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Knochen-Poker

Knochen-Poker

Titel: Knochen-Poker
Autoren: Jason Dark
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ich sie aus London geschickt. Wenn ich sie einmal fertig präpariert habe, werden sie noch teurer, die Menschen, meine ich. Wenn ihr jetzt kauft, kommt ihr noch in den Genuss der alten Preise. In einem Monat sieht das anders aus.«
    Killing Star und Blue Boy schauten sich an und hoben beide zugleich die Schultern.
    Tommy ging hinter die Theke und stellte sich neben die alte Registrierkasse, die er von einem Trödler gekauft hatte.
    »Habe ich euch jetzt geschockt?«
    Killing Star hatte sich wieder gefangen und schüttelte den Kopf. »Bruder, uns kann niemand schocken, auch du nicht. Wir sind schließlich zu dir gekommen, um etwas zu kaufen.«
    »Die Preise kennt ihr.«
    Blue Boy Jackson übernahm jetzt die Initiative. Er drehte sich um und stützte seine Hände auf die Verkaufstheke. »Wir wollen aber von dir etwas Bestimmtes kaufen, Tommy.«
    »Dafür bin ich da.«
    »Einen Schädel.«
    »Sie stehen hinter mir.«
    »Nein, Bruder.« Blue Boy schaute den anderen aus seinen traurigen Augen direkt an. »So ist das nicht. Wir wollen nämlich was Bestimmtes kaufen. Einen bestimmten Schädel, verstehst du?«
    »Fast.«
    »Den hast du vielleicht.«
    »Sag's endlich.«
    »Wir wollen einen Vampirschädel!«
    Tommy schwieg. Er war tatsächlich überrascht und musste die Worte erst verdauen.
    »Hast du verstanden, Bleichgesicht?« meldete sich Killing Star.
    »Ja, Nigger, habe ich.«
    »Sag nicht Nigger!«
    »Hör endlich auf!« Tommy lächelte nicht mehr. Er kam wieder zum Thema. »Ihr wollt einen Vampirschädel?« hakte er lauernd nach.
    »Ja.«
    »Und ich soll ihn besorgen?«
    Blue Boy spitzte die Lippen. »Glaubst du etwa nicht an Vampire, Tommy?«
    »Es fällt mir schwer. Gesehen habe ich noch keinen, aber das könnte sich ändern.«
    »Dann glaubst du daran?«
    Tommy hob die Schultern und schaute zu Boden. »Ihr wisst, woher ich stamme?«
    »Aus England.«
    »Ja, aus dem klassischen Land der Vampire. Meine Freunde sind dort und besorgen mir neue Gebeine. Ich berichtete euch davon. Morgen wollte ich fliegen.«
    »Dann bring doch den Schädel mit.«
    »Von einem Vampir?«
    »So ist es, Bruder«, sagte Killing Star. »Und wo soll ich den finden?«
    »Wer aus England kommt, wird sich auch mit Vampiren auskennen. Oder denkst du da anders?«
    »Nicht unbedingt.« Tommy malte mit dem linken Zeigefinger Kringel auf die Thekenplatte. Sein Blasrohr hatte er inzwischen zur Seite gestellt.
    »Was wollt ihr denn geben?«
    »Das kommt auf dich an. Was verlangst du?«
    Tommy lächelte wieder. »Es wird nicht ganz einfach sein, einen Vampirschädel zu besorgen.«
    »Weißt du denn, wo du einen finden kannst?«
    »Möglicherweise.«
    »Dann hol ihn einfach her. Uns ist der Spaß einiges wert. Sagen wir tausend Dollar.« Tommy Moore überlegte. »Für die Mühe ist das nicht viel. Ich müsste mich schon umsehen.«
    »Halte sie vor den Spiegel, dann sind es zweitausend«, sagte Killing Star und grinste. »Witzig.«
    »Bin ich immer.«
    Blue Boy Jackson kam wieder auf das Thema. »Was ist nun, Tommy? Kannst du einen Schädel besorgen?«
    »Ich müsste mir Mühe geben und erst Erkundigungen einziehen, wo er begraben sein könnte.«
    »Tu das!«
    Moore hob die schmalen Schultern. »Gesetzt den Fall, ich schaffe es wirklich, euch den Schädel zu besorgen. Was habt ihr damit vor? Ihr wollt ihn doch sicherlich nicht nur zum Spaß haben, oder?«
    Killing Star strich über beide Wangen. »Wir lieben Vampire«, sagte er mit dumpfer Stimme. »Wir wollen sie haben, wir wollen das Blut. Wir werden selbst zu Vampiren.«
    Tommy schaute sehr ernst. »Es gibt Dinge, damit sollte man nicht spaßen. Vampire gehören dazu.«
    »He, du glaubst daran?«
    »Ja.«
    »Dann bist du der richtige Partner für uns. Aber eins sag ich dir. Versuche nicht, uns zu bescheißen.« Killing Star hielt plötzlich sein Messer in der Hand und ließ die Klinge aus dem Griff zucken. »Wenn das geschieht, ergeht es dir dreckig. Da kennen wir nichts.«
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    Blue Boy Jackson schüttelte plötzlich den Kopf. »Ich traue ihm nicht, Bruder.«
    »Wieso?«
    »Der will uns reinlegen. London ist von New York weit entfernt. Auf dieser Strecke kann er es sich noch zehnmal überlegen.«
    Blue Boys Augen bekamen einen noch traurigeren Ausdruck. »Was willst du denn machen?«
    Der Schwarze grinste scharf. »Mitmischen beim Knochen-Poker.«
    Tommy lachte, wurde schnell wieder ernst, als Killing Star sagte: »Wir werden mitfliegen, Freund. Das ist alles. In der
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