­hol­sa­men Tief­schlaf in die Kli­nik ein­lie­fer­te, hör­te ich plötz­lich je­mand mit mir re­den.
    Ich rich­te­te mich lang­sam im Bett auf. Dr. Mir­nam sah mich ver­wun­dert an.
    »Ja«, mur­mel­te ich ver­schla­fen, »ja?«
    »Ich bin es, Sir, Man­zo«, lach­te es in mei­nem Ge­hirn. »Ich lie­ge zwei Stock­wer­ke un­ter Ih­nen. Mei­ne Schul­ter­wun­de ist fast ver­heilt. Wie geht es Ih­nen, Sir?«
    Ich riß ver­blüfft die Au­gen auf. Zwei Stock­wer­ke un­ter mir?
    Han­ni­bal wur­de plötz­lich auf­merk­sam.
    »Man­zo, du?« flüs­ter­te ich. »Wie – wie­so kann ich dich hö­ren? Zwei Stock­wer­ke un­ter mir?«
    »Rich­tig, Sir!« ver­nahm ich sei­ne Stim­me so klar, als stün­de er ne­ben mir. »Sir, et­was hat sich in Ih­rem Ge­hirn ver­än­dert. Ich ha­be Sie so­fort hö­ren kön­nen, als Sie hier an­ka­men. War es das Mon­s­trum, oder der Mu­tant? Et­was ist in Ih­nen ge­sprengt wor­den, wis­sen Sie. Mir ging es da­mals auch so.«
    Ich wie­der­hol­te die emp­fan­ge­nen Be­grif­fe in lau­ten Wor­ten. Dr. Mir­nam beug­te sich mit an­ge­spann­ten Ge­sicht über mich.
    »Sie hö­ren ihn?« frag­te er has­tig. »Sie ver­ste­hen ihn ge­nau?«
    »Ru­hen Sie nun, Sir, ich füh­le, daß Sie mü­de sind. Sie mel­den sich dann, ja? Sie brau­chen nur in­ten­siv an mich zu den­ken. Was …? Aber ja, na­tür­lich sind Sie ein Te­le­path.«
    Han­ni­bal sank stöh­nend in sei­ne Kis­sen zu­rück.
    »Das hat mir noch ge­fehlt«, sag­te er apa­thisch, »Dok­tor, wann kom­me ich an die Rei­he? Bis jetzt kann ich Ih­nen noch nicht sa gen, wor­an Sie au­gen­blick­lich den­ken.«
    Ei­ne Na­del stach in mei­ne Ve­ne. Lang­sam schwan­den mir die Sin­ne. Je­mand wünsch­te mir einen gu­ten Tag und gu­te Er­ho­lung. Das konn­te nur Ki­ny Ed­wards ge­we­sen sein.
    In mei­nem Be­wußt­sein klang ihr La­chen auf. Au­ßer mir hör­te es nie­mand.
    Ich be­merk­te noch, daß Doc Mir­nam ver­zwei­felt nach dem Ge­hirn­chir­ur­gen Ho­ram rief.
    Was war es doch so ein­fach, die Geis­tes­schwin­gun­gen an­de­rer Leu­te zu emp­fan­gen; und wie schön war das! So leicht und so spie­le­risch. Man soll­te sich nur da­vor hü­ten, sol­che Ga­ben zu Ver­bre­chen zu ver­wen­den! Es gibt im­mer einen Bes­se­ren!
     
     
    EN­DE
     

 
    Als ZBV-Ta­schen­buch Nr. 16 er­scheint:
     
    RAUM­PA­TROUIL­LE NE­BEL­WELT
     
    von K. H. Scheer
     
    Ka­ta­stro­phe auf der Ve­nus. Fünf­tau­send Men­schen sind qual­voll er­stickt. Der ge­plan­te Schlag ge­gen die Ver­for­mungs­mons­tren ist ge­schei­tert. Oberst Thor Kon­nat von der »Ge­hei­men Wis­sen­schaft­li­chen Ab­wehr« jagt die Sa­bo­teu­re. Er geht aufs Gan­ze und wagt einen hals­bre­che­ri­schen Ein­satz.
     
    Die ZBV-Ta­schen­bü­cher er­schei­nen mo­nat­lich und sind im Buch- und Bahn­hofs­buch­han­del so­wie im Zeit­schrif­ten­han­del er­hält­lich. Preis DM 2,80.

 

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