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Knochenfunde

Knochenfunde

Titel: Knochenfunde
Autoren: Iris Johansen
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gelernt hatte, und er hatte ein untrügliches Gedächtnis. Hatte er geahnt, dass die Cabal-Mitglieder den Abend womöglich nicht überleben würden?
    Ihre Hand umklammerte die seine.
    Sie wusste, dass sie ihm diese Frage niemals stellen würde.
    »Bently ist also tot«, wiederholte Galen nachdenklich. »›Seemannslos…‹«
    »Wir kommen morgen nach Hause«, sagte Eve. »Die Verhöre  sind noch nicht beendet, aber sie lassen uns fahren.«
    »Jane wird sich riesig freuen. Geht es Quinn gut?«
    »Er hat noch Kopfschmerzen. Aber das ist normal.«
    »Wenn Sie mich mitgenommen hätten, wäre das nicht passiert.
    Das sollte Ihnen eine Lehre sein.«
    »Ich nehme es als weiteres Beispiel für Ihr aufgeblasenes Ego.«
    Galen lachte in sich hinein. »Vielleicht. Werden Sie Jane anrufen, oder soll ich das machen?«
    »Ich rufe sie an.«
    »Verdammt, ich wollte endlich mal was tun, womit ich mich bei ihr beliebt mache. Wahrscheinlich würde sie vor lauter Freude für einen Moment vergessen, dass sie mich für ein Arschloch hält.«
    Eve lächelte. »Jane hat schon immer ein unfehlbares Urteilsvermögen besessen.«
    »Grausamkeit, dein Name ist Eve.«
    »Ich muss sofort aufs Revier. Die Jungs sind sauer, weil sie weniger wissen als das FBI.« Joe stellte die Koffer im Haus ab.
    »Kommst du allein zurecht?«
    » Selbstverständlich.«
    »Versuch, dich ein bisschen auszuruhen.«
    »Ich hab doch keinen Schlag auf den Kopf abbekommen.« Ihr Blick wanderte über den See zu den verkohlten Bäumen, wo Jennings gestorben war, und dann zu Bonnies Hügel.
    »Mist.« Joe war ihrem Blick gefolgt. »Ich weiß, verdammt.
    Kaum sind wir außer Gefahr, fängt das schon wieder an. Ich wusste, dass es so kommen würde. Es wird immer so sein.«
    »Was soll ich denn tun? Ich kann es nicht vergessen, Joe.«
    »Ich bin doch kein Idiot. Wir müssen uns damit auseinandersetzen. Aber tu mir einen Gefallen«, sagte Joe. »Fang nicht an zu grü beln. Triff keine Entscheidungen. Du bist erschöpft. Versuch einfach, in der Gegenwart zu leben, bis ich die nächsten Tage mit Bürokram hinter mich gebracht habe, dann können wir reden.«
    Sie nickte. »Ich versuch’s.«
    Er ging die Stufen hinunter. »Auf dem Rückweg hole ich Jane, deine Mutter und Toby ab. Wenn die erst mal da sind, werden sie dich schon in Atem halten, sodass du nicht zum Grübeln kommst.«
    Eve warf noch einen letzten Blick auf den Hügel, als Joe davonfuhr. Sie hatte gehofft, der Schmerz würde vergehen, aber er war immer noch da. Halte dein Versprechen, ermahnte sie sich, und ging ins Haus. Nicht nachdenken. Einfach für den Augenblick leben. Es war der beste Rat, den sie -  Auf dem Wohnzimmertisch lag ein Zettel mit einer Nachricht.

    Eve,
    ich muss noch ein paar Dinge erledigen. Ich werde Sie anrufen. Sagen Sie Jane, ich bin nicht davongelaufen, weil sie mich eingeschüchtert hat. Ich habe keine Angst vor ihr… jedenfalls nicht viel.
    Galen

    Lächelnd legte sie den Zettel wieder auf den Tisch. Ein paar Dinge zu erledigen? Was zum Teufel mochte dieser Kerl wieder im Schilde führen…
    Zwei Tage später rief Galen an.
    »Verflixt noch mal, wo stecken Sie?«
    »Ich war sehr beschäftigt. Ich wollte Sie nur auf den neuesten Stand bringen. Ich habe Hughes angewiesen, bis zum Ende der Woche in Ihrer Nähe zu bleiben und seine schützende Hand über Sie zu halten. Das müsste reichen, um Ihnen die Medien einigermaßen vom Hals zu halten. Haben Sie Jane nach Hause geholt?«
    »Ja. Sie und meine Mutter.« Eves Blick wanderte nach draußen, wo Jane mit Toby herumtollte. »Sie ist überglücklich. Wo sind Sie, Galen?«
    »Barbados. Ich brauchte ein paar Tage Urlaub.«
    »Einfach so?«
    »Mein letzter Job war ziemlich anstrengend. Mit Ihnen zusam menzuarbeiten ist gar nicht so einfach, Eve.«
    »Warum sind Sie in Barbados?«
    »Ach, die Sonne. Mir ist ein bisschen kühl geworden bei Ihnen am See.«
    »Galen.«
    Er schwieg einen Moment lang. »Es ist einfach meine misstrauische Natur. Ich glaube nicht, dass Bently der Typ ist, der Selbstmord begeht. Außerdem kam es mir allzu zweckmäßig vor, dass sein Tod sich mitten auf dem Meer ereignet hat, wo seine Überreste nicht gefunden werden können. «
    »Sie glauben also, er hat das Ganze inszeniert?«
    »Er ist sehr, sehr klug. Das muss er sein, wenn er es geschafft hat, mir weiszumachen, dass er ein Idiot ist.«
    »Sie fühlen sich in Ihrer Ehre gekränkt.«
    »Ja, vielleicht. Ich gehe einfach alle Möglichkeiten durch. Er hat den Cabal
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